Die Verantwortlichen der Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder können Vollzug in Sachen Nachfolger von Trainer Alexander Trost vermelden. Vom Tabellenfünften der Baden-Württemberg Oberliga, der TSG Söflingen, wechselt Tobias Klisch als Cheftrainer auf die Fildern. Trosts gleichberechtigter Kollege Markus Locher übernimmt seinerseits wieder den Posten des Co-Trainers.
Ende November informierte Alexander Trost die Verantwortlichen der MadDogs um den Sportlichen Leiter Markus Fuchs darüber, seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Anschließend begab sich der frühere Kreisläufer und Kapitän der ersten Mannschaft des TSV auf die Suche nach einem Nachfolger. „Zunächst habe ich mit Markus Locher gesprochen“, berichtet der 39-Jährige, „von ihm kam dann der Vorschlag, dass er wieder als Co-Trainer arbeiten könnte, und so war es unsere gemeinsame Idee, nach einem neuen Cheftrainer zu suchen.“
Dabei stieß er schnell auf den 35-jährigen Tobias Klisch, der in der Vorsaison mit der TSG zweimal den TSV deutlich geschlagen hatte. „In den Gesprächen hat sich sehr schnell herausgestellt, dass er für unsere Philosophie, mit der Integration und Weiterentwicklung der Spieler aus der JANO Filder, der geeignete Kandidat ist“, erklärt der Sportliche Leiter. „Wir haben uns zeitlich nicht unter Druck setzen lassen und mit ihm die bestmögliche Lösung gefunden.“
Auch Klisch traf das Interesse von den Fildern nicht unvorbereitet: „Ich habe gewusst, dass in Neuhausen etwas passiert, denn mir war bekannt, dass Alexander Trost aufhört“, betont Tobias Klisch. „Es waren sehr gute Gespräche und ich konnte es mir mehr und mehr vorstellen, den Posten als Cheftrainer zu übernehmen.“
Ein wichtiger Punkt für seine Entscheidung war neben dem bestehenden Kader die Perspektive mit der JANO. „Was dort passiert ist phänomenal und bei den Drittligisten ein Alleinstellungsmerkmal“, hat der neue MadDogs-Coach erkannt. „Es wird ein Prozess sein, da noch nicht klar ist, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen, deshalb haben wir uns auf einen Drei-Jahres-Vertrag geeinigt.“
Ansonsten hat der 35-Jährige beobachtet, dass seine zukünftige Truppe extrem schnell nach vorne spielt: „Dass sie den besten Angriff haben, spricht für sich, denn der Tempohandball ist stark und das war in der letzten Saison noch nicht so. Das muss man ausbauen und da es durch die neue Regel mit der Schnellen Mitte noch mehr Angriffe gibt, relativiert es sich auch, dass sie die meisten Gegentore zugelassen haben. Das Tempo möchte ich beibehalten und die Abwehr stabilisieren.“
Als aktiver Spieler ging der Berufsschullehrer für die SG H2Ku Herrenberg auf Torejagd, sammelte dort aber auch schon seine ersten Erfahrungen als Trainer. „Von jedem Trainer nimmt man etwas mit, aber am meisten habe ich bei Nico Kiener (aktuell Cheftrainer bei den Zweitligafrauen von Frisch Auf! Göppingen) und Axel Kromer (Sportvorstand des DHB) gelernt“, informiert Klisch.
Unter Kiener war er nicht nur Spieler, sondern auch Co-Trainer, ehe es ihn als Cheftrainer zunächst zum Württembergligisten SG Schozach-Bottwartal und im Sommer 2021 zur TSG Söflingen zog.
Im Vergleich zu seinem jetzigen Team sind bei den MadDogs viele wurfgewaltige Spieler, während er mit der TSG mehr in die Nahdistanz kommen muss, um zum Torabschluss zu kommen. „Ziel muss es sein, sowohl aus der Distanz als auch aus der Nähe erfolgreich zu sein, indem man die Eins-gegen-eins-Situationen gewinnt, deshalb müssen wir alles gepaart mit dem Tempo-Handball beherrschen“, gibt Klisch die Marschroute aus.
In den vergangenen Jahren waren die Filder-Handballer eher als Fahrstuhlmannschaft bekannt, die für die BWOL zu gut und für die 3. Liga nicht gut genug war. Davon möchten die Verantwortlichen mit dem neuen Trainer nun wegkommen. „Wir wollen uns in die 3. Liga reinsetzen, damit wir zukünftig schon im Winter mit potenziellen Neuzugängen sprechen können“, sagt Tobias Klisch. „Die 3. Liga ist auch für mich deutlich attraktiver als die BWOL, außerdem wird Neuhausen als Drittligist gesehen.“
Nachdem Markus Fuchs schon den Großteil des Kaders mit neuen Verträgen ausgestattet hat, kann er nun auch unter die Planstelle Trainer einen Haken setzen. „Mit Tobias Klisch und Markus Locher haben wir ein sehr gutes Trainergespann und sehr gute Möglichkeiten für die Zukunft“, ist der Sportliche Leiter überzeugt.