Am vergangenen Montag fand der erste virtuelle Stammtisch „Auszeit!“ der Handballabteilung via Teams statt. Das Format erfreute sich großer Beliebtheit und die anwesenden Fans bekamen aktuelle Informationen und konnten auch selbst Fragen stellen. Gesprächspartner waren dieses Mal die Trainer Alexander Trost und Markus Locher sowie die Spieler Hannes Grundler und Philipp Keppeler.
Los ging es mit den beiden Trainern
Warum gehören wir in die 3. Liga?
Alexander Trost: Wir haben die letzten Jahre bewiesen, wo wir hingehören. Wir sind irgendwo zwischen 3. und 4. Liga. Wir sind nicht per Los aufgestiegen, sondern durch Entscheid, was alle Vereinsvertreter befürwortet haben. Ich erinnere mich noch gut ans letzte Spiel der letzten Saison in Herrenberg, als wir eine Hälfte lang alles in Grund in Boden gespielt haben, aber es hat am Ende nicht gereicht. Außerdem haben wir Spieler, die das Niveau für die 3. Liga haben. Zudem ist das Umfeld drittligatauglich und deshalb haben wir es einfach verdient, wieder dort zu sein.
Ihr habe beide eure Verträge verlängert, obwohl noch nicht klar war, ob es mit dem Aufstieg klappt. Habt ihr das ab- oder unabhängig von Liga gemacht?
Trost: Unabhängig von der Liga. Es wäre mein erstes volles Jahr als Hauptverantwortlicher Trainer gewesen, deshalb war es für mich eine leichte Entscheidung. Wir wollen die Mannschaft weiterentwickeln, egal in welcher Liga.
Markus Locher: Auch ich habe unabhängig von der Liga unterschrieben.
Wie läuft der Austausch zwischen dir, Markus, deinem Bruder Bernd und Ali?
Locher: Der Austausch zwischen Bernd, Ali und mir ist sehr gut. Wir halten über Whatsapp und persönlichen Kontakt. Bernd ist oft im Training, wir verstehen uns gut, besser könnte es nicht laufen.
Wie läuft es bei Neuzugängen?
Locher: Wir setzen uns zusammen und schauen, was wir tun können. Pool ist zuerst die JANO und danach sagt jeder die Spieler, die ihm einfallen und dann geht man konkret auf die Spieler zu.
Wie sieht geteilte Trainingsarbeit aus?
Trost: Als ich gefragt wurde, habe ich gesagt, dass ich es mir vorstellen kann, aber nur mit Markus, weil ich viel von ihm lernen kann. Wir teilen uns auf. Markus hat viele Videos geschnitten, er kennt die Ligen in- und auswendig. Am Wochenende hat Markus ein unglaubliches Gefühl, wie ein Spiel verläuft, unter der Woche kümmere ich mich manchmal um die Abwehr, während sich Markus um den Rückraum kümmert, aber wir machen manchmal auch Einheiten, die Spaß machen.
Ali, du bist jetzt 40. Bist du immer noch auf Stand-by?
Trost: Definitiv nicht mehr. Bin momentan weit weg, aber Ralf Bader hat mal zu mir gesagt, dass ich irgendwann alles nur noch in Zeitlupe sehe. Das ist jetzt der Fall.
An Zugängen wurde bislang Philipp Kusche vermeldet, während uns Daniel Roos verlässt. Deine Einschätzung Markus zu Philipp und wie sieht es mit weiteren Neuzugängen aus?
Locher: Philipp Kusche ist sehr jung und talentiert. Er ist ziemlich flexibel einsetzbar, kann alle Rückraumpositionen spielen und ist auch in der Abwehr, trotz seines jungen Alters, schon richtig gut. Dustin Böhm ersetzt Daniel Roos auf Linksaußen und Daniel Maier gehört jetzt auch ganz zum Kader, weil er nicht mehr in der Jugend spielt.
Wie siehst du den Kader für die 3. Liga aufgestellt?
Locher: Vertrauen unserem Kader, haben auch einige Spieler, die schon reichlich Drittligaerfahrung gesammelt haben und Akzente setzen können. Ob Hannes Grundler, Timo Durst, Philipp Keppeler, Luis Sommer oder Moritz Hipp.
Ali, man hat das Gefühl, dass du dich bei uns pudelwohl fühlst. Ist das auch wirklich so?
Trost: Ja, es macht Laune, deshalb habe ich auch nie den Absprung geschafft. Hatte mal die Idee, mit dem Handball auszusetzen und wegzugehen, aber das hat nicht geklappt. Bin mittlerweile emotional hier verwurzelt.
Du hast vorhin Ralf Bader angesprochen. Hast du auch Ambitionen für höher Aufgaben?
Nein, ich habe keine Ambitionen. Hätte mich vor fünf oder sechs Jahren jemand gefragt, ob ich Trainer werde, hätte ich gesagt, nie und nimmer. Ich bin da über die Handballfamilie hier in Neuhausen reingerutscht. Anders als bei Ralf Bader, der immer gesagt hat, dass er Trainer werden möchte.
Wer sind die Favoriten in der neuen Saison?
Locher: Ich habe viele Spiele im Onlinestream gesehen. Es hängt davon ab, wer aufsteigt. Wenn Pfullingen oder Oppenweiler nicht aufsteigen, ist einer der beiden der Favorit. Es ist auch entscheidend, wie die Staffeln eingeteilt werden. Pforzheim/Eutingen kann auch eine gute Rolle spielen, wie sie in der Pokalrunde zeigen. Fürstenfeldbruck und Konstanz gehören sicherlich auch dazu, sollten sie absteigen.
Wo landen die MadDogs, wie viele Punkte brauchen wir?
Trost: Wir streben das Mittelfeld an. Es ist natürlich auch entscheidend, wie viele Staffeln es geben wird. Wird eine ganz spannende Situation für alle, normal Handball zu spielen, vor Zuschauern, wie viele Spiele werden es? Es ist wichtig, dass wir Spaß haben, aber nur, wenn man gewinnt, hat man auch Spaß.
Im Anschluss waren die Spieler an der Reihe
Das Training ging los. Wie geht’s euch? Gab’s Muskelkater?
Hannes Grundler: Mir geht super und ich bin unglaublich happy, wieder Handball spielen zu dürfen. Ist etwas Besonders, auch wenn das Testen noch gewöhnungsbedürftig ist. Die Trainer fassen uns noch sanft an, es dauert aber noch, bis wir wieder richtig aufeinander losgehen dürfen.
Philipp Keppeler: Es ist schön, den Ball wieder in der Hand zu haben, aufs Tor zu werfen und einfach die Jungs wieder zu sehen. Wir haben uns in den vergangenen Monaten nicht gesehen und nur wenig Kontakt gehabt, deshalb ist es schon gut, wenigstens wieder zu fünft trainieren zu dürfen.
Wie hast du deinen ersten Aufstieg erlebt und konntest du wie Hannes mit einem Mannschaftskollegen zusammen feiern?
Keppeler: Es gab für mich keine Möglichkeit, jemanden aus der Mannschaft zu sehen. Wir hatten aber ein Online-Meeting. Es war komischer Aufstieg, aber meine erster.
Wie bist du damals zum TSV gekommen?
Keppeler: Ich bin seit 2017 hier. Ralf Bader war Trainer und davor auch mein Jugendtrainer. Auch mit Bernd Locher gab es davor schon Kontakt. Außerdem gab aber viele Spieler, wie Julian Reinhardt oder Luis Sommer, die ich davor schon kannte. Es hat mich auf jeden Fall gefreut, als die Anfrage kam.
Hannes, wie lange möchtest du noch Spielen? Kennst du die Kriterien für die Aufnahme in den Adlerhorst?
Grundler: Ich bin mittlerweile in einem Alter, wo ich definitiv in Neuhausen aufhöre. Danach möchte wie Ali erstmal Pause machen. Ich werde jetzt nur noch Einjahresverträge unterschreiben, weiß aber nicht, wie lange es mein Körper mitmacht oder andere Umstände wie Familie oder Beruf.
Von Silke Hinz habe ich gleich eine Whatsapp bekommen, ob ich wüsste, wie schwierig es ist, in den Adlerhorst aufgenommen zu werden. Vielleicht werde ich mich anfangs um den Getränkenachschub kümmern (lacht).
Philipp, schaust du als Rechtsaußen besonders auf die Rechtsaußen, wenn du Spiele anschaust? Hast du Vorbilder?
Keppeler: Ja, ich schaue immer auf meine Position, ob ich mir was abschauen kann. In meinem Alter habe keine Vorbilder mehr. Früher war es Alexander Pettersson vom THW Kiel.