Fast genau sieben Monate sind vergangen, seit die BWOL-Saison 2019/20 coronabedingt abgebrochen wurde. Für die Handballer des TSV Neuhausen/Filder war dies der schlechtestmögliche Zeitpunkt, hatte man doch gerade den Aufstiegsplatz an die HSG Konstanz II verloren. Da es schlussendlich nicht mit dem direkten Wiederaufstieg geklappt hat, beginnt am Samstag, 3. Oktober, 20 Uhr, beim Badenligameister TSV Birkenau die neue Runde, die von den MadDogs sehnlichst erwartet wird.
Die Vorbereitung auf die nun startende Saison war deutlich länger als in der Vergangenheit, denn zunächst trainierten die Filder-Handballer individuell, falls es doch weitergegangen wäre. Anschließend gab es zunächst Einheiten auf dem Schulhof und als es wieder in die Halle ging, durfte zuerst auch nicht mit Kontakt trainiert werden. Dennoch ist man im Trainerteam zufrieden mit der Mannschaft.
„Die Vorbereitung war sehr gut bei uns“, berichtet Alexander Trost, der seit Juli vom Co-Trainer zum mit Markus Locher gleichberechtigten Cheftrainer aufgestiegen ist, „die Jungs haben super mitgezogen und es war auch etwas, was man nicht planen konnte. Anfangs ohne Ball und ohne Körperkontakt, war es eine sehr lange Zeit, deshalb haben wir auch nochmals eine kleine Pause eingeschoben, um die Spieler vom Kopf nochmals freizubekommen. Die Jungs sind gut drauf, haben auch richtig Lust und sie brennen darauf, dass es jetzt endlich wieder losgeht.“
Gestartet wird beim Aufsteiger aus der Badenliga, dem TSV Birkenau, der nach rund einem Jahrzehnt den Weg zurück in die BWOL gefunden hat. „Das erste Saisonspiel ist immer ein bisschen spannend“, weiß der 39-jährige Kauffmann, „man kann nur nach den Ergebnissen der Vorbereitungsspiele gehen, aber man weiß nie, wie müde welche Mannschaft zu welchem Zeitpunkt war.“
Neben der Unbekanntheit des Gegners spielt auch ein weiterer Punkt eine Rolle. „Es ist ein Aufsteiger, dennoch wird es eine sehr schwere Aufgabe, weil es unser erstes Auswärtsspiel ist und ein Aufsteiger zu Hause nie einfach zu spielen ist“, informiert Trost, „aber wir wissen was wir können und es wird spannend zu sehen sein, wer sich wie vorbereiten konnte. Birkenau hat gute Einzelspieler und da sind wir auch drauf vorbereitet. Natürlich konnten wir keine Videoanalyse machen, aber wir schauen, dass wir unser Spiel durchbringen und dann wird es auch entscheidend sein, wie wir damit umgehen, ohne unsere Fans zu spielen.“
Maximal 240 Zuschauer dürfen in die Langenberghalle und es dürfte interessant werden, wer mit dieser geringen Zahl besser zurechtkommt, findet auch der Ex-Bundesligaspieler. „Die Situation mit wenigen Zuschauern in der Halle ist für alle neu, das kann ein Vor- oder ein Nachteil sein und da ist jeder für sich selbst verantwortlich. Das wird spannend zu beobachten sein, was dann passiert, wenn eine Mannschaft in Rückstand gerät, oder davonzieht.“
Kadertechnisch stehen Linkshänder Peter Scheffold und Kreisläufer Nik Wittke vor ihrem Debüt, Timo Durst (Aufbau nach Achillessehnenriss) und Roman Fleisch (Innenbandriss im Daumen) fallen dagegen aus. „Timo macht gute Fortschritte, aber er bekommt natürlich seine Zeit und wir planen in der Vorrunde nicht mit ihm“, berichtet Trost, „bei Roman müssen wir einfach abwarten, wie es sich bei ihm entwickelt, wann er zurückkommen wird und ob er spielen kann.“