Sechs Tage nach dem 28:25-Heimerfolg gegen Oppenweiler/Backnang reisen die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder am Freitag, 10. November, 20.30 Uhr, zum unangefochtenen Spitzenreiter SV Salamander Kornwestheim. Dabei befindet sich die Mannschaft von TSV-Coach Ralf Bader in der Sporthalle Ost in der komfortablen Situation, keinen Druck zu haben, unbedingt punkten zu müssen.
Die Lage ist vergleichbar mit der vor genau einem Jahr, denn auch am 12. November 2016 rangierte Kornwestheim mit lediglich zwei Minuspunkten auf dem Spitzenplatz und hatte mit Abstand die beste Defensive. Damals sahen die Zuschauer eine BWOL-Partie auf hohem Niveau, in der die Filder-Handballer nie führten, aber dank einer überragenden Abwehrleistung beim 24:24-Unentschieden einen Punkt entführen konnten.
„Wir können uns richtig auf das Spiel freuen“, weiß Bader, „wir haben letztes Jahr drei Punkte gegen sie geholt, weil wir die Aufgabe richtig gut angenommen haben.“ Denn auch im Rückspiel, das letztlich den Schlussspurt im Aufstiegsrennen einleitete, wurde vor ausverkaufter Egelseehalle mit 29:24 gewonnen.
Während Kornwestheim unter seinem neuen Trainer Alexander Schurr seit Saisonbeginn einen der ganz vorderen Plätze belegt und auf dem besten Weg zum Durchmarsch ist, sind die Bader-Boys mit 12:10 Punkten als Achter im Moment auf einem guten Mittelfeldplatz. „Wir sind von der Tabelle her in der komfortablen Situation, dass wir keinen Druck haben“, schätzt der TSV-Kommandogeber die Lage realistisch ein.
Dennoch ist er überzeugt, dass für seine Truppe einiges möglich ist: „Wenn wir eine Topleistung abrufen, können wir etwas mitnehmen, allerdings müssen wir versuchen heraus zu kitzeln, wie wir beim Gegner für Probleme sorgen und gleichzeitig unsere Stärken ausspielen können.“
Schon in der Wiederaufstiegssaison hatte der SVK einen für die BWOL überdurchschnittlich besetzten Kader, dessen Qualität vor der aktuellen Runde nochmals nach oben geschraubt wurde. „Sie haben sich mit Julius Emrich am Kreis und Christian Wahl im Rückraum optimal verstärkt“, hat Bader beobachtet, „zusammen mit Peter Jungwirth bilden sie das Herz der Mannschaft.“
Wichtig dürfte deshalb sein, das Zusammenspiel zwischen Wahl und Emrich zu stören und zudem Jungwirths Torquote in den Griff zu bekommen. „Im Vorjahr haben wir ihn jeweils bei drei Toren gehalten, sollte uns das erneut gelingen, haben wir eine Siegchance“, glaubt der 37-Jährige, „wir bereiten uns jedoch nicht auf einen Spieler vor, auch wenn Peter Jungwirth auch in dieser Liga noch eine Klasse besser ist, als die meisten anderen. Wir müssten viel in Eins-gegen-eins-Situationen kämpfen, denn da ist Kornwestheim besonders stark.“
Er sehe auf jeden Fall Ansatzpunkte, wie auch der Spitzenreiter, der bislang nur knapp bei den Rhein-Neckar-Löwen II unterlag zu knacken sie, dafür dürften sich seine Jungs aber nicht aus dem Konzept bringen lassen. Wie in der vergangenen Woche hat er alle Mann an Bord. „Sie werden jede Woche fitter, das läuft wirklich optimal“, freut sich Bader.