Zehn Monate kein Pflichtspiel, seit April zumindest geregeltes Training. So sah das letzte Dreivierteljahr bei den Drittliga-Handballern des TSV Neuhausen/Filder aus. Am Samstag, 4. September, 20 Uhr, geht’s in der Gemeindehalle Oppenweiler beim Fast-Aufsteiger in die zweite Liga, HC Oppenweiler/Backnang, endlich wieder um Punkte.
Die Vorzeichen vor der Partie sind klar, doch wie ist die Stimmung in der Truppe des gleichberechtigten Trainerduos Markus Locher/Alexander Trost?
„Die Stimmung im Team ist selbstverständlich sehr gut, alle freuen sich, dass es nach einer langen Vorbereitung endlich losgeht“, informiert Trost. „Es war eine harte Vorbereitung über viele Monate, die sich gezogen hat, aber die Stimmung ist grundsätzlich positiv und alle sind heiß, dass es jetzt endlich losgeht.“
Wie sind die Coaches mit der Vorbereitung, die nach dem Aufstieg am grünen Tisch im April startete zufrieden?
„Wir sind mit der Vorbereitung sehr zufrieden, es war ein deutlicher Fortschritt zu erkennen und ich denke, wir sind auf dem Niveau, auf dem wir sein müssen, um in der dritten Liga bestehen zu können“, erklärt Locher. „Auffällig war, dass wir uns von Trainingsspiel zu Trainingsspiel deutlich gesteigert haben, sodass wir jetzt gut vorbereitet sind.“
Neben zwei Abgängen (Magnus Becker, Daniel Roos) gab es zunächst drei Zugänge und nach der Kreuzbandverletzung von Niklas Prauss wurde noch ein zusätzlicher Torhüter verpflichtet. Wie haben sich die Neuzugänge präsentiert, können sie die Abgänge kompensieren und kann die Mannschaft die studienbedingte Abwesenheit von Patrik Letzgus bis Anfang November auffangen?
„Wir können und wir müssen es auffangen, dass Patrik Letzgus nicht zur Verfügung steht. Es haben uns starke Leute verlassen und es wäre auch nicht richtig zu sagen, dass es uns nichts ausmacht, dazu waren sie zu gut, auch charakterlich, aber es ist auch eine Riesenchance, denn wir haben mir unseren Neuen richtig gute Jungs dazu gewonnen und dazu bekommen“, analysiert der frühere Erstligaspieler Trost.
„Über die Qualität von Josip Kvesic brauchen wir nicht zu sprechen, außerdem passt er auch charakterlich super in die Mannschaft und hat sich bestens eingefunden. Leider mussten wir ihm dann noch einen neuen Partner zur Seite stellen, weil sich Niklas Prauss verletzt hat, aber das kommt vor und damit müssen wir umgehen. Vielen Dank auch nochmals an Unterensingen, dass es so unkompliziert lief und klar, Marc Vogel ist auch ein sehr guter Typ und richtig guter Torhüter, der gut reinpasst. Mit Dustin Böhm haben wir einen eigenen Nachwuchsspieler auf Linksaußen, der zeigt, wo unser Weg hingeht, dass wir auch auf den eigenen Nachwuchs setzen und bei der JANO super Arbeit geleistet wird. Nicht zu vergessen Philipp Kusche, der ein starker Potenzialspieler ist, sich bei uns beweisen kann und den wir kontinuierlich aufbauen.“
Zum Start geht’s gleich nach Oppenweiler, die um ein Haar in die zweite Liga aufgestiegen sind. Allerdings weiß zum Saisonstart keine wo er steht. Wie seht ihr die Partie, könnt ihr da ohne Druck hinfahren und alles reinwerfen, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen?
„Wir sind gut vorbereitet und wollen natürlich in Oppenweiler was holen, denn wenn das nicht unser Ziel wäre, bräuchten wir gar nicht erst dort hinzufahren“, redet Physiotherapeut Locher nicht lange um den heißen Brei herum. „Sie haben natürlich eine Topmannschaft, die gut eingespielt ist, und mit Tobias Gehrke, der aus einer Kreuzbandverletzung zurückkommt, haben sie auf Rückraummitte nochmals einen spielstarken Mann dazubekommen, und ich denke, sie gehören zu den Top-Sechs der Liga. Aber am Anfang der Saison weiß man nie, wo man steht und der Druck ist für die Topmannschaften fast noch größer als für die, die sich den Klassenverbleib als Ziel gesteckt haben. Wir fahren dort hin, wollen zeigen, was wir können und schauen, was am Ende dabei herauskommt.“
Wie groß ist die Freude, dass wieder vor Zuschauern gespielt werden kann?
„Die Freude ist riesengroß, dass wir wieder vor Zuschauern spielen können. Ich denke, dass geht allen Mannschaften so, deshalb spielen wir Handball, weil wir das was wir können, zeigen wollen und wenn’s gut ist Beifall bekommen und wenn’s schlecht ist, ausgepfiffen werden. Das macht das Salz in der Suppe einfach aus, die Zuschauer sind beim Handball fast noch wichtiger als beim Fußball, wo die Zuschauer ziemlich weit weg sind. In einer engen Halle wie in Oppenweiler ist es einfach super zu spielen, wenn da eine Stimmung ist, das macht einfach riesig Spaß und da freuen wir uns drauf“, weiß Locher.
Hofft ihr, dass auch der eine oder andere Neuhäuser Fans nach Oppenweiler fährt und euch unterstützt?
„Wir freuen uns über jeden, der kommt. In unserer Staffel sind es kurze Wege und hoffentlich haben einige Karten ergattert. Ich denke, dass unsere Fans genauso heiß sind wie wir, dass es jetzt endlich wieder losgeht mit Handball und jeder wieder Handball live in der Halle erleben möchte, denn das ist es, was diesen Sport ausmacht“, sagt Trost.