Nachdem die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am vergangenen Wochenende Zeit zum Durchschnaufen hatten, geht’s am heutigen Freitag, 12. November, 20 Uhr, in die Balinger Sparkassen-Arena zum viertplatzierten HBW Balingen-Weilstetten II.
Trotz guter Leistung mussten sich die Filder-Handballer vor zwei Wochen dem Zweitliga-Absteiger TuS Fürstenfeldbruck auch in der Höhe mit 32:40 verdient geschlagen geben. Anschließend hatte sich das Team des Trainerduos Markus Locher und Alexander Trost das spielfreie Wochenende verdient, um mal durch zu schnaufen und abzuschalten. „Das hat uns sehr gutgetan“, berichtet TSV-Coach Alexander Trost, „jeder spielt gerne am Wochenende, aber wenn zwischendurch ein freies Wochenende kommt, ist das glaube ich für alle ganz gut und wir haben bewusst noch am Donnerstag trainiert und ab Freitag freigemacht.“
Die freien Tage konnten somit für Dinge genutzt werden, die ansonsten auf der Strecke bleiben. „Manchmal ist es besser, wenn man etwas länger Pause hat, wenn jeder mit der Familie, Freundin oder Frau wegfahren kann, und mal kurz weg ist mit dem Kopf vom Handball“, kennt es der frühere Bundesligaspieler aus eigener Erfahrung, „dann steigt er wieder mit Vollgas ein, hat bisschen was anderes gesehen und neuen Input bekommen. Das hat den Jungs sichtlich gutgetan und sie haben das Wochenende mit Aufgaben verbracht.“
Anders, als wenn am Wochenende ein Spiel stattfindet und man keine zwei Wochen Zeit hat, sich mit dem nächsten Gegner zu beschäftigen, lief die Vorbereitung auf die heutige Partie dennoch nicht. „Wir bereiten uns auf jeden Gegner gleich vor, starten die Woche immer mit athletischen Einheiten und zum Ende der Woche gehen wir in den taktischen Bereich rein“, weiß der 40-Jährige.
Außerdem konnte Kapitän Hannes Grundler nach seiner Nasen-OP weiter an seinem Comeback arbeiten und auch Patrik Letzgus konnte nach seinem studienbedingten USA-Aufenthalt wieder ins Mannschaftstraining integriert werden. „Hannes ist auf einem guten Weg, da müssen wir schauen, wann die Freigabe kommt. Wir wissen aber noch nicht, ob es fürs Wochenende reicht“, schildert der Industriekaufmann die Situation beim Spielführer.
„Wir freuen uns, dass Patrik wieder da ist, haben uns aber auch keine Sorgen gemacht, denn er ist sehr ehrgeizig und diszipliniert, was seinen Körper angeht“, informiert der TSV-Coach über die Rückkehr des Rückraumshooters und Abwehrhünen, „dennoch müssen wir ihn langsam heranführen, denn er hat jetzt drei Monate zwar an seinem Körper gearbeitet, mit viel Krafttraining und Laufen, aber keine schnellen Bewegungen gemacht. Es ist hallenspezifisch nochmal was komplett anderes und da müssen wir auch Sorge für ihn tragen, dass er nicht zu schnell einsteigt und zu schnell zu viel möchte und sich eventuell verletzt. Deshalb müssen wir schauen, wie er uns schon weiterhelfen kann, aber man sieht im Training, dass er schon wieder richtig Lust hat, und wir haben sicherlich mit ihm noch eine Option mehr.“
Ansonsten sieht es ebenfalls gut aus, was denn Kader betrifft „Beim Rest der Mannschaft hatten wir einige Angeschlagene mit Grippesymptomen, die jeder im Herbst hat, mit ein paar Wehwehchen, aber die sind jetzt auskuriert, und wir sind mit voller Kapelle in Balingen“, sagt Trost.
Bislang mussten sich die Jung-Gallier nur Fürstenfeldbruck und Pfullingen geschlagen geben, gegen alle anderen Gegner behielten sie die Oberhand, wobei es einige Male richtig eng zuging, wie am vergangenen Samstag beim HC Oppenweiler/Backang. „Da hat man gesehen, dass es eine sehr homogene Truppe ist, denn die Tore sind immer sehr stark verteilt“, hat der frühere Rechtsaußen beobachtet, „es ist eine junge Mannschaft, bei der es Spaß macht, zuzuschauen, sie spielen sehr schnell und athletisch. Das war auch schon in den vergangenen Jahren das Konzept von Andre Doster, der das über Jahre hinweg aufgebaut hat und Micha Thiemann super weiterführt. Sie gehören nicht umsonst seit Jahren zu den Topteams der Liga.“
Trotz der Ausgeglichenheit gibt es einige Spieler, die herausstechen beziehungsweise deren zukünftiger Weg vorgezeichnet ist. „Sie sind ein Erstligaperspektivteam, das heißt, da spielen Leute, die perspektivisch in der ersten Liga spielen sollen“, erklärt Alexander Trost, „darum ist das über Jahre eine Topmannschaft, die einen sehr athletischen Handball spielt. Mit Jan Bitzer haben sie einen sehr spielintelligenten Mittelmann und in der Abwehr haben sie mit Christoph Foth einen, der es zusammenhält, der jedoch auch im Angriff starke Spiele macht.“