Trotz einer Sechs-Tore-Führung sechseinhalb Minuten vor Schluss mussten sich die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder im Auswärtsspiel beim TuS Schutterwald mit nur einem Punkt zufriedengeben. Die personell dezimierten Gäste zeigten beim sich 26:26-Unentschieden in der Defensive im Vergleich zur Vorwoche deutlich verbessert, schafften es aber nicht, den klaren Vorsprung über die Zeit zu bekommen. Weiter geht’s am Samstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr, in der Egelseehalle gegen den TV Bittenfeld II.
„Es war ein Wechselbad der Gefühle und bis sechseinhalb Minuten vor Schluss sahen wir wie der Sieger aus. Wir haben das beste Abwehrspiel seit neuneinhalb Monaten gezeigt und 53 Minuten überragend verteidigt. Danach haben wir im Angriff den Mut verloren und Schutterwald hat alles oder nichts gespielt und daraus seine Stärke gezogen. Insgesamt ist es allerdings schwer zu erklären, denn es kommt ja nicht so oft vor, dass man kurz vor Schluss so einen 0:6-Lauf gegen sich hat. Nichtsdestotrotz müssen wir mitnehmen, dass wir eine Topleistung in der Abwehr gezeigt haben, was ja nach dem letzten Spiel nicht selbstverständlich war. Was wir uns erhofft hatten, dass wir die Kleinigkeiten, die wir gegen Weinsberg in der Abwehr gemacht haben, nun schnell abstellen können, hat sich gezeigt. In Verbindung mit dem Torhüter haben wir wirklich gut gedeckt und das muss uns Mut machen für die nächsten Aufgaben. Unser Kapitän Hannes Grundler ist vorangegangen und hat ein sehr gutes Spiel gemacht und auch unser A-Jugendlicher Daniel Maier ist in der Abwehr hervorzuhaben, weil Luis Sommer doch kurzfristig ausgefallen ist. Bis zum 20:26 müssen wir unseren Jungs ein dickes Lob ausstellen, aber danach haben wir nicht mehr so viel richtig gemacht und waren im Angriff sehr ängstlich und zurückhaltend, während Schutterwald unsere Fehler ausgenutzt hat. Natürlich hat auch eine Rolle gespielt, dass sie von ihren Fans nach vorne gepeitscht wurden. Wir müssen uns an unsere eigene Nase fassen“, ordnet TSV-Coach Markus Locher den Punktverlust in der Schlussphase ein.
Den ersten Treffer markierten die Filder-Handballer, danach netzten die Gastgeber dreimal in Folge ein. Doch Grundler stellte mit seinem dritten Tor den 3:3-Gleichstand her (7.). In der Folge legte Schutterwald vor, die MadDogs zogen nach, nur beim 7:5 und 8:6 waren die Ortenauer kurzzeitig wieder mit zwei Toren vorne. Ab der 20. Minute bestimmten dann die Gäste mehr und mehr das Geschehen und gingen mit einer 17:14-Führung in die Kabinen.
Nach dem Wechsel ging es ähnlich weiter und der Vorsprung wurde über eine immer besser stehende Abwehr auf 22:16 (41.) ausgebaut. Schutterwalds Trainer Nico Baumann zog daraufhin die Grüne Karte, aber so wirklich viel änderte sich am Zwischenstand nicht. Im Anschluss an das 25:19 (49.) gab es auf jeder Seite eine Zeitstrafe und einen vergebenen Strafwurf und nun zog Locher die Timeout-Karte. Allerdings nützten diese die Roten Teufel besser aus, spielten nun alles oder nichts, kamen Tor um Tor heran, während der TSV mit sich haderte. Beim 25:26 (60.) griff Locher nochmals per Grüner Karte ein, jedoch sollte auch diese ihre Wirkung verfehlen und stattdessen kam Schutterwald noch zum 26:26-Endstand.
Nun kommt die Bundesligareserve des TVB Stuttgart in die Egelseehalle. „Mit Moritz Hipp, der eine Fingerverletzung hat, können wir noch nicht wieder rechnen, bei Luis Sommer müssen wir schauen, wie es sich entwickelt“, blickt Locher voraus.
TuS Schutterwald – TSV Neuhausen/Filder 26:26
TuS Schutterwald: Moser, Dold; T. Heuberger (3), Langenbacher (1), Hug, Herrmann (2), K. Heuberger, Seigel (1), Zipf, Baumann (7/3), Herzog (2), Fleig, Harter (7), Silberer (3).
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Becker; Distel (2), Durst, Letzgus (3), Maier, Grundler (11/1), Reinhardt (4), Scheffold, Roos, Keppeler (5), Wittke (1).
Schiedsrichter: Flaig/Papke (TV St. Georgen).
Zuschauer: 130.
Zeitstrafen: Seigel (2), Herzog, Bader, Maier, Roos, Wittke (2).
Siebenmeter: 4/3, 4/1.