Am Ende war es eine klare Angelegenheit beim 39:28-Heimsieg der BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder im Derby gegen die SG H2Ku Herrenberg. Lediglich zwischen der 28. und 34. Minute hatte die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher Probleme mit dem Kontrahenten aus dem Gäu, zündete danach jedoch den Turbo und gewann verdient. Einziger Wehrmutstropfen war die Verletzung von Kapitän Hannes Grundler. Weiter geht’s am Samstag, 2. November, 20 Uhr, beim TV Weilstetten.
„Wenn wir von einem Wunschkonzert sprechen, würde ich mir wünschen, dass wir mit fünf oder sechs Toren verlieren, denn ich denke, dass wäre unserer Mannschaftsleistung gerecht gewesen. Wir haben zum Schluss dem Gegner sehr viele einfache Bälle geschenkt und Neuhausen ist ja bekannt, dass sie einen unglaublich guten Gegenstoß spielen, erste Welle, zweite Welle, die auch sehr gut funktioniert und wenn man sie dazu einlädt, kann man nur verlieren. Wir kommen nicht gut ins Spiel, nehmen uns mit unserer 6:0-Abwehr anderes vor, dass wir tiefer verteidigen und aggressiver auf Hannes Grundler und Timo Durst gehen. Danach stellen wir um auf eine 5:1-, dann 4:2-Abwehr, damit haben wir Neuhausen vor Probleme gestellt und sind zur Halbzeit wieder ins Spiel gekommen. Anschließend kommen wir aufs Unentschieden ran, was aber ein Schlüsselfaktor war, waren die vielen vor allem einfachen Zeitstrafen gegen und da müssen wir ein bisschen cleverer verteidigen. Unser Überzahlspiel hat gut funktioniert und da hatten wir uns auch etwas vorgenommen, was dann nur so halb geklappt hat. Neuhausen hat sein Überzahlspiel gut ausgenutzt und nach etwas mehr als 40 Minuten machen sie den Sack zu. Alles was danach kommt, da wünsche ich mir für kommende Spiele, auch wenn der Gegner besser ist, dass wir bis zum Schluss kämpfen“, erkennt Gästetrainer Fabian Gerstlauer die Stärke der MadDogs an.
„Zur Verletzung von Hannes Grundler können wir so kurz nach dem Spiel nicht sagen, da müssen wir abwarten, was die Ärzte sagen. Über das gesamte Spiel gesehen, war das eine klasse Leistung von uns. Wir wussten was Herrenberg spielt und waren auch auf die verschiedenen Abwehrformationen vorbereitet. Leider haben wir kurz vor der Pause den Faden verloren, unnötige Zeitstrafen bekommen und haben in der Abwehr nicht mehr so konsequent verteidigt. Es kam jetzt schön öfter vor, dass der Gegner sehr offensiv gegen uns verteidigt, aber das ist ein Vorteil für uns, denn dann können wir die Abwehr sehr weit auseinanderziehen und musste Herrenberg wechseln, weil sie noch einen schnellen Mann vorne bringen wollten. In unserem Gegenstoß hatten wir dann einfach mehr Platz und es gibt mehr Zweiminutenstrafen. Natürlich ist Herrenberg nicht elf Tore schlechter, aber so ist der Handball heutzutage, wenn du einen Minuslauf hast, wird trotzdem gerannt bis zum Schluss und da gebe ich Fabian recht, dass wir heute maximal fünf Tore besser waren. Ich glaube, dass Herrenberg gerade in der Phase, in der sie wieder rangekommen sind, ein sehr gutes Spiel gemacht hat, aber ich bin super zufrieden, denn ich hätte nicht erwartet, dass wir gegen Herrenberg so hoch gewinnen“, freut sich Locher über den Auftritt seiner Truppe.
„Schön, dass trotz der Schelloweenparty nebenan so viele Zuschauer gekommen sind. Es war wichtig, wieder in die Spur zu finden. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben gleich 4:0 geführt und es lief sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Dann kam eine Phase, in der wir uns zu sicher waren, da haben bei jedem ein paar Prozent gefehlt und so ist Herrenberg wieder herangekommen. Zur Pause waren wir nur noch mit zwei Toren vorne, später ist auch der Ausgleich gefallen und es war dann oft Überzahl- gegen Unterzahlspiel, mit einem kleinen Vorteil für uns. In Überzahl haben wir das sehr gut genutzt und im Vergleich zu Neuenbürg haben wir es über weite Strecken des Spiels deutlich besser gemacht. In Neuenbürg haben wir nie wirklich zu unserem Spiel gefunden und gegen Herrenberg haben wir rund 45 Minuten wirklich tollen Handball gespielt, viele Gegenstöße und auch einfache Tore erzielt haben und dadurch einen verdienten Sieg eingefahren“, ergänzt Spielmacher Timo Durst.
Die Filder-Handballer starteten gut und zwangen Gerstlauer bereits nach fünfeinhalb Minuten (4:0) zur ersten Auszeit. In der Folge blieb der Abstand nahezu konstant, wobei die MadDogs zwischen der 23. und 27. Minute den Vorsprung auf fünf bis sechs Tore ausbauten. In den verbleibenden drei Zeigerumdrehungen bis zur Pause war die Locher-Sieben in der Abwehr nicht mehr so konsequent und kassierte auch zwei unnötige Zeitstrafen und Herrenberg verkürzte auf 14:16.
Nach der Pause konnte Luis Sommer aufgrund von Schulterproblemen nicht mehr eingesetzt werden und im Anschluss an das 17:14 (31.) kam die SG zum 18:18-Ausgleich (34.). Die anschließenden zwei Überzahlsituationen nutzt der TSV dann jedoch gnadenlos aus und zieht mit einem 7:1-Lauf wieder davon. Auch zwei Timeouts der Gäste können den Filder-Express in dieser Phase nicht aufhalten und beim 27:20 (42.) ist bereits die Vorentscheidung gefallen. Zwar kann das Gäu-Team das Resultat zwischenzeitlich etwas freundlicher gestalten, nach einem 6:0-Zwischenspurt kurz vor Schluss ist es sogar zweistellig und bleibt es bis zum 39:28-Endstand.
TSV Neuhausen/Filder – SG H2Ku Herrenberg 39:28
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Becker; Distel (2), Durst (9/1), Bader (1), Letzgus, Pabst (6), Hipp (1), Fleisch (3), Grundler (7), Reinhardt, Roos (4), Sommer (1), Keppeler (5).
SG H2Ku Herrenberg: Rhotert, Heinz; J. Böhm (1), Seeger (3), Bröhl (1), Schopp, Schnitzler (1), F. Böhm (1), Fuhrmann (4/2), Mezger (7), Zürn (2), Rose, Wagner, Münch (8/2).
Schiedsrichter: Günther/Rist (Dreiland).
Zuschauer: 600.
Zeitstrafen: Bader, Letzgus, Hipp, Fleisch, Grundler, Sommer, Keppeler, Bröhl, Schopp, F. Böhm (2), Fuhrmann, Mezger.
Siebenmeter: 2/1, 5/4.