Nachdem die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am vergangenen Sonntag gegen Baden-Baden den ersten Heimsieg einfahren konnten, steht nun ein Derby-Doppelpack auf dem Programm. In der englischen Woche geht’s zunächst am Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr, zum VfL Pfullingen und nur drei Tage später gibt der HBW Balingen-Weilstetten II am Dienstag, 1. November, 17 Uhr, seine Visitenkarte in der Egelseehalle ab.
In den ersten drei Heimauftritten zeigten die MadDogs zwar gute Leistungen, konnten aber keine Punkte einfahren. „Für das Selbstvertrauen war der erste Heimsieg sehr wichtig und dass nun endlich auch einmal etwas Zählbares herauskam, nachdem wir gegen die Topmannschaften Pforzheim/Eutingen, Fürstenfeldbruck und Leutershausen schon sehr gut gespielt hatten“, erklärt TSV-Coach Markus Locher.
Zudem zeigten seine und Alexander Trosts Jungs über 60 Minuten eine starke Leistung. „Die Konstanz kommt daher, dass wir auch in den Spielen davor, in denen es auch gute und schlechte Phasen gab, keine ganz katastrophalen Phasen hatten“, berichtet der TSV-Kommandogeber, „wir haben in jedem Spiel an unserer Leistungsgrenze gespielt und das hat sich nun auch bemerkbar gemacht und so konnten wir die Baden-Badener sowohl in der Abwehr als auch im Angriff immer wieder in Schwierigkeiten bringen.“
Im Heimspiel davor unterliefen gegen Leutershausen 20 technische Fehler, nun war es gegen Baden-Baden nur noch ein Drittel davon „Es ist natürlich wichtig, dass man wenig technische Fehler macht und wir hatten in dem Spiel nur sieben, das ist nicht unser bester Wert, denn gegen Pforzheim/Eutingen hatten wir sechs, aber im Vergleich zu den zwei, drei Spielen davor war es natürlich deutlich besser“, informiert der TSV-Coach, „da lagen wir bei 16 oder 20 und das ist natürlich zu viel, aber mit den sieben technischen Fehlern waren wir natürlich hochzufrieden.“
Seit Wochen zeigen die drei Torhüter der Filder-Handballer, Josip Kvesic, Niklas Prauß und Marc Vogel, Topleistungen und entscheiden das Torhüterduell für sich oder sind zumindest mit den Schlussmännern der Konkurrenten auf Augenhöhe. „Man muss ein Kompliment an die drei aussprechen, sie treten als Einheit auf, wirken wie ein Team und sind auch ein Team, das merkt man auch im Training“, freut sich der Physiotherapeut.
„Auch wenn Marc Vogel gerade ein bisschen weniger spielt, hat er mit seinen gehaltenen Siebenmetern dafür gesorgt, dass wir das Spiel in Östringen überhaupt gewinnen konnten. Er gibt Feuer im Training, macht den beiden anderen Druck, aber ohne negativ auf sie einwirken zu wollen. Sie puschen sich gegenseitig hoch und das macht sich entsprechend auch bemerkbar. Wenn man den Beginn der Saison anschaut, da hatte Marc sogar die Nase ein bisschen vorne, kam dann mit seiner Nierenbeckenentzündung einfach nicht zum Spielen, weil er Antibiotika nehmen musste und jetzt haben die beiden anderen die Chance genutzt. Das macht uns gerade im Moment stark, dass jeder dem anderen eine Topleistung im Tor gönnt und auch unterstützt und das ist der Boden, auf dem man im Tor Topleistungen bringen kann“, lobt Locher die Männer zwischen den Pfosten.
Außerdem erwähnt er einen Punkt, auf den in der Vorbereitung besonderen Wert gelegt wurde: „Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter ist deutlich besser geworden als im letzten Jahr. Da haben wir tatsächlich auch viel Zeit dafür verwendet und das gibt sowohl den Torhütern als auch der Abwehr Sicherheit und das macht sich Schritt für Schritt bemerkbar, dass wir in der Abwehr stabiler sind.“
Nun wartet das Lokalduell in der altehrwürdigen Pfullinger Kurt-App-Halle, zu dem das Team von den Fildern als Außenseiter anreist. Die Echazkrokodile haben im Frühjahr die Aufstiegsendspiele nur um ein Tor verpasst, mussten sich nach zuvor fünf Siegen zuletzt zweimal geschlagen geben. „Der VfL gehört natürlich zu den absoluten Topmannschaften“, weiß der frühere Bundesligaspieler. „Es gibt vier Topteams, die sich von allen anderen nochmals abheben. Das sind Fürstenfeldbruck, Leutershausen, Pfullingen und Oppenweiler/Backnang.“
Auch deshalb erwartet er eine besonders anspruchsvolle Aufgabe „Pfullingen hat jetzt zwei starke Spiele gemacht, aber doch in Leutershausen und gegen Oppenweiler/Backnang zu Hause verloren und da werden sie jetzt alles daransetzen, dass sie gegen uns zu Hause wieder eine Topleistung bringen. Wir müssen alles was wir haben geben, damit wir dort bestehen können und ein gutes Spiel machen“, betont der 50-Jährige.
Bereits drei Tage später steht gleich das nächste Derby an, dann kommt der HBW Balingen-Weilstetten II in die Egelseehalle. Bisher haben die Jung-Gallier 7:9-Punkte und schwankende Leistungen gezeigt, außerdem ist Abwehrchef Christoph Foth nach Pfullingen gewechselt. „Ich denke, der Hauptgrund ist, dass sie immer wieder mit wechselnden Mannschaften spielen. Sie haben viele Ausfälle durch Krankheit gehabt, ein Jan Bitzer, der ein unglaublich wichtiger Spieler ist, hat zum Beispiel kaum gespielt. Dann müssen immer wieder Spieler bei der ersten Mannschaft aushelfen und wenn die gleichzeitig spielen, ist es immer ein Rätselraten für den Gegner, wer tatsächlich auftritt“, hat Locher beobachtet.
Dennoch hat die Truppe von HBW-Trainer Micha Thiemann immer noch viel Qualität. „Fakt ist, dass sie in Oppenweiler auch mit einer Rumpftruppe von nur acht Feldspielern über weite Strecken eine sehr gute Leistung gebracht haben“, hat Markus Locher analysiert, „sie sind immer gefährlich, egal in welcher Aufstellung sie spielen, haben super ausgebildete Spieler und es wird sicherlich eine Riesenherausforderung, zu Hause etwas Zählbares zu holen.“
Gegen Baden-Baden musste Kapitän Hannes Grundler in der zweiten Hälfte wegen muskulärer Probleme passen, doch für die beiden Derbys sieht es gut aus. „Ich denke, dass Hannes spielen wird“, ist der TSV-Coach überzeugt, „wir haben im Abschlusstraining einen Test gemacht und er hat voll trainiert, deshalb hoffe ich, dass es keine Nachwirkungen gibt.“
Da der Kapitän in den meisten Spielen fast durchspielen musste, ist nun auch wieder ein Mann an Bord, der nach und nach für immer mehr Entlastung sorgen könnten. „Patrik Letzgus ist wieder ins Training eingestiegen, er hat jetzt grünes Licht bekommen, da müssen wir sicherlich noch ein bis zwei Wochen warten, bis er wieder voll im Spiel dabei ist, für kleine Einsätze reicht es vielleicht schon am Wochenende“, so Locher. „Nik Wittke ist krank, da ist auch nicht klar, ob er am Wochenende spielen kann, dafür ist Daniel Maier wieder fit. Wir werden auf jeden Fall mit einem vollen Kader anreisen und versuchen, die Pfullinger so gut wie möglich zu ärgern.“