Inzwischen durften sich sämtliche Feldspieler äußern. Den krönenden Abschluss bilden nun unsere Torhüter Magnus Becker und Niklas Prauss.
Wie bewertet ihr die vergangene Saison nach dem Coronaabbruch?
Magnus Becker: Ich denke, dass diese ungewöhnliche Situation mit einer Pandemie von allen Menschen sehr viel gefordert hat, und es auch in Zukunft noch tun wird. Für uns war der Lockdown wahrscheinlich ein, aus sportlicher Sicht, sehr ungünstiger Moment, aber das ist ja jetzt Geschichte. Wir konnten über den Sommer, nach dem Lockdown, Schritt für Schritt wieder in Richtung Alltag zurück und sogar eine Art „normale Vorbereitung“ (nur vieeeeeel länger) durchführen und in eine Saison unter Vorbehalt starten. Bisher sind die Ergebnisse noch nicht perfekt, aber ich bin optimistisch, dass wir uns stabilisieren werden. Mal sehen, wie es in der nächsten Zeit weiter geht...
Niklas Prauss: Die letzte Saison war eine ungewohnte und leider am Ende auch unglückliche. Zu Beginn waren wir durch Markus top vorbereitet auf die Saison, doch durch Ausfälle von tragenden Spielern wie Hannes Grundler und Timo Durst waren wir Richtung Mitte der Saison geschwächt und konnten den Flow, den wir zu Beginn der Saison hatten, nicht mehr ganz beibehalten. Trotzdem haben die Jungs einen Mordsfight hingelegt und dadurch konnten wir weiter oben mitspielen. Der plötzliche Saisonabbruch kam dann zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, der unsern Fight am Ende unbelohnt ließ.
Wie habt ihr euch während des Lockdowns beschäftigt bzw. fitgehalten und wie sehr hat euch das torwartspezifische Training gefehlt?
Becker: Für uns gab es, genauso wie für die Feldspieler auch, kreative Idee en masse, wie man sich fithalten kann. Jeder konnte individuell seine Schwächen ein bisschen ausbügeln und seine Stärken im athletischen Bereich verbessern. Aber das, was Handball ausmacht, das gemeinsame Training und das „G’schwätz“ mit den Kumpels, fehlten sehr. Ich will ja schließlich nicht Leichtathlet sein. Da ich als Torhüter ja eh nur mit anderen, die aufs Tor werfen, Sinn mache, war es eine traurige Zeit für mich. Natürlich gab es spezifische Programmpunkte, aber das erste Mal wieder im Tor zu stehen, war einfach nur schön.
Prauss: Wie auch in den anderen Interviews haben wir über die Zeit des Lockdowns einen Trainingsplan bekommen. Der Trainingsplan beinhaltete Kraft- und Ausdauertraining, dazu habe ich durch viel dehnen versucht den Beweglichkeitsstand von letzter Saison beizubehalten und zu verbessern. Es ist schwer sich zuhause torwartspezifisch fitzuhalten, umso größer war natürlich die Freude, in der Halle wieder zwischen den Pfosten zu stehen. Nach der langen Zeit hat man sich dann auch mal wieder auf das Torwarttraining gefreut, was nicht immer vorkommt.
Wie groß war die Freude, als es endlich wieder Mannschaftstraining gab und wie groß war die Vorfreude, dass seit Anfang Oktober wieder gespielt wird?
Becker: Ich bin mit zunehmendem Alter immer weniger erfreut von den Vorbereitungen. Sie müssen sein, aber gleich so lange? Ich habe sehr auf den Start hingefiebert. Endlich wieder einen richtigen Wettkampf spielen. Auch wenn es im Moment zu Hause ohne Zuschauer stattfinden muss, ist ein Spiel am Wochenende doch immer noch das, worum es geht. Hoffentlich bleibt es lange dabei.
Prauss: Die Freude war natürlich riesig und ich konnte es gar nicht erwarten, als es wieder hieß, wir dürfen in die Halle. Man vermisst dann schon die ein oder anderen Kollegen. Anfangs war das Training noch mit Abstandsregeln und ohne Körperkontakt, was mich jetzt im Tor nicht so häufig betrifft. Die Vorbereitung war eine der längsten jetzt und nach so einer Vorbereitung freut man sich natürlich doppelt, endlich wieder spielen zu dürfen. Auch wenn es mit leeren Hallen nicht das gleiche ist und ich mich sehr darauf freue, wenn wir in der Egelseehalle wieder vor unseren Fans spielen dürfen.