Auch im fünften Heimspiel konnten die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder keinen Heimsieg feiern. Allerdings war beim 32:40 gegen den Zweitligaabsteiger Fürstenfeldbruck auch nicht mehr drin, da sich mit den Bayern die bislang beste Mannschaft in der Egelseehalle präsentierte. Weiter geht’s für die Mannen des Trainerduos Locher/Trost am Freitag, 12. November, 20 Uhr, beim HBW Balingen-Weilstetten II.
„Wir sind zufrieden und haben gewonnen. Es war souverän und ein Start-Ziel-Sieg. Nach zehn Minuten haben wir das erste Mal mit vier Toren geführt und bis zur Pause ausgebaut. Für uns ist das keine Selbstverständlichkeit, denn wir haben großen Respekt vor Neuhausen, vor allem vor dem Tempospiel und haben in der zweiten Hälfte auch gemerkt warum, denn wir hatten auf unserer rechten Abwehrseite etwas Probleme, das Tempo zu stoppen. In der ersten Hälfte ist es uns besser gelungen, sodass wir sie nicht ins Spiel haben kommen lassen. Wir haben heute ein gutes Kreisläuferspiel gehabt, mit neun Toren von Julian Prause und haben mal wieder unsere individuelle Klasse im Eins-gegen-eins ins Spiel gebracht. Ich glaube, dass es ein solider, seriöser Auftritt war, mit Problemen teilweise im Rückzug, in der Abwehr und im Angriff, wir aber das Spiel unter Kontrolle hatten und unser Torhüter Benjamin von Petersdorff mit wichtigen Paraden seinen Beitrag geleistet hat“, freut sich Gäste-Trainer Martin Wild über den Auftritt seines Teams und die beiden Punkte.
„Glückwunsch Martin zum Sieg. Das war ein wohlverdienter Sieg. Wir müssen natürlich schauen, wo stehen wir in der Liga, denn heute haben wir die Creme-de-la-Creme der Liga gesehen, nicht nur in der Körperlichkeit, sondern auch in der Spielfähigkeit. Ich fand den Aufritt von Fürstenfeldbruck überragend, auch in den Videos, die ich gesehen habe, ist das einfach die beste Mannschaft. Wir haben gegen Pfullingen und Konstanz schon gespielt, und das waren einfach andere Spiele. Wir waren heute von Anfang an unterlegen, aber das war nicht unsere Schwäche, sondern die Stärke von Fürstenfeldbruck. Hinzu kam die eine oder andere Aktion in der ersten Hälfte, wo wir zu einfache technische Fehler machen. Ich fand sogar, dass wir es gegen die Abwehr der Panther ganz ordentlich gemacht haben, Probleme hatten wir dagegen in der Abwehr, gerade in der Anfangsphase mit den dynamischen Kreuzaktionen von Engelmann und Horner haben wir kein Land gesehen. Die acht Tore zur Halbzeit waren verdient, aber was für uns wichtig ist, nach so einem Spiel ist, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben, denn in der zweiten Hälfte haben wir echt ordentlich gespielt. Martin hat es gesagt, eine unserer Stärken ist das Tempospiel und meistens unterscheiden sich die Mannschaften auch in der Qualität, denn je höher sie spielen, desto besser ist der Rückzug. Fürstenfeldbruck hat einen sehr guten Rückzug, aber wir haben es geschafft, in der zweiten Hälfte viele einfache Tore zu machen, das ist wichtig und gut für uns, dass wir sehen, wenn wir in der Abwehr gut verteidigen und den Ball haben, dass wir es schaffen, dass das Ergebnis nicht Richtung 15, 16, 17 Tore läuft. Von daher kann die Mannschaft schon stolz auf die Leistung sein, die sie in der zweiten Hälfte gebracht hat, und auch in der ersten Hälfte haben wir uns nach Kräften gewehrt, aber heute muss man einfach sagen, der Gegner war eine Nummer zu groß“, erkennt Markus Locher die Stärke der Panther an.
Die Filder-Handballer starteten ordentlich und glichen das frühe 0:1 schnell aus, doch die Möglichkeit zur Führung ließ Linksaußen Julian Reinhardt per Gegenstoß gegen Benjamin von Petersdorff liegen. Anschließend liefen die MadDogs dauerhaft einem Rückstand hinterher. Bis zum 3:4 (6.) blieben die Hausherren noch dran, danach setzten sich die Gäste jedoch immer mehr ab. Beim 6:10 (15.) baten Markus Locher und Alexander Trost zur Besprechung, aber auch dies brachte die Panther nicht wirklich aus dem Tritt. Aus dem 8:12 (19.) wurde innerhalb von fünf Minuten ein 8:17, womit bereits die Vorentscheidung gefallen war. Mit 11:19 ging es in die Kabinen.
Der TSV kam dann konzentrierter aufs Feld zurück und nutzte dabei auch aus, dass sich Fürstenfeldbruck durch Zeitstrafen immer wieder selbst schwächte. Wirklich kleiner wurde der Rückstand allerdings nicht und betrug beim 15:25 (36.) erstmals zehn Treffer. Beim 16:27 (40.) und 17:28 (41.) hatte er dann seinen Höhepunkt erreicht, aber die MadDogs gaben keineswegs auf und zeigen Moral. Mit einem 3:0-Lauf innerhalb von 50 Sekunden wurde verkürzt und dies war der Auftakt zur besten Neuhäuser Phase. Bis auf 26:33 und 27:34 kam man heran und wären in dieser Periode die Abschlüsse konsequent verwandelt worden, hätten es auch nur noch vier Tore sein können. Nach einem vergebenen Strafwurf rückte der Zweitligaabsteiger mit einem Dreierpack die Verhältnisse wieder zurecht. Am Ende konnte die Filder-Sieben nur noch etwas Ergebniskosmetik zum 32:40 betreiben.
TSV Neuhausen/Filder – TuS Fürstenfeldbruck 32:40
TSV Neuhausen/Filder: Vogel, Kvesic; Distel (1), Durst (10/5), Böhm (1), Bader (1), Hipp (2), Fleisch, Kusche (3), Reinhardt (3), Scheffold (1), Sommer (2), Keppeler (4), Wittke (4).
TuS Fürstenfeldbruck: von Petersdorff, M. Luderschmid; Huber (1), Kaulitz (3), Rehmeyer (1), Hlawatsch (3), Lex (1), Engelmann (9/6), Prause (9), Horner (8), J. Luderschmid (3), Prestele (2).
Schiedsrichter: Gebele/Widmann (Emmendingen/Bisingen).
Zuschauer: 200.
Zeitstrafen: Keppeler, Wittke, Huber, Kaulitz, Horner, J. Luderschmid (3) und Rote Karte (37.).
Siebenmeter: 6/5 Durst scheitert an von Petersdorff, 3/3.