Im Spitzenspiel beim punktgleichen Tabellenführer SG Pforzheim/Eutingen mussten sich die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder mit 22:24 (7:13) geschlagen geben. Die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher scheiterte vor allem in den ersten 20 Minuten zu oft am früheren Bundesligatorwart Bastian Rutschmann und legte erst nach dem 2:8-Rückstand ihren Respekt ab. Am Ende reichte die Aufholjagd nicht für Zählbares.
„Zur Pause liegen wir verdient mit 7:13 zurück, weil wir nicht genügend Durchschlagskraft gegen die starke 6:0-Abwehr der Pforzheimer hatten. Wir haben jedoch eine gute Moral gezeigt und uns nach dem 2:8-Rückstand zurückgekämpft. In der zweiten Hälfte waren wir viel besser und mutiger, sind durch unsere Abwehr zurück ins Spiel gekommen und waren bis auf einen Treffer dran. Insgesamt war es ein gutes Spiel von beiden Teams. Ich bin unter den Umständen unserer Personalsituation super zufrieden, ohne jeden Abstrich. Dafür, dass Ferdinand Michalik erst zweimal mit uns trainiert hat, war seine Leistung hervorragend. Vor allem in der Abwehr, aber auch im Angriff hat er die Spielstruktur sehr schnell intus und das ist nochmal eine ganz wichtige Verpflichtung für die Mannschaft“, ist Locher trotz der Niederlage angetan vom Auftritt seiner Truppe.
„Es war heute ein sehr defensiv geprägtes Spiel. Nach unserer Niederlage in der vergangenen Woche mussten wir das aufarbeiten und uns auf Neuhausen vorbereiten, im Wissen, dass bei ihnen drei Rückraumspieler fehlen. Uns war klar, dass es ein ganz anderes Spiel wird, vor allem in der langen Sieben-gegen-sechs-Phase, außerdem wollten wir die letzte Niederlage durch einen Sieg wettmachen. Wir sind super ins Spiel gekommen, haben 8:2 geführt und sind mit einem verdienten Fünf-Tore-Vorsprung in die Pause gegangen. Danach war die Deckung von Neuhausen viel besser und näher dran an meinen Jungs, auch Magnus Becker im Tor ist stärker geworden, wir hatten schlechte Wurfsituationen und dann ist das Spiel wieder eng geworden. Kompliment an meine Jungs, denn in den letzten 15, 20 Minuten war der Druck groß und für mich war der Matchwinner Sören Schmid, weil er in der Endphase zwei wichtige Tore erzielt hat und in die Tiefe gegangen ist“, ist SG-Trainer Alexander Lipps froh über den Sieg seines Teams.
Von Beginn an bestimmten die Abwehrreihen das Geschehen, weshalb es nach sechs Minuten erst 1:1 stand. Danach konnte sich die SG immer besser durchsetzen, auch weil viele von Becker abgewehrte Bälle wieder beim Gegner landeten, während die Paraden von Bastian Rutschmann seinen Vorderleuten in die Hände fielen. So konnten sich die Gastgeber über 4:1 (10.) auf 6:2 (15.) absetzen und Locher zückte die erste Grüne Karte. Dennoch zog Pforzheim zunächst weiter auf 8:2 (22.) davon, ehe sich die beste Phase der Filder-Handballer vor der Pause anschloss und in einem 3:0-Lauf mündete. Nun reagierte auch Lipps mit einer Auszeit und sein Team antwortete mit einem 3:0-Zwischenspurt. Bis zum Seitenwechsel änderte sich an diesem Abstand nichts mehr und mit 13:7 ging es in die Kabinen.
Zurück auf dem Parkett waren die MadDogs nun noch aggressiver in der Abwehr und nun landeten die gehaltenen Bälle Beckers auch bei seinen Mitspielern. Mit vier Treffern nacheinander war der Rückstand schnell auf 12:14 (38.) zusammengeschmolzen und Rutschmann räumte seinen Platz zwischen den Pfosten. Der TSV verkürzte danach weiter und beim 15:14 (42.) bat Lipps erneut zur Besprechung. Mit einem Doppelschlag enteilte die SG wieder etwas mehr und war zehn Minuten vor Schluss wieder vier Tore vorne. Die Gäste gaben sich jedoch nicht geschlagen und waren sechs Zeigerumdrehungen später beim 21:20 wieder dran. Leider wollte der Ausgleich in der Schlussphase nicht mehr gelingen und so stand am Ende eine 22:24-Auswärtsniederlage.
SG Pforzheim/Eutingen – TSV Neuhausen/Filder 24:22
SG Pforzheim/Eutingen: Matijevic, Rutschmann; Wörner (1), Hohnerlein (1), Lacmanovi (1), Mönch, Schlögl (2), Schmid (2), M. Lupus (4/1), Catak, Gerstner (1), P. Lupus (1), Buck (10), Kusch (1/1).
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Becker; Distel (1), Trost, Letzgus (11/2), Hipp (1), Pabst (2), Maier, Reinhardt (1), Roos, Michalik, Sommer (3), Keppeler (3).
Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (Gutach).
Zuschauer: 650.
Zeitstrafen: Wörner, Schlögl, Catak, Buck, Hipp, Roos, Michalik.
Siebenmeter: 3/2 M. Lupus wirft drüber, 2/2.