MadDogs unterliegen Wölfen Würzburg nach starker erster Hälfte mit 25:33
Man könnte sagen erwartungsgemäß haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder beim Tabellenzweiten Wölfe Würzburg mit 25:33 (17:15) verloren. Dabei zeigte die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch vor allem in der ersten Hälfte eine richtig starke Leistung, nach der Pause schlichen sich jedoch immer mehr technische Fehler ein, was auch an der personell bedingten aufkommenden Müdigkeit lag. Weiter geht’s am Sonntag, 23. März, 17 Uhr, im heimischen Egelsee-Zwinger mit dem Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten II.
„Zur Disqualifikation, zwischen der Aktion von Luis Sommer gegen Patrick Schmidt und der Aktion von Michel Reitemann an Lukas Fischer gibt es schon ein bisschen einen Unterschied, weshalbes beider einen Aktion eine Rote Karte gibt und bei der anderen nur zwei Minuten. Lukas Fischer ist erst auf den Füßen gelandet und knallt dann nach hinten, Luis Sommer holt ihn von oben runter, er hat aber auch keinerlei Körperspannung. Er liegt dann am Boden und sagt wohl zu Luis, „bekommst du jetzt rot?“ Und er sagt „ja“, da sagt er „oh, okay“. Also, ich glaube, dass Patrick Schmidt als der erfahrenste Wolf da bei Würzburg viel draus macht, zwei Minuten sind es auf alle Fälle, rot kriegst du vielleicht in einem Heimspiel nicht, in einem Auswärtsspiel ist es dann halt so, weil auch dann die Halle emotional da ist. Das tut uns natürlich extrem weh mit der personellen Lage, da ist sowieso alles auf Kante genäht und es muss dann alles für uns passen. Wir spielen finde ich eine sehr, sehr gute erste Hälfte, wo wir einfach Fehler bestrafen. Bei der letzten Aktion vor der Halbzeit bei Philipp Keppeler kann man auch für den Kontakt noch eine Zeitstrafe geben. Trotzdem haben wir ja nach dem Wechsel dann die Möglichkeit, da gehen wir auf drei weg, glaube ich, drei Angriffe in Folge, um auf vier zu erhöhen und tun das nicht, und dann kommen die technischen Fehler ins Spiel. Die sind aus Müdigkeit schon zu großen Teilen zu erklären. Es fehlt dann einfach was und wenn man sieht, dass bei den Wölfen dann der Oliver Nielsen, der uns im Hinspiel kaputt gemacht hat, zur Halbzeit erst kommt, Patrick Schmidt als Kapitän und Rückraum links in der ersten Hälfte 15 Minuten spielt und sie auf außen dann wechseln, also, das ist schon die Breite und wir müssen uns halt durchkämpfen und müssen ein Loch nach einem anderen stopfen. Julian Reinhardt hat dann so ein bisschen konditionelle Probleme, dass er nicht immer auf halb verteidigen kann, weil er halt einfach die Woche krank war, und dann ist die Fehlerquote in der zweiten Hälfte einfach viel zu hoch. Wir hatten keine Durchschlagskraft mehr vorne und wenn wir die Wölfe im stehenden Angriff hatten, war es sogar ganz ordentlich, aber wir kriegen dann halt einfach auch zu viele Kontertore in der zweiten Hälfte und dann muss man da dem ganzen Tribut zollen. Mit einem vollen Kader bin ich der Meinung, haben wir da eine Chance, eine realistische, aber so in der Konstellation mit der roten Karte muss man das dann leider anerkennen, dass die Wölfe breiter aufgestellt sind, dass wir dann einfach Fehler machen und dass es dann weggeht. Es ärgert mich extrem, weil ich finde, wenn man jetzt acht Tore sieht, so Trainerkollegen, die aus der 3. Liga nach dem Spiel, schreiben und sagen, gar nichts drin, und wenn ich dann antworte, eigentlich doch irgendwie schon, aber das klingt bei acht Toren überhaupt nicht so. Es ist einfach so ein bisschen ärgerlich, das sieht halt so knallhart aus oder so chancenlos., aber das ist ja nicht Teil der Wahrheit, sondern bis zu 45. Minute ist das ja ein komplett offenes Spiel und dann die letzten 15 Minuten, wo es an die Kraftreserven geht, ist es dann halt weg“, analysiert MadDogs-Coach Tobias Klisch die 60 Minuten.
Beide Teams starteten gut und mit hohem Tempo in die Partie und so stand es nach acht Minuten bei wechselnden Führungen 6:6. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde mussten die Filder-Handballer neben den eh schon fehlenden Spielern auch noch auf Luis Sommer verzichten, bei dem ein Foulspiel so ausgelegt wurde, was eine sehr harte Entscheidung in Form einer Disqualifikation nach sich zog. Dennoch ließen sich die MadDogs davon zunächst nicht beeindrucken und bis zum 15:15 (27.) konnte sich kein Team absetzen, wobei die Gäste die Fehler der Hausherren konsequent ausnutzten und zu diesem Zeitpunkt eigentlich hätten führen müssen. Dies holten sich dann mit den letzten beiden Treffern zum 15:17-Halbzeitstand nach, wobei in der letzten Aktion Florian Schmidt Glück hatte, nicht noch eine Zeitstrafe bekommen zu haben.
Nach dem Wechsel erhöhten der TSV sogar auf 18:15, verpasste es danach jedoch den Vorsprung auszubauen. Außerdem schlichen sich immer mehr Fehler ein und so konnten die Wölfe zum 18:18 ausgleichen (35.). Noch einmal konnten die MadDogs in Führung gehen, ehe auf beiden Seiten die Tore für mehr als zwei Minuten verschont blieben. Würzburg zog dann zum 19:19 (39.) gleich und Klisch reagierte folgerichtig mit der Auszeit. Allerdings erzielten die Hausherren den nächsten Treffer, der noch einmal egalisiert werden konnte und bis zum 22:23 (44.) war noch alles offen. In der Folge erzielten die Wölfe vier Tore nacheinander und Klisch griff erneut zur Grünen Karte. Die Begegnung war aufgrund der personellen Lage und der zunehmenden Müdigkeit bei den Gästen vorentschieden, denn näher als auf vier Tore kam man nicht mehr heran. In den letzten sieben Minuten blieb man torlos und so konnte der Tabellenzweite das Ergebnis noch auf 25:33 schrauben.
Wölfe Würzburg – TSV Neuhausen/Filder 33:25
Wölfe Würzburg: Ebert; Krenz, Schömig (4/1), Reidegeld (5), P. Schmidt (2), Bauder (4/3), F. Schmidt (2), Dedering (5), Reitemann (4), Nielsen (3), Tschuri, Grömling, Franke (2), Merk, Beck (2).
TSV Neuhausen/Filder: Hamann, Dotzauer; Durst, Schwab, Grundler (6/1), Gross (2), Reinhardt (3), Baumann, Sommer (1), Fischer (3/1), Keppeler (4), Zeiler (5), Höer (1).
Schiedsrichter: Bernhardt/Peiser (Ludwigshafen/Waldfischbach-Burgalben).
Zuschauer: 1023.
Zeitstrafen: P. Schmidt, F. Schmidt, Reitermann, Grundler, Sommer, Fischer, Höer.
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Sommer (17., TSV) wegen groben Foulspiels.
Siebenmeter: 5/4 Schömig scheitert an Hamann, 2/2.