Vier Spieltage sind absolviert und die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder haben bisher nur einen Punkt eingefahren. Allerdings waren die Konkurrenten, bis auf den Aufsteiger VTZ Saarpfalz, auch alles andere als von Pappe. Nun geht’s am Sonntag, 23. September, 17 Uhr, zum nächsten Aufsteiger TV Willstätt.
Tabellarisch liegen der frühere Bundesligist aus der Ortenau mit 2:6 Punkten als 13. und die Filder-Handballer mit 1:7 Zählern als 14. und auch von der Tordifferenz ganz eng beieinander. Während der TVW bereits gegen zwei Mitaufsteiger spielte, mussten die MadDogs in Pfullingen, gegen Kornwestheim und Spitzenreiter Horkheim antreten, wobei die Badener auch schon mit den Salamandern und den Echazkrokodilen Bekanntschaft machten.
Zu Beginn der Woche stand für die Mannschaft von TSV-Coach Eckard Nothdurft nochmals die Aufarbeitung der 32:34-Heimniederlage gegen Horkheim auf dem Programm. „Über weite Strecken hat es in der Abwehr gut funktioniert, aber wir haben einfach zu viele Tore bekommen, obwohl wir gut gedeckt haben“, blickt der TSV-Coach zurück, „auch der Vergleich von Unter- und Überzahlsituationen ging mit 9:1 an Horkheim, auch das ist zu viel.“
Außerdem führte seine Truppe trotz dem Verspielen des 8:0-Vorsprungs zu Beginn und zwischenzeitlichem Rückstand immer wieder, schaffte es aber nicht, sich entscheidend abzusetzen. „Zuletzt hatten wir beim 31:31 zweimal die Gelegenheit vorne zu bleiben, deshalb überwiegt klar der Ärger. Wir müssen jetzt unsere Torhüterquote und somit auch unsere Abwehrquote steigern“, fordert der frühere Bundesligakreisläufer.
Da die Willstätter bislang drei Auswärts- und erst ein Heimspiel hatten, relativieren sich die Punkte aus seiner Sicht. „Da wartet eine große Unbekannte auf uns, denn wir wissen nicht, was der Trainerwechsel auslöst, was sich taktisch und emotional ändert und was sich an ihrer Verletztenliste ändert“, zuckt Nothdurft mit den Achseln, „das werden wir dann am Sonntag in der Halle spüren.“
Am Mittwoch meldete der Verein, dass er und Aufstiegstrainer Marcus Simowski getrennte Wege gehen, weil das „Oberligamodell“ durch den Wohnort des Trainers im Saarland nicht mit den sportlichen Anforderungen der 3. Liga vereinbar sei. Übergangsweise wird der sportliche Leiter Rudi Fritsch das Traineramt in Peronalunion übernehmen.
In der BWOL war die Hanauerlandhalle in vier Vergleichen stets ein gutes Pflaster für den TSV, denn es ging jeweils mit der vollen Punktzahl auf die Heimreise und in der Egelseehalle gab es nur eine Punkteteilung ansonsten ausnahmslos Heimsiege. „Wir müssen jetzt einfach unsere guten Phasen verlängern, denn sie sind zu kurz und werden meist von uns selbst beendet“, legt der Studienleiter den Finger in die Wunde, „auf der anderen Seite dauern unsere schlechten Phasen zu lange. In Willstätt müssen wir in unsere guten Phasen kommen und Willstätt muss sie durch ihre Klasse beenden.“
Vom Kontrahenten kennt er vor allem einen Spieler. „Daniel Schliedermann ist vor der Saison aus Pfullingen gekommen, leitet ihr Spiel und hat es in der Hand“, weiß der 53-Jährige, „meine Jungs kennen natürlich einige Spieler, aber das letzte Duell war in der vorletzten Saison. Ich habe mir die Videos von Willstätt angeschaut und bin gespannt, wieviel sie davon am Sonntag zeigen.“ Er selbst kann aus dem Vollen schöpfen.