Im Heimspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in Person von Luis Sommer in letzter Sekunde einen Punkt gerettet. Beim 28:28-Unentschieden gab es viele Szenen, die Diskussionen führten, und kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Mit der Schlusssirene konnte Sommer dann für die Mannen des Trainerduos Locher/Trost mit einem direkt ausgeführten Freiwurf zumindest noch einen Zähler sichern. Weiter geht’s am Samstag, 19. November, 20 Uhr, beim TV Willstätt.
„Wenn man den ganzen Spielverlauf nimmt, wäre das Unentschieden gerecht gewesen. Aber wenn man sieht, was die beiden Kollegen abseits der beiden Mannschaften in den letzten zwei Minuten treiben, ohne zu beurteilen, wie die 58 Minuten davor waren, weil das jetzt auch nicht die beste Leistung war, hinzu kommt ein ärgerlicher Pfiff für Neuhausen mit dem Kampfgericht, regeltechnisch richtig, dann würde ich mit ein bisschen Fingerspitzengefühl in dem Moment wünschen, weil der Konter schon klar ersichtlich war. Was am Ende passiert ist nicht fair für uns, weil wir uns den Vorsprung in der Crunchtime zurecht erarbeitet haben, und hätten auch mit den zwei Punkten heimfahren dürfen. Dass wir dann in den letzten 90 Sekunden dreimal zwei bekommen, und es gab ähnliche Situationen in den 58 Minuten zuvor, da gab es wenige oder fast keine Zeitstrafen, plus der Freiwurf, wo zwei Spieler im Neunmeter stehen, bei der Ausführung, dann tut es mir leid. Ich weiß nicht, wie ich die Mannschaft auf dem Heimweg aufbauen soll. Der verlorene Punkt nagt jetzt erstmal bis morgen früh an uns“, ist dem Gästetrainer Christoph Lahme der Ärger über die Schlussphase anzumerken.
„Ich werde mich wie in den 25 Jahren zuvor nicht über die Schiedsrichter äußern, denn das Fehler passieren, ist ganz normal. Ab der 58. Minute ist der Punkt glücklich, wenn man das ganze Spiel anschaut, ist das Unentschieden gerechtfertigt. Beide Mannschaften haben es geschafft, die Gegenstöße des Gegners zu verteidigen, es gab wenig Erste- und Zweite-Welle-Tore. In der 50. Minute hatten wir es geschafft, das Spiel zu drehen, da hatten wir das Gefühl, dass wir jetzt in diese Phase reinkommen, die uns zu Hause so stark macht, und dann waren ein paar Situationen dabei, die sehr unglücklich für uns liefen, sodass Oftersheim das Spiel in der Phase nochmals drehen konnte, das war schon etwas komisch und Oftersheim hat das Spiel auch nicht nach Hause bringen können. In dem Moment war es halt kurz vor Schluss, das ist natürlich bitter, aber so ist der Sport. Ich möchte mir jetzt nicht anmaßen, ob das Fehler waren oder nicht, es war auf jeden Fall sehr viel dabei, worüber man diskutieren kann, aber das kann man dann machen, wenn man es auf dem Video gesehen hat. Die Abwehr war heute etwas besser, aber im Vergleich zur Anzahl der Angriffe nicht überragend“, äußert sich TSV-Coach Markus Locher zum Spiel.
Bis zum ersten Treffer dauerte es zweieinhalb Minuten, danach wechselte die Führung hin und her. Beim 6:8 (14.) lagen die Gäste erstmals mit zwei Toren vorne und kurz darauf nahmen die Filder-Handballer ihre erste Auszeit. Mit einem 4:0-Lauf vom 7:9 (16.) auf 11:9 (21.) wurde der Spielstand gedreht und die HG nahm ihr erstes Timeout. In der Folge bauten die MadDogs ihren Vorsprung zwischenzeitlich auf drei Tore aus, mit 16:14 ging es schließlich in die Kabinen.
Die Kurzpfälzer erwischten den deutlich besseren Start in den zweiten Durchgang und markierten die ersten drei Treffer. So lief der TSV von nun an immer hinterher, nur beim 17:17 (35.) und beim 19:19 (39.) war der Zwischenstand ausgeglichen. Beim 19:21 (41.) pfiff das Zeitnehmerduo dann einen Konter der MadDogs ab, doch statt des eigentlich regeltechisch folgenden Siebenmeters, gab es nur Freiwurf. Im Anschluss an das 21:23 (48.) nutzten die Gastgeber eine Überzahl aus und drehten das Ergebnis in 24:23 (50.). Doch statt nun das Spiel vollends auf seine Seite zu ziehen, konnten die Hyänen das Resultat mit einem 3:0-Zwischenspurt erneut drehen. Bis zum 26:28 (58.) änderte sich nichts, dann brachen die letzten 60 Sekunden an, in denen die Gäste drei Zeitstrafen erzielten und der TSV zunächst auf 27:28 verkürzte und mit dem Schlusspfiff noch zum 28:28-Endstand ausglich.
TSV Neuhausen/Filder – HG Oftersheim/Schwetzingen 28:28
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Vogel, Kvesic; Distel, Durst (7), Maier, Fleisch (2), Grundler (2), Letzgus (4), Reinhardt (3), Baumann (1), Sommer (3), Keppeler (1), Wittke, Kosak (5).
HG Oftersheim/Schwetzingen: Müller, Fauerbach; Barthelmeß (2/2), Schulz (1), Wahl (4), Bastian, Krämer (8), Burmeister (7), Stier, Kernaja, Hammarberg, Haase (1), Geisler, Leibnitz (2), Kusch (3).
Schiedsrichter: Homa/Mehl (MTV Stadeln).
Zuschauer: 600.
Zeitstrafen: Sommer, Keppeler, Kosak, Wahl, Krämer, Burmeister, Haase (2).
Siebenmeter: 0/0, 3/2 Kvesic hält gegen Kusch.