Eine Woche nach dem ersten Saisonsieg in Östringen steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Am Samstag, 24. September, 19.30 Uhr, kommt mit dem TuS Fürstenfeldbruck eines von drei noch verlustpunktfreien Teams in die Egelseehalle.
Große Moral zeigten die Filder-Handballer bei den Junglöwen in Östringen und drehten einen 16:22-Halbzeitrückstand in einen 38:34-Auswärtssieg. „Wir haben in Östringen über das gesamte Spiel eine sehr gute Angriffsleistung gebracht und noch wichtiger war, dass wir nie aufgegeben haben und immer an die Chance geglaubt haben zurückzukommen“, lobt TSV-Coach Markus Locher seine Jungs.“
Die Partie war über 60 Minuten von hohem Tempo auf beiden Seiten geprägt und die Junglöwen hatten vor der Pause die größere Durchschlagskraft. „Die erste Hälfte hat sich für uns auch nicht so angefühlt, als wenn wir sechs Tore schlechter gewesen wären, sodass wir uns aufgemacht haben, dass wir trotz dieses großen Rückstands noch etwas Zählbares holen wollen“, berichtet der TSV-Kommandogeber über das Vorgehen in der Halbzeitpause, „das hat man der Mannschaft in der zweiten Hälfte auch angemerkt, dass sie nicht aufgeben, sondern versuchen wird, dass ganze Spiel über zu fighten.“
Nach dem Seitenwechsel agierten die MadDogs in der Defensive zielstrebiger und aggressiver. „Ein weiterer Grund war sicherlich die deutlich verbesserte Abwehrarbeit in der zweiten Hälfte“, erklärt Locher, „wir haben Zweikämpfe gewonnen, die Würfe aus dem Rückraum nicht mehr ohne Körperkontakt zugelassen, die Winkel auf Außen haben wir deutlich kleiner gehalten und das hat dazu geführt, dass Josip Kvesic ein richtig gutes Spiel gemacht hat und Marc Vogel drei Siebenmeter gehalten hat. Dadurch hatten wir in der zweiten Hälfte eine Torhüterquote von 45 Prozent und das hat uns dann natürlich wieder zurück ins Spiel gebracht, gepaart mit einem unglaublich starken Tempogegenstoßspiel. Von unseren 38 Toren haben wir 22 schnelle Tore geworfen, also erste und zweite Welle sowie Gegenstoß mit einer Quote von 60 Prozent, die schon richtig gut ist.“
Die Breite des Kaders wurde in Nordbaden ausgenutzt, denn die Spielanteile wurden gut verteilt. „Es ist sehr wichtig, dass wir die Qual der Wahl haben, das hat man beim Spiel in Östringen gesehen“, teilt der Physiotherapeut mit, „wir müssen die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen und das ist uns in Östringen wirklich hervorragend gelungen. Wir haben viel durchgewechselt, konnten dadurch das Tempo 60 Minuten lang hochhalten und das war sicherlich auch ein Schlüssel zum Erfolg.“
Mit den Brucker Panthern kommt nun der aktuelle Tabellendritte in die Egelseehalle, der wie Kornwestheim und Pfullingen noch keine Punkte abgegeben hat. „Fürstenfeldbruck hat sehr gute Individualisten, sie haben vor allem mit Max Horner einen wichtigen Mann abgegeben, aber auf der Position spielt nun Alexander Leindl, der verletzt war, aber schon wieder in absoluter Topform ist. Mit Jonas Link haben sie einen bundesligaerfahrenen Spieler dazubekommen und mit Johannes Stumpf einen, der schon viel Erfahrung auf diesem Niveau hat und nur ein Jahr pausiert hat, sodass sie individuell fast noch stärker sind als letztes Jahr“, hat der 50-Jährige den TuS-Kader analysiert.
Doch die Verantwortlichen sehen nach den drei bislang hervorragenden Auftritten auch eine Gelegenheit, den ersten Heimsieg einzufahren. „Gerade am Anfang der Saison ist es für uns eine Möglichkeit, wenn der Gegner noch nicht optimal eingespielt ist, die Außenseiterchance zu nutzen und wir versuchen auf jeden Fall, durch die Fähigkeit, die wir haben, nämlich dass wir perfekt eingespielt sind, dass wir einen absoluten Topfavoriten zum Wanken bringen können“, gibt sich Locher optimistisch.
Dabei erinnert er sich auch an das letzte Duell im März: „Wir haben letztes Jahr im letzten Saisonspiel der Hauptrunde in Fürstenfeldbruck hervorragend mitgehalten und wenn es uns gelingt, ähnlich lange dranzubleiben wie gegen Pforzheim, dann bin ich mit sicher, dass wir, mit der Zuschauerunterstützung und nach diesem gewonnenen Spiel auch gegen einen Topgegner gewinnen können.“
Außerdem sieht er die Junglöwen trotz des derzeitigen Tabellenstands deutlich besser: „Ich zähle die Löwen auch zu den Topmannschaften, auch wenn sie jetzt 0:6 Punkte haben, aber sie haben gegen Leutershausen und Oppenweiler/Backnang die ersten Spiele verloren und hatten nicht mehr damit gerechnet, dass wir zurückkommen können, aber die Qualität war natürlich überragend.“
Was sich in der Klassenverbleibsrunde gezeigt hat, wird nun auch genauso in den Spielen fortgeführt, der Support der roten Wand. „Die Unterstützung in Östringen war hervorragend“, bilanziert der TSV-Coach, „wir hatten 30 Zuschauer dabei, die Lärm für 130 gemacht haben, und das hat natürlich auch bei der Aufholjagd eine riesengroße Rolle gespielt.“ Zudem sieht er noch Steigerungspotenzial: „Ich glaube, dass es sich während der Saison immer weiter entwickeln wird, wenn wir das Publikum, über die Art wie wir Handball spielen, mitnehmen können, dass es dann immer lauter und die Unterstützung immer mehr wird, und auch der eine oder andere Gegner in der Egelseehalle fallen kann, der nicht damit rechnet.“
Personell sieht es bei den MadDogs gut aus, nur bei den Youngstern muss der Einsatz noch abgeklärt werden. „Bei den A-Jugendlichen werden wir in Absprache mit der A-Jugend am Samstag entscheiden, wer auflaufen wird“, betont Markus Locher. „Ansonsten ist Marc Vogel wieder komplett einsatzbereit, er war tatsächlich nur für die Siebenmeter vorgesehen, denn ins Spiel hätten wir ihn nicht reingeworfen, nachdem er die ganze Woche noch Antibiotika genommen hatte, alle anderen Spieler, bis auf die Langzeitverletzten, sind auch einsatzbereit.“