Nichts zu holen gab es für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder im Heimspiel gegen den Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis. Bei der 25:32-Niederlage führte die Mannschaft von TSV-Coach Eckard Nothdurft zu keiner Zeit und konnte nur in den ersten zehn Minuten (5:6) sowie nach der Pause bis elf Zeigerumdrehungen vor Schluss (20:24) mithalten. Am Ende siegten die Gäste aber auch in der Höhe verdient. Weiter geht’s am Samstag, 30. März, 20 Uhr, beim HC Oppenweiler/Backnang.
„Es war eine gute Stimmung und es hat auch meiner Mannschaft Spaß gemacht, hier zu spielen. Wir wussten, dass es keine einfache Aufgabe wird, weil Neuhausen insbesondere im Angriff über gute Spieler verfügt, die gut zusammenspielen und eine gute Rückraumachse hat. Wir waren sehr fokussiert, mit einem von Anfang an starken Patrick Schulz im Tor, der dem Gegner viele Bälle weggenommen hat. Gleichzeitig wussten wir, dass wir uns die Kräfte einteilen müssen, das haben wir ganz gut gemacht, speziell was die schnelle Mitte betrifft. Trotzdem haben wir Tempo gemacht, wenn es gegnerische Würfe gab, um Überzahl zu schaffen. Wir konnten uns dann auch absetzen und den Vorsprung, den wir uns in der ersten Hälfte erspielt haben, der war sehr wichtig für uns, damit es in der zweiten Hälfte nicht mehr so eng wird. Es gab dann nochmal eine Phase bei vier Toren, in der es vielleicht wieder hätte kritisch werden können, haben aber ein Tor von Toms Lielais gemacht und hatten eine Parade unseres Torhüters. Danach war es wieder recht souverän. Der siebte Feldspieler wurde probiert, hat in vielen Phasen auch gut geklappt, es gab auch etwas Wurfpech auf der anderen Seite. Letztlich haben wir verdient gewonnen und haben im Moment einfach auch einen guten Lauf“, freut sich HG-Trainer Philipp Kessler über den fünften Auswärtssieg seiner Truppe in Folge.
„Glückwunsch an Philipp und Saarlouis zum verdienten Sieg. Wir haben im ganzen Spiel nie geführt und haben deshalb auch keinen Anspruch auf Punkte gehabt. Symptomatisch waren schon die ersten zwei Minuten, wir bekommen zwei richtig gute Bälle und bekommen beide nicht unter, beim Stand von 0:0 und hatten schon in der ersten Hälfte elf Fehlwürfe. Wir haben im Angriff viele gute Situationen herausgespielt, aber diese hat uns Patrick Schulz weggenommen und hinten bekommen wir eine solche Qualität nicht gut verteidigt. Außerdem haben sie auch die Eins-gegen-null-Qualität und dann ist der Ball drin, das haben wir eben nicht gemacht. In der zweiten Hälfte mit dem siebten Feldspieler das hat wieder gut funktioniert, aber um so ein Spiel zu kippen, da muss dann alles ganz perfekt laufen. Auch da ist es symptomatisch, beim 20:24 wirft Lielais den Ball rein und wir bringen unseren freien im Gegenzug nicht rein. So lange wir das nicht besser machen, können wir ein Team wie Saarlouis nicht schlagen und das müssen wir akzeptieren“, erkennt Nothdurft die Stärke des Gegners an.
Gleich zu Beginn scheiterten die Filder-Handballer am Pfosten, auf der Gegenseite hielt Nicolas Gross. Da auch der folgende Angriff keinen Treffer brachte, ging Saarlouis schließlich in Führung (4.), bis zum 2:2 konnten die MadDogs ausgleichen. In Unterzahl mussten drei weitere Treffer hingenommen werden, dennoch konnten die Hausherren wieder auf 5:6 verkürzen (11.). Mit einem weiteren 3:0-Lauf zogen die Gäste weiter davon und beim 7:11 (17.) nutzte Nothdurft seine ersten Timeout-Möglichkeit. Diese verpuffte jedoch, denn trotz einer Disqualifikation legte der Zweitliga-Absteiger drei weitere Treffer nach. Bis zum Seitenwechsel änderte sich am Rückstand nichts mehr und so ging es mit 10:17 in die Kabinen.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb erstmal alles beim Alten, allerdings setzte der TSV-Kommandogeber vermehrt auf den siebten Feldspieler und beim 14:20 hatten seine Jungs den Rückstand geringfügig verkürzt. Mit einem Doppelschlag sorgte Lucca Holder für das 18:23 und Kessler zog die Grüne Karte (44.). Philipp Keppeler verkürzte sogar weiter und bis zum 20:24 (49.) bestand noch Hoffnung auf die Wende, aber Saarlouis behielt im Gefühl der Sicherheit der vergangenen Wochen kühlen Kopf und ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
„Aus dem Wollen wird jetzt ein Müssen, das macht die Sache dann nicht einfacher, wenn das Können unterhalb dem des Gegners liegt. Aber die Mannschaft ist intakt, war sie gegen Saarlouis auch, von der Moral und von der Einstellung gibt’s da null Komma null Vorwurf und warum soll man so auch nicht wieder Spiele gewinnen. Dass Willstätt jetzt von ihren neun Rückrundenspielen sechs gewonnen hat, damit war nicht zu rechnen und die Liga tut nichts, um uns zu helfen und da müssen wir es selbst machen. Solange wir es noch selbst können, werden wir es auch probieren. Das geht jetzt in Oppenweiler weiter, wir werden uns drauf vorbereiten“, analysiert Nothdurft die Situation und blickt gleichzeitig voraus.
TSV Neuhausen/Filder – HG Saarlouis 25:32
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Gross, Siemer; Mönch (2), Durst (3/1), Letzgus, Pabst, Hipp, Fleisch, Grundler (6), Reinhardt, Roos (4), Sommer (1), Lohmann, Holder (3), Keppeler (6).
HG Saarlouis: Schulz (2), Jonczyk; Leist (6/5), P. Walz (6), Hartz, Lielais (3), Rifel, Louis (4), Thierry (2), Noll (1), Kucharik (8).
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (Gummersbach).
Zuschauer: 450.
Zeitstrafen: Letzgus, Pabst, Sommer, Rifel (2).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Noll (HGS) wegen groben Foulspiels (19.).
Siebenmeter: 1/1, 5/5.