MadDogs beenden Negativserie mit 37:35-Sieg gegen Oftersheim/Schwetzingen
Nach vier Niederlagen in Folge haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder endlich den Negativlauf beendet und im letzten Heimspiel des Jahres im Egelsee-Zwinger die HG Oftersheim/Schwetzingen mit 37:35 (22:15) besiegt. Allerdings zeigte die Mannschaft von MadDogs-Coach Daniel Brack nur in den ersten 45 Minuten eine gute Leistung und musste aufgrund vieler vergebener klarer Chancen nach einer zwischenzeitlichen Zehn-Tore-Führung am Ende froh sein, einen knappen Zwei-Tore-Vorsprung über die Zeit gerettet zu haben.
„Glückwunsch an Neuhausen und Daniel Brack. Wir glauben immer dran, in jedem Spiel, egal wie misslich die Lage auch sein mag, dass es dann wieder Minus zehn sind, ist natürlich bescheiden. Der Weg dahin ist das schlimme, wir starten mit sechs technischen Fehlern in den ersten zehn Minuten, dann machen wir nur noch einen technischen Fehler und stellen das ganze auf Minus drei und haben dann nochmal fünf in den fünf Minuten vor der Halbzeit und statt Siebenmeter und Tor sowie Minus vier, verworfen, Gegentor, technischer Fehler Minus sieben. Das ist natürlich ein Brett, wo wir uns wieder einer Aufgabe stellen, die verdammt schwer wurde. Dann dümpelt das Spiel dahin mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten und trotzdem hatten wir mehr schnelle Tore als Neuhausen, das heißt unsere taktische Disziplin hat nicht wirklich funktioniert. Erst ab dem offensiven raustreten schaffen wir es, Neuhausen in viele Fehler und schwierige Abschlüsse zu zwingen, und kommen dann auch im Angriff auf einmal durch, was uns die ganze Zeit davor verwehrt blieb. Für mich ist heute ganz klar Max Heydecke der Spieler des Spiels in dem Alter mit den Eiern nochmals auf den gleichen Steal zu gehen, wie zehn Minuten davor, Wahnsinn, Respekt, das war klar angesprochen, dass wir so das Spiel hergeben, tut verdammt weh, denn aufgrund der kämpferischen Leistung wäre ein Punkt verdient gewesen“, kann HG-Trainer Christoph Lahme seinen Ärger nur schwer verbergen.
„Danke Christoph für deine Glückwünsche, ich glaube man sieht, dass beim Sport der wichtigste Muskel zwischen den Ohren sitzt. Ich glaube, dass wir in der ersten Hälfte und bis zur 45. Minute ein richtig gutes Spiel machen, ich finde auch, dass wir danach noch jede Menge freie Abschlüsse generieren, die wir einfach nicht in Torerfolge ummünzen. Ich kann es auch nicht so begründen, es gibt keine logische Begründung warum das so ist, aber es ist so, dass die Hürde, die zu überspringen ist, von Aktion zu Aktion größer wird, irgendwann kommt auch noch das nötige Pech dazu, wenn ich an die letzte Szene denke, wir haben gesagt, wir verteidigen die Abpraller, der lange Ball auf Linksaußen, aber so ist der Sport. Es war ganz wichtig, dass wir diesen Teufelskreis nach unten durchbrechen und doppelt gepunktet haben. Ich habe vor dem Spiel gesagt, ich bin auch mit einem Ein-Tore-Sieg zufrieden und heute bin ich einfach nur glücklich. Wir mussten dieses Spiel gewinnen, es war nicht geil, und trotzdem haben wir es gewonnen, das ist die Qualität auf die ich sehr stolz bin und jetzt können wir beruhigt Weihnachten starten und die nächsten Schritte machen. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass die Jungs so viel Power haben, so viel Ehrgeiz haben, sich auf das Niveau zu bringen, wo wir vor fünf Wochen waren. Manchmal ist es ja paradox, ich stand hier nach dem Spiel gegen Erlangen II und habe gesagt, wir sind gefühlt unbesiegbar, ich komme nach oben und höre, ihr seid die Geilsten, was ist denn hier los und vier Wochen später und haben das Gefühl, die leichtesten Sachen funktionieren nicht mehr. Wir schaffen es nicht mehr, freie Abschlüsse reinzumachen und deshalb bin ich einfach nur glücklich und stolz auf mein Team“, ist MadDogs-Coach Daniel Brack die Erleichterung anzumerken.
„Wir sind froh, dass wir gewonnen haben, die erste Hälfte war recht gut, die zweite haben wir auch noch gut angefangen, aber dann haben wir schon ein paar Fatzenfreie liegengelassen. Durch die letzten Spiele haben wir auch nicht so vor Selbstvertrauen gesprüht, aber ich denke mir dem Sieg können wir jetzt schon Weihnachten feiern“, ergänzt Rückraumspieler Glenn Baumann.
Die Gäste erzielten zwar den ersten Treffer, aber ab dem 2:2 (5.) setzten sich die Filder-Handballer Stück für Stück bis auf 8:3 (10.) ab und Lahme musste früh seine erste Auszeit nehmen. Allerdings waren die MadDogs auch danach spielbestimmend und erhöhten auf 11:4 (14.). Erst danach kamen die Kurpfälzer besser ins Spiel, verminderten ihre technischen Fehler und zwangen die Hausherren zu mehr Fehlern und so schmolz der Vorsprung auf 17:14 zusammen (24.). Bis zum Seitenwechsel schafften es die MadDogs jedoch wieder, in die Spur zu finden und die Führung zum 22:15-Halbzeitstand auszubauen.
Auch nach dem Seitenwechsel gaben die Gastgeber die Richtung vor und bauten den Abstand auf zehn Tore zum 29:19 aus (40.). Anschließend wurden die Aktionen nicht mehr so zwingend und auch klare Chancen wurden vergeben und beim 30:22 (43.) warf Brack verärgert die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Danach lief es aber nicht viel besser, denn Oftersheim/Schwetzingen kam in den folgenden sieben Minuten bis auf 29:33 heran und Brack reagierte erneut, inzwischen mit seinem letzten Timeout. Dennoch wurde es nun immer brenzlicher und die Gäste waren beim 35:33 (56.) endgültig auf Tuchfühlung. Auch nachdem Linus Schmid das 36:33 (58.) erzielt hatte kam keine Erleichterung auf, denn die Gäste machten weiter und hatten nach zwei weiteren Treffern ihrerseits beim 36:35 noch 56 Sekunden Zeit und kamen eine halbe Minute vor Schluss in Ballbesitz. Doch der Ausgleich gelang ihnen nicht mehr, da Max Heydecke wie bereits zwölf Minuten zuvor das Spielgerät stibitzte und dem umjubelten 37:35-Endstand einnetzte.
TSV Neuhausen/Filder – HG Oftersheim/Schwetzingen 37:35
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Hamann, Pol; Huss, Heydecke (3), M. Sprößig (1), Haag, Schmid (5), Reinhardt (4), Baumann (7), Sommer, Fischer (8/3), Sahin (3), Keppeler (2), Kosak (4).
HG Oftersheim/Schwetzingen: Berghoffer, Fauerbach (2); Barthelmeß (5/2), Antritter, Nauß (1), Kern (6), Auth, Burmeister (7), Novo (3/2), Hammarberg (6), Haase (1), Muth, Hell, Ferger (2), von Albedyll (2).
Schiedsrichter: Kaplan/Scheld (Wiesbaden/Hüttenberg).
Zuschauer: 400.
Zeitstrafen: Reinhardt, Fischer, Antritter, Kern, von Albedyll (2).


