Auch im nächsten Topspiel haben die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder ihre Qualität gezeigt. Beim klaren 34:23-Heimerfolg gegen den Tabellennachbarn TVS Baden-Baden hatte die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher nur in den ersten 20 Minuten Probleme und gewann am Ende auch in der Höhe verdient. Weiter geht’s am kommenden Samstag, 19. Oktober, 20 Uhr, beim starken Aufsteiger HC Neuenbürg.
„Glückwunsch an Markus und Neuhausen zu den verdienten beiden Punkten. Sie waren heute einfach in allen Belangen besser als wir, das muss man einfach anerkennen. 15 bis 17 Minuten haben wir das gespielt, was wir wollten, Markus hat mit einer 3:2:1-Abwehr angefangen, musste dann umstellen, da wir es gut gemacht haben. Wir hatten wenig Fehler, haben gut getroffen und gut verteidigt, konnten die Bälle nicht nutzen, um ins Tempospiel zu kommen und dann ist das Spiel gekippt. Danach kam die Atmosphäre, ein paar Schiedsrichterentscheidungen, die das Spiel kippen lassen können und Neuhausen hat das super genutzt. Meine Mannschaft hat dann unser Spiel verlassen und wir gehen mit 16:11 in die Pause. Wir nehmen uns viel vor, gehen raus und verlieren die Überzahl mit 0:2 und ist das Spiel eigentlich schon weg. Wir kommen nicht mehr in die Zweikämpfe, spielen keinen Angriff mehr und verlassen komplett unsere Linie. Neuhausen ist dann einfach gut, schnell und effektiv, kommt ins Tempospiel und bestraft uns gnadenlos. Wir hatten 24 Fehlwürfe und 15 technische Fehler und das kannst du bei einer Mannschaft wie Neuhausen einfach nicht ausbügeln. Wir haben sie dann eingeladen, ich musste aufmachen und habe was versuchen, stelle auf 4:2 um, um ein paar Ballgewinne zu haben und vielleicht ein bisschen ranzukommen. Wir haben nicht aufgegeben und versucht, dass beste zu geben, aber es ist schade, dass wir unser schlechtestes Spiel heute gemacht haben“, erkennt Baden-Badens Trainer Sandro Catak die Stärke der MadDogs an diesem Tag.
„Abwehr und Torwart waren heute wieder richtig gut und Leon Pabst stand heute nicht hier, weil er 100 Prozent geworfen hat, aber man muss ihm ein Riesenkompliment für die bisherige Saison machen. Vor diesem Spiel hatte er eine 91-prozentige Quote und er verwirft fast keinen Ball, er stand heute stellvertretend für die überragende Abwehr, die wir im Moment stellen. Wir haben es jetzt im fünften Spiel, das wir gewinnen, geschafft, auch wenn wir am Ende die anderen haben spielen lassen, den größten Abstand zu erzielen. Wir haben nie in einem Spiel höher geführt, als es am Schluss war und das ist schon eine Qualität, die die Mannschaft im Moment entwickelt, dass sie nie aufhört, den Gegner und seine Stärke respektiert. Es war nochmal eine richtig kritische Situation, als Sandro auf 4:2 umgestellt hat. Da haben wir in der Vergangenheit oft den Kopf verloren, aber das haben wir heute überragend gelöst von allen, die auf dem Platz waren. Da muss man den Jungs wirklich ein großes Kompliment machen, dass sie auch wenn der Gegner umstellt keine Panik bekommen und einfach ihr Ding durchziehen“, ist Locher voll des Lobes.
„Ich kenne Baden-Baden jetzt auch schon seit einigen Jahren und wir wussten, dass es ein Spiel wird, das über 60 Minuten geht mit purem Kampf von beiden Mannschaften, aber zumindest von Baden-Baden, denn so kennen wir sie. Wir haben im Endeffekt nur den Plan ausgeführt, den wir bekommen haben von unserem Trainer und da stand ganz oben, niemals nachlassen, Vollgas geben, immer dranbleiben und Gegner nicht rankommen lassen“, fügt Kreisläufer Leon Pabst hinzu.
Den ersten Treffer markierten die Filder-Handballer, danach war es die Gäste, die zweimal in Folge trafen. In Unterzahl gerieten die MadDogs sogar mit 2:4 in Rückstand, doch zwei Tore von Leon Pabst sorgten für den 4:4-Ausgleich (7.). Anschließend lagen die Hausherren bis zum 8:9 (15.) immer wieder zurück, starteten danach jedoch einen 8:0-Lauf, als die Abwehr hervorragend stand und Becker klasse hielt. Erst mit dem Treffer zum 16:11-Halbzeitstand war Baden-Baden wieder auf der Anzeigentafel vertreten.
Nach der Pause zogen die Gastgeber den Badenern trotz Unterzahl früh den Zahn und Catak stellte nach dem 22:12 (36.) auf eine offensivere Abwehr um und brachte den TSV kurze Zeit in Schwierigkeiten. Allerdings machten auch fünf torlose Minuten nicht viel aus, auch wenn Baden-Baden nun häufiger vom Kreis traf. Beim 29:19 (54.) war schließlich der zweistellige Vorsprung wiederhergestellt und in der Schlussphase sogar noch bis zum 34:23-Endstand ausgebaut.
TSV Neuhausen/Filder – TVS Baden-Baden 34:23
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Becker; Durst (9/1), Bader (2), Letzgus (1), Pabst (4), Hipp (1), Fleisch (3), Grundler (7), Reinhardt (1), Roos (1), Sommer (2), Keppeler (3).
TVS Baden-Baden: Meßner, Hafner; Henke (2), Wichmann, Holfelder, Seiter (5), Fritz (6/5), Völker (3), Mitzel, Schuster (4), Bonelli, Schlager (3), Geisler, Vollmer.
Schiedsrichter: Ganter/Lipps (Freiburg/Waldkirch/Denzlingen).
Zuschauer: 500.
Zeitstrafen: Pabst, Hipp, Fleisch, Roos, Henke, Holfelder (2), Mitzel, Bonelli, Schlager.
Siebenmeter: 2/1 Durst trifft die Latte, 5/5.