Im letzten Heimspiel der Klassenverbleibsrunde haben sich die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder vorzeitig den Klassenverbleib gesichert. Im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten SV 64 Zweibrücken gewann die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost nach schwierigem Start mit 31:29, revanchierte sich damit bei den Rosenstädern für das mit 30:33 verlorene Hinspiel und beseitigten damit auch die letzten Zweifel vor dem nun bedeutungslosen letzten Saisonspiel am Samstag, 21. Mai, 18 Uhr, in Coburg.
„Wir sind sicherlich nicht optimal ins Spiel gekommen, haben vorne ein, zwei Bälle verloren, die zu einfach waren, und den Gegner zu schnellen Toren eingeladen haben. Wir waren zu zögerlich, haben den Ball noch einmal weitergespielt und das hat Markus dann mit einer Auszeit korrigiert. Danach waren wir konsequenter, mit mehr Überzeugung, denn wir wussten, gegen was für einen starken Gegner wir spielen und konnten uns wieder Sicherheit holen und ins Spiel zurückarbeiten. Anschließend war es lange Zeit ein Spiel auf Augenhöhe, wobei wir mit der Halbzeit mit Patrik Letzgus eine weitere Option verlieren, die uns nochmals ein Angriffsmittel mehr kostet, nachdem Julian Reinhardt sowohl in der Abwehr als auch im Angriff ein bisschen gefehlt hat. Aber es hat sich wieder gezeigt, wie stark vom Kopf her unsere Jungs sind und das war vielleicht auch ausschlaggebend, dass wir ruhig geblieben sind und unsere Sache durchgezogen haben. Es war von vorneherein klar, wer die kleinen Rückschläge mental besser verarbeitet, wird dieses Spiel gewinnen. Darum können wir nur unglaublich stolz auf unsere Mannschaft sein, wie sie das wieder gerockt hat, wie sie zusammengestanden ist und hintenraus hat das auch das Publikum gemerkt. Was ab Minute 50 in dieser Halle wieder passiert ist, war einfach nur phänomenal, deshalb sind wir froh, dass wir es zu Hause vor diesem Publikum zu Ende bringen konnten, sodass wir noch ein Bonusspiel in Coburg haben, wo wir beruhigt hinfahren können“, ist TSV-Coach Alexander Trost glücklich, dass die MadDogs auch in der kommenden Saison in der 3. Liga auf Tore- und Punktejagd gehen.
Die Filder-Handballer erzielten zwar den ersten Treffer, in den darauffolgenden sieben Minuten lief jedoch nicht viel zusammen. Einfache Ballverluste und zu zögerliche Abschlüsse luden die Löwen quasi zu einfachen Toren ein und beim 1:6 (8.) reagierte Markus Locher folgerichtig mit der Grünen Karte. Trotz zwischenzeitlicher Unterzahl folgte die richtige Reaktion in Form eines 3:0-Laufs. Zweibrücken antwortete mit einem Doppelschlag, doch Youngster Dustin Böhm netzte ebenfalls zweimal nacheinander ein. Beim 9:10 (19.) war schließlich der Anschluss wieder hergestellt und SV-Trainer Stefan Bullacher musste ebenfalls zur Besprechung bitten. Bis zum Seitenwechsel blieben die MadDogs dran und mit der letzten Aktion versuchte Patrik Letzgus einen Freiwurf schnell auszuführen, traf dabei jedoch einen Gegenspieler im Gesicht und musste vom Platz. Mit 14:16 ging es in die Kabinen.
Zurück auf dem Feld änderte es sich zunächst nichts am Geschehen, wobei die Gäste zwischenzeitlich wieder auf drei Tore davonzogen. Der TSV ließ sich aber nicht mehr abschütteln und kam beim 21:21 (41.) schließlich zum ersten Gleichstand seit dem 1:1. Nun musste Bullacher erneut ein Timeout nehmen, allerdings war es ab der ersten Führung seit dem 1:0 beim 24:23 (46.) der Gastgeber, der vorlegte. Mit einem Doppelpack zum 26:27 (53.) drehte Zweibrücken den Spielstand nochmals, aber in der Crunchtime waren es dann die MadDogs, die den kühleren Kopf bewiesen und beim 30:28 57 Sekunden vor dem Ende, war die Entscheidung gefallen. Die Rote Wand stand schon seit mehreren Minuten und nach der Schlusssirene kannte die Freude über den Klassenverbleib keine Grenzen mehr.
Anschließend verabschiedete Abteilungsleiter Stefan Feyer die Spieler Peter Scheffold, Philipp Bader und Moritz Hipp, die entweder in die nähere Umgebung wechseln oder ihre Karriere beenden.
TSV Neuhausen/Filder – SV 64 Zweibrücken 31:29
TSV Neuhausen/Filder: Vogel, Kvesic; Distel, Durst (11/4), Böhm (2), Bader, Letzgus (1), Kosak (4), Hipp, Maier, Fleisch, Grundler (5), Kusche (1), Scheffold, Sommer (3), Keppeler (4).
SV 64 Zweibrücken: Ivankovic, Dörr; Hammann (1), Klockler (6), Ihl (4), Grieser (1), A. Wöschler (1), Götz (4), Bayer (2), N. Wöschler (1), Knieps (8/3).
Schiedsrichter: Czommer/Marin (Schwäbisch Gmünd).
Zuschauer: 450.
Zeitstrafen: Kosak (2), Maier, Grundler, Kusche, Sommer, Ihl (3, und Rote Karte), Grieser, A. Wöschler.
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Letzgus (30., TSV) wegen eines Gesichtstreffers.
Siebenmeter: 4/4, 3/3.
Torhüter Josip Kvesic hält in der Schlussphase einen ganz entscheidenden Ball. Foto: Jochen Wittke
Youngster Dustin Böhm macht seine Sache in der Abwehr sehr gut und erzielt auch von Linksaußen zwei Treffer. Foto: Jochen Wittke