Mit 2:2-Punkten sind die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder gut in die neue Saison gestartet. Nun wartet am Samstag, 16. September, 20 Uhr, das Gastspiel in der Stauwehrhalle beim TSB Heilbronn-Horkheim, der in seinen vorherigen beiden Heimspielen gegen starke Gegner 3:1-Zähler eingesammelt hat.
Dem knapp verlorenen Auftaktspiel in Oppenweiler ließen die Filder-Handballer einen Erfolg im ersten Heimauftritt in der Egelseehalle gegen die TGS Pforzheim folgen. „Der Heimsieg war total wichtig und stimmungsmäßig tut es immer gut, wenn man Punkte sammelt, berichtet MadDogs-Coach Tobias Klisch. „Wir waren nach dem Oppenweiler-Spiel, wo wir 59 Minuten irgendwo dran waren, etwas niedergeschlagen, deshalb taten die zwei Punkte gut und auch, direkt einen Aufsteiger auf Distanz zu halten und da die Punkte dazwischen zu bekommen, das war wichtig. Deshalb war unter der Woche die Stimmung auch deutlich besser, aber spätestens seit Dienstag nach der Analyse liegt unser Fokus auf Horkheim.“
Im Vergleich zum Auftritt im Murrtal gab es bei den MaDogs einige Verbesserungen. „Wir haben nochmal mehr Tore geschossen, das heißt, wir haben nochmal eine höhere Effektivität an den Tag gelegt“, hat Klisch analysiert. „Ich fand auch, dass wir hinten teilweise stabiler standen, dass wir mehrere Momente hatten, in denen wir auch gut verteidigt haben, gerade die Phase nach der Halbzeit ist mir da noch im Kopf.“
Zwischenzeitlich führte seine Truppe auch mit zehn Toren, am Ende blieben davon noch sechs übrig. „Wo wir uns sicherlich verbessern können, ist im Zusammenspiel Torwart mit der Abwehr, da hatten wir jetzt nicht so die gute Quote, und ich finde, dass diese letzten zehn Minuten, von der Eingespieltheit und vom Wissen, was wir da machen müssen, besser gehen“, hat der TSV-Kommandogeber erkannt, woran es noch hapert.
„Wir haben das am Dienstag in der Videoanalyse nochmal angeschaut und darüber gesprochen sowie Lösungen gesucht, wie wir bei solchen Situationen agieren wollen“, teilt der Berufsschullehrer mit. „Da habe ich den Jungs jetzt zwei, drei Handlungsoptionen an die Hand gegeben und hoffe, dass das in Zukunft auch Wirkung zeigt.“
Am vergangenen Freitag wurde Tim Goßner mit einem Zweitspielrecht ausgestattet und kam gleich gegen Pforzheim zum Einsatz. „Mit Tim haben wir ein junges Talent auf Rechtsaußen dabei, das uns die Möglichkeit gibt, Glenn Baumann auch Momente im Rückraum zu geben“, nennt der 36-Jährige die Gründe, warum der gerade 18 Jahre alt gewordene Frisch Auf-A-Jugendliche neu dabei ist.
Auch für einen anderen Youngster ergeben sich durch das Zweitspielrecht neue Möglichkeiten. „Ich bin überzeugt, dass Glenn Baumann im Rückraum Momente kreieren kann, die in der 3. Liga etwas Besonderes sind“, sagt Tobias Klisch. „Ich glaube, dass er da was hat, was nicht so viele Spieler haben, und da war es wichtig, dass wir einfach einen Backup auf Rechtsaußen haben. Einmal, um ihm im Training die Wiederholungen zu geben, aber auch im Spiel. Dann war es noch so, dass Philipp Keppeler am Donnerstag und Freitag kleine Probleme mit dem Oberschenkel hatte, deshalb war es sehr willkommen, dass Tim am Sonntag gegen Pforzheim schon dabei war, um ihn ein bisschen erholen zu lassen und Glenn die Momente im Rückraum zu geben.“
Ein weiterer Grund ist der studienbedingte Abgang von Linkshänder Jannik Hohlweg. „Bei Jannik ist es schade und wir sind schon ein bisschen enttäuscht und traurig, dass er uns verlässt“, erklärt der frühere Drittligaspieler. „Er hat die Jugend hier gespielt und wir hatten uns erhofft, dass er vielleicht noch ein Jahr macht, aber so ist es. Es gibt Entscheidungen, die gehen über den Handball hinaus und da kann man auch Verständnis dafür aufbringen. Momentan ist er noch im Training und vollwertiges Mitglied der Mannschaft. Wie es dann ist, wenn er weg ist, sehen wir in zwei Wochen, wenn er nach Konstanz umzieht.“
Nun wartet die Aufgabe beim von Ex-MadDog Dragos (Dodo) Oprea trainierten TSB Heilbronn-Horkheim, der in seinen bisherigen beiden Heimspielen dem Zweitligaabsteiger HSG Konstanz ein Unentschieden abgetrotzt hat und den VfL Pfullingen geschlagen hat.
„Horkheim hat jetzt schon diesen Rhythmus zu Hause, gegen zwei starke Gegner zweimal nicht verloren, gegen Pfullingen mit einer souveränen Leistung gewonnen und gegen Konstanz war das phasenweise schon sehr stark am ersten Spieltag“, hat der ehemalige Rückraumspieler beobachtet. „Wir fahren da mit gehörigem Respekt hin, haben sicherlich die Außenseiterrolle inne, die wir auch annehmen, trotzdem wollen wir unser Spiel durchdrücken und schauen, ob nicht doch etwas für uns möglich ist.“
Im Vorjahr ging es bei beiden Duellen heiß her, am Ende mussten sich die MadDogs jeweils knapp geschlagen geben. „Die letzten beiden Spiele gegeneinander waren Highscore-Games mit vielen Toren, das erwarte ich jetzt auch“, äußert Tobias Klisch seine Sichtweise vor der Partie. „Unser Spiel ist es einfach, schnell nach vorne zu spielen, dadurch fallen natürlich auch mehr Gegentore, und auch Horkheim hat damit immer wieder diese Nadelstiche nach vorne und wird versuchen, aufs Tempo zu drücken. Wir werden versuchen, uns gegenseitig diese einfachen Tempotore wegzunehmen, aber das wird man am Samstag sehen, wem das besser gelingt.“
Da die Stauwehrhalle nur 80 Kilometer von der Egelseehalle entfernt ist, dürfte der eine oder andere MadDogs-Fan die rund einstündige Anfahrt gerne auf sich nehmen. „Ich glaube, dass nach diesem Start in Horkheim schon ein bisschen Euphorie herrscht, deshalb tut uns jede klatschende Hand, jedes rote T-Shirt im Publikum gut“, hofft auch Klisch auf Derbyunterstützung. „Es gibt den Jungs eine gewisse Sicherheit, dass es eine schöne Unterstützung ist.“
Personell kann er aus dem Vollen schöpfen: „Alles Spieler sind einsetzbar, bei Nik Wittke gibt es noch einen leichten grippalen Infekt, da hoffen wir, dass das bis am Samstag weg ist. Tim Goßner wird nicht dabei sein, da er parallel mit der A-Jugend von Frisch Auf Göppingen bei den Rhein-Neckar Löwen spielt.“