Ein Spiel, bei dem alles klappt - MadDogs schlagen Balingen-Weilstetten II klar mit 42:36

Ein Spiel, bei dem alles klappt - MadDogs schlagen Balingen-Weilstetten II klar mit 42:36

Drei Tage nachdem die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in Pfullingen den Kürzeren zogen, lief es beim nächsten Derby in der heimischen Egelseehalle deutlich besser. Gegen die Jung-Gallier vom HBW Balingen-Weilstetten II setzten sich die Mannen des Trainerduos Locher/Trost am Ende auch in der Höhe verdient mit 42:36 durch. Weiter geht’s am Samstag, 5. November, 20 Uhr, beim SV Salamander Kornwestheim.

„Glückwunsch zum verdienten Sieg. Das was ihr heute abgezogen habt, war richtig gut. Wahrscheinlich versteht keiner, warum wir Leutershausen wegmachen und dann heute so eine Leistung abliefern, ich verstehe es auch noch nicht ganz. Wenn man ein, zwei Dinge weiß, die man gegen Neuhausen nicht machen sollte, dann haben wir punktgenau das getan. Am Anfang sind wir nicht gut zurückgelaufen und ein paar Dinge, wo man weiß, dass das kommt, hatte ich das Gefühl, Jungs schaut her, das sollten wir so lösen, und dann klappt es nicht, und dann ist es so, wie wenn man einen Stöpsel zieht. Dann kam nach und nach Verunsicherung rein und in einer jungen Mannschaft passiert das leider so, dass es nicht dem entspricht, was ich von meinen Jungs erwarte, was die Jungs selbst von sich erwarten können, und auch nicht der Qualität entspricht von dem was die Jungs zu leisten im Stande sind. Es war ein bitterer Abend für uns, aber wenn dieses brachiale Tempospiel kommt, können wir noch das fünf- oder sechsmal im Video zeigen oder ansprechen, und dann rollt es trotzdem über einen drüber, das ist dann einfach gut gemacht“, erkennt HBW-Trainer Micha Thiemann den starken Auftritt der MadDogs an.

„Wir sind tatsächlich in der Lage, wie Micha es gesagt hat, ein extrem hohes Tempo zu gehen und dabei wenig technische Fehler zu machen. Da fällt es uns deutlich leichter, Tore zu generieren, als gegen eine stehende Abwehr. Gegen eine stehende Abwehr haben wir häufig mehr Probleme, als wenn wir mit Tempo hinten rauskommen. Wir haben es jetzt über Jahre geschafft, wenig technische Fehler zu machen, deshalb war es keine Überraschung, sondern es ist immer der Plan von uns. Ich hatte einen Riesenrespekt vor diesem Spiel, weil wir gerade gegen so junge, extrem gut ausgebildete Teams normalerweise unsere Schwierigkeiten haben. Ich habe das Spiel gegen Leutershausen gesehen und das war für mich das beste Drittligaspiel, das ich diese Saison gesehen habe. Als wir den Einstieg mit fünf technischen Fehlern in den ersten zehn Minuten hatten und mir einer gesagt hätte, dass das Spiel in diese Richtung läuft, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Aber es gibt einfach so Tage, da hält der Torwart ein, zwei Bälle, da macht der Gegner einen technischen Fehler und der Ball kommt zu einem, und das war heute so ein Spiel, wo du das Gefühl gehabt hast, egal ob es gut, mittelgut oder schlecht ist, der Ball fällt immer auf deine Seite und dann kommt sowas zustande. Die Jungs haben es super gemacht, ich möchte nicht sagen, dass das Glück war, aber es gibt so Tage, da können wir tatsächlich über jeden Gegner drüber laufen, egal wer hierherkommt. Das muss dieses Jahr unsere Stärke sein, dass wir Zuhause gegen Topteams, und da zähle ich Balingen dazu, gewinnen müssen, um die Liga zu halten, aber die Stärke hat die Mannschaft, deshalb sind wir optimistisch, dass wir auf diesem Weg, den wir jetzt eingeschlagen haben, weitergehen und es am Ende des Tages vielleicht reicht. Wenn man sieht, dass Baden-Baden gegen Pfullingen gewonnen hat, dann reicht es nicht, sich auf die Spiele gegen die direkten Konkurrenten zu konzentrieren, sondern man muss auch gegen Topteams gewinnen und das ist uns heute gelungen. Umso stolzer können wir auf die Leistung sein, die wir heute gebracht haben. Luis Sommer ist ein unauffälliger Spieler, aber als Stabilitätsfaktor für die Mannschaft unglaublich wichtig. Er macht fast keine Fehler und steht in der Abwehr immer seinen Mann, deshalb hat er es auch mal verdient, hier vorne zu stehen, weil er auch heute ein hervorragendes Spiel gemacht hat.

„Für Kornwestheim haben wir uns vorgenommen, an die heutige Leistung anzuknüpfen und wir versuchen, die beiden Punkte mitzunehmen“, ergänzt Luis Sommer.

Die Partie begann aus Sicht der Filder-Handballer alles andere als gut. Nervosität war zu spüren und so stand es schnell 0:3 (4.). Anschließend wurde die Nervosität abgelegt und mit einem 4:0-Lauf vorbeigezogen (8.). Weitere drei Minuten später beim Stand von 6:4 zog Thiemann die grüne Karte und bat seine Jungs zur Besprechung. Gerade einmal 85 Sekunden später, nun hieß es 7:6 nahm auch die TSV-Bank ihre erste Auszeit und in der Folge wurde der Vorsprung auf drei bis vier Tore vergrößert. Beim 14:12 (20.) war es nur noch eine Zwei- und beim 19:18 (28.) sogar nur noch eine Ein-Tore-Führung. In die Kabinen ging es schließlich mit 21:19.

Nach dem Seitenwechsel nahmen die Zeitstrafen bei den Gästen zu und das nutzten die MadDogs konsequent aus. Aus einem 23:21 (35.) wurde innerhalb von fünf Minuten ein 28.21 und beim 30:23 (43.) sah sich Thiemann gezwungen, erneut ein Timeout zu nehmen. Wirklich besser wurde es für die Jung-Gallier auch dann nicht, denn die Führung des TSV wuchs immer weiter an und betrug beim 34:26 (47.) erstmals acht Tore. Zehn Zeigerumdrehungen vor dem Ende folgte die letzte Auszeit des HBW II, beim 39:29 (51.) war die Differenz schließlich zweistellig. In der Schlussphase durften dann die Youngster aufs Feld und die Gäste konnten das Ergebnis zum 42:36-Endstand noch etwas freundlicher gestalten.

TSV Neuhausen/Filder – HBW Balingen-Weilstetten II 42:36

TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Vogel, Kvesic; Distel (3), Durst (10/5), Maier, Fleisch (2), Grundler (11), Letzgus (3), Reinhardt, Baumann (2), Sommer (4), Hohlweg, Wittke, Kosak (7), Böhm.

HBW Balingen-Weilstetten II: Uttke, Baranasic, Hajdu; Eisele (2), Fuoß (10/7), Wagner, Pawelka (4), Dück (2), Hildenbrand (2), Locher (1), Wente (3), Mann (2), Schüler (2).

Schiedsrichter: Ernst/Friedhoff (FT 1844 Freiburg).

Zuschauer: 500.

Zeitstrafen: Sommer, Wittke (2), Böhm, Eisele (2), Huber (2), Dück (2), Wente, Mann.

Siebenmeter: 5/5, 8/7 Fuoß scheitert an Kvesic.

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