Zwei Spieltage haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder absolviert und am vergangenen Samstag im Derby gegen Plochingen den ersten Punkt eingefangen. Am Sonntag, 19. September, 17 Uhr, kommt nun mit der HSG Konstanz einer der Favoriten auf einen der beiden ersten Plätze in der Staffel G und wahrscheinlich sogar der am höchsten eingeschätzte Klub im Kampf um den Aufstieg in die Egelseehalle.
Nach der am Ende deutlichen Niederlage in Oppenweiler, konnten die Filder-Handballer gegen den Nachbarn Plochingen immerhin den ersten Zähler im Kampf um den Klassenverbleib einfahren, auch wenn man natürlich auf zwei Punkte gehofft hatte. „Grundsätzlich war es wichtig, einen Punkt in der 3. Liga zu holen“, erklärt Coach Markus Locher, „wir wussten ja nicht, wie stark es uns beeinträchtigt, diese elf Monate lange Pause zu haben, während die spielfreie Zeit für Plochingen deutlich kürzer war. Deshalb war es extrem wichtig, dass wir jetzt einmal gepunktet haben und dass das schon im zweiten Spiel der Fall war, ist natürlich super für uns.“
Bei den verletzten und angeschlagenen Spielern bringt der Physiotherapeut die Verhältnisse auf den aktuellen Stand: „Niklas Prauß ist operiert, ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Philipp Bader hat eine Muskelverhärtung, was sicherlich noch eine Weile dauern wird. Daniel Maier hat Probleme mit der Patellasehne, das wird noch zwei bis drei Wochen dauern, aber wir geben ihm die Zeit, die er braucht. Moritz Hipp hat leider einen Trommelfellriss und fällt mindestens drei Wochen aus und dann kommt es darauf an, wie schnell es verheilt und er wieder einsteigen kann oder ob es länger dauert.“
Anders als beim Auftaktspiel konnte die rechte Seite im Derby überzeugen und strahlte immer wieder Torgefahr aus. „Es freut uns immer, wenn unsere Jungs gut spielen, ob es nun die rechte Seite ist oder die linke ist egal“, informiert Locher, „Philipp Keppeler hat, nachdem er für seine Verhältnisse in Oppenweiler einfach nicht gut geworfen hat, ein überragendes Spiel gemacht. Das zeigt auch seine Stärke, dass er so eine Partie locker wegstecken kann.“ Seine beiden Kollegen standen ihm dabei in nichts nach. „Auch Luis Sommer und Roman Fleisch haben im rechten Rückraum eine Topleistung gebracht. Allerdings ist es für uns wichtig, dass wir zusammen agieren und zusammen das Spiel rocken“, berichtet der 49-Jährige.
Nun kommt mit den Handballern vom Bodensee die wohl schwerste Aufgabe auf die Fildern. Während die MadDogs meist für die vierte Liga zu stark und für die 3. Liga zu schwach waren, war es bei der HSG mit der 3. beziehungsweise 2. Liga genauso. Nachdem 2018 mit acht Punkten Abstand der Klassenverbleib deutlich verpasst wurde, war es Ende Juni lediglich ein Zähler, der fehlte. Da kamen auch die Siege an den letzten beiden Spieltagen zu spät, weil der direkte Konkurrent TV Emsdetten ebenfalls siegreich war.
Im Juli kam es dann zu einem Trainerwechsel, denn nach 18 Jahren auf der vordersten Front der Kommandobrücke übergab Daniel Eblen an seinen Nachfolger Jörg Lützelberger und rückte ins zweite Glied. Die HSG ist dem TSV in Sachen eigener Nachwuchs einige Jahre voraus, denn die Konstanzer Zweite hatte es 2020 durch den Abbruch der BWOL-Saison vor den MadDogs in die 3. Liga geschafft, musste aber aufgrund des Abstiegs der ersten Mannschaft wieder in die BWOL zurückkehren.
Die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher kaum sein, denn im Kader des ehemaligen Bundesligaspielers Lützelberger tummeln sich fast ausnahmslos Akteure mit Zweit- oder gar Erstligaerfahrung. Die Flinte vorab ins Korn möchte beim TSV jedoch niemand. „Wir werden uns natürlich nicht kampflos ergeben“, stellt Locher klar, „Konstanz ist sicherlich der Topfavorit auf Platz ein und zwei, vielleicht sogar auf den Aufstieg in der Aufstiegsrunde, aber wir wollen natürlich alles versuchen und alles in die Waagschale werfen. Dann schauen, was bei rauskommt, aber von vorneherein aufgeben werden wir bestimmt nicht.“
Karten sind auch wieder an der Abendkasse erhältlich
Nachdem das Kartenkontingent gegen Plochingen nicht ganz ausgeschöpft wurde, haben die Ressortleiter entschieden, dass es ab sofort auch wieder Tickets an der Abendkasse gibt. Diese ist zeitgleich mit der Hallenöffnung, eine Stunde vor Spielbeginn geöffnet.