MadDogs gastieren beim Tabellennachbarn Rhein-Neckar Löwen II
Nach zuletzt zwei Heimspielen nacheinander müssen die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder wieder auswärts antreten. Am Samstag, 18. November, 20 Uhr, gastiert die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch bei den Rhein-Neckar Löwen II, die mit ebenfalls 9:11-Punkten einen Platz vor dem TSV stehen.
In die laufende Runde ist das Team von Junglöwen-Trainer Alexander Bossert mit Siegen gegen die beiden weiteren zweiten Mannschaften Balingen-Weilstetten (32:31) und Erlangen (34:27) erfolgreich gestartet. Anschließend gab es jedoch fünf Spiele ohne Sieg, wobei vor allem das Unentschieden bei der TGS Pforzheim enttäuschend gewesen sein dürfte.
„Ich denke, bei jungen Mannschaften sind die Ausschwingungen noch mal größer als bei etwas erfahreneren“, schildert TSV-Kommandogeber Tobias Klisch seine Sichtweise. „Das hat man jetzt am Wochenende gesehen. Wir haben gegen die SG Pforzheim/Eutingen verloren, die einfach ohne diese wellenförmigen Bewegungen ihr Spiel durchzieht. Wir hatten zwei, drei Ausschläge nach unten, aber auch hintenraus nach oben, was aber nicht reicht, gegen so einen Gegner, um zu punkten.“
Da die Gastgeber über sehr viele junge Spieler mit hoher Qualität verfügen, denen aber bekanntermaßen die Erfahrung noch fehlt, sind Aufs und Abs vollkommen normal. „Bei so Mannschaften wie den Junglöwen, ist es natürlich noch mal extremer, die einfach dann durch dieses Tal durchgehen und mal mit ihrer Qualität alles zusammenschließen können, aber an einem schlechten Tag auch gegen jeden verlieren können“, weiß Klisch.
Zuletzt zeigte der Bundesliganachwuchs wieder ansteigende Form, denn gegen die beiden Aufsteiger Waiblingen (37:27) und München (38:26) konnte klar gewonnen werden und in Pfullingen gab es ein Resultat (22:19), das eigentlich aus einer anderen Handballepoche zu stammen scheint.
„Wenn man jetzt das Spiel von den Löwen bei Pfullingen anschaut, ist es ein sehr niedriges Ergebnis gewesen“, urteilt auch der 36-Jährige. „Wir stehen dagegen eher für Highscore-Games. Ich denke, dass wir schon schauen wollen, dass wir dort gut verteidigen. Die Löwen werden versuchen, uns das Torwerfen schwer zu machen. Welches System sich nachher mehr durchsetzt wird man sehen. Ich glaube, wenn wir ein Highscore-Game bekommen, dass wir dann schon Chancen haben, auch mit Punkten heimzufahren. Trotz allem brauchen wir eine gute Defensive, um dort zu bestehen.“
In den vergangenen Wochen zeigte sich auch die MadDogs-Abwehr verbessert, einzig das Würzburg-Spiel war ein Ausschlag nach oben. „Wenn wir gut verteidigen, dann kriegen wir auch das eine oder andere Kontertor, was wir daraus werfen können“, ist der Berufschullehrer überzeugt. „Sicherlich fehlt uns einfach Philipp Keppler als der Top-Gegenstoßspieler im Spiel aktuell.“
Außerdem wurde die Abwehr mit den Verpflichtungen von Christoph Foth und Valentin Weckerle von 3:2:1 auf 6:0 umgestellt. „Dazu ist es jetzt so, dass wir momentan mit beiden Außenspielern auf der Halbposition verteidigen“, berichtet der frühere Drittligaspieler. „Die sind damit länger gebunden, können nicht so früh in den Gegenstoß ab und damit fehlt uns einfach so ein bisschen die erste Welle. Wir haben aber schon auch in der Analyse zu Pforzheim gesagt, dass wir wieder mehr Tempotore werfen wollen, haben den Fokus die Woche auch im Training gelegt und werden da versuchen, auch über erste oder zweite Welle schneller zum Erfolg zu kommen.“
Personell müssen er und seine Jungs abwarten, wer auf sie zukommt. „Wie so oft bei zweiten Mannschaften ist es einfach so, dass wir erstmal auch gar nicht wissen, wer aufläuft. Jetzt ist es so, dass die A-Jugend dieses Wochenende spielfrei ist. Erst nächste Woche geht die Meisterrunde in der A-Jugendbundesliga los, von dem können da sicherlich Spieler zum Einsatz kommen. Zum anderen ist es so, dass es aber auch Verletzte in der ersten Mannschaft bei den Löwen gibt, sodass es in so einem Kader nie ganz klar ist, wer wirklich aufläuft“, meint Klisch.
In der Vorsaison konnten sich die Filder-Handballer überraschend zweimal durchsetzen. In Östringen gab es trotz einen zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Rückstand einen 38:34-Erfolg und beim Rückspiel in der Egelseehall ein noch klareres 43:32. Vor allem beim Auswärtsspiel in Nordbaden profitierten die MadDogs davon, dass sie ruhig blieben und sich trotz der scheinbar ausweglosen Situation direkt nach der Pause nicht aus dem Konzept bringen ließen.
Dies soll nun auch beim erneuten Aufeinandertreffen eine Rolle spielen. „Die Erfahrung ist sicherlich ein Teil, den wir mit in die Waagschale werfen, dass wir für Punkte infrage kommen“, betont auch Tobias Klisch. „Das hat uns schon in Erlangen geholfen, dass wir da ein bisschen abgezockter sind, und so Situationen vielleicht schon öfter erlebt haben.“
Doch er erwartet auch, dass die Hausherren anders auftreten werden, als bei den letzten beiden Duellen. „Wir wollen natürlich schauen, dass wir unsere Erfahrung nutzen und daraus ein Vorteil ziehen, aber auch die Löwen sind nicht doof und werden aus ihren Fehlern lernen und haben sie sicherlich aus dem letzten Jahr gelernt, was sie nicht gegen uns machen dürfen. Von dem her schauen wir mal, ob das nachher ausschlaggebend ist, aber schön wäre es, wenn wir deswegen punkten.“
Personell geht es Rechtsaußen Philipp Keppeler den Umständen entsprechend gut. Weiterhin fehlen werden Patrik Letzgus und Dustin Böhm, bei zwei Spieler gibt es dagegen gute Nachrichten. „Daniel Maier hat ja gegen Pforzheim/Eutingen nur einen ganz kurzen Einsatz gehabt, der darf sich jetzt langsam auch für sein Trainingsleistungen belohnen, wieder mit mehr Einsatzzeit. Er pumpt zwar im Training, wenn wir aufs Tempo drücken, schon noch sehr, aber das wird immer besser“, teilt der MadDogs-Coach mit. „Florian Distel hat nichts gespürt. Er ist jetzt auch wieder bei nahezu 100 Prozent und wird uns auch wieder voll zur Verfügung stehen.“