Drei Tage nachdem das Derby in Kornwestheim verloren ging, mussten sich die Drittliga-Handballer auch im nächsten Lokalduell geschlagen geben. In der heimischen Egelseehalle waren beim 33:39 (16:20) gegen den VfL Pfullingen vor allem eine Vielzahl an technischen Fehlern und der zu geringe Zugriff auf das Zusammenspiels des Rückraums mit dem Kreis der Gäste dafür verantwortlich, dass es keine Punkte gab. Weiter geht’s am kommenden Samstag, 26. Februar, 19.30 Uhr, beim TuS Fürstenfeldbruck.
„Danke für die Glückwünsche. Wir haben alle gerade schwierige Wochen, das geht Neuhausen nicht anders. Wir hatten letzte Woche vier Coronafälle, plus drittem Torwart und deshalb wollten wir das Spiel gegen Oppenweiler eigentlich verlegen, das hat dann leider nicht geklappt. Wir verlieren dann knapp mit einem Tor und dann ist es natürlich so, dass das ein bisschen in den Köpfen hängenbleibt. Unter der Woche kamen vier zurück und wir hatten vier neue, davon alle Außenspieler, alle drei Rechtsaußen und alle Linksaußen, von Mittwoch bis Freitag und heute kam dann der letzte Fall hinzu, ich war dann extrem glücklich, dass ich Julius Schmidt noch von der Après-Ski-Hütte holen und er einen wichtigen Beitrag leisten konnte, deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir dieses Spiel für uns entscheiden konnten, weil es alles andere als selbstverständlich war. Wir hatten schon eine Herkulesaufgabe unter den aktuellen Bedingungen zu absolvieren, deshalb bin ich unglaublich stolz auf mein Team“, ist VfL-Coach Daniel Brack froh über den Sieg in der Egelseehalle.
„Glückwunsch an Daniel und seine Mannschaft. Die Vorzeichen, wenn wir und Pfullingen ungefähr gleich viele Ausfälle haben, sind so, dass wir einen absoluten Sahnetag erwischen müssten, um eine Chance zu haben. Über 60 Minuten haben wir es nicht ganz schlecht gemacht, haben ein paar Wellen gehabt, aber wir hatten auch gute Aktionen, aus denen wir was rausziehen können. Ich denke, dass schnelle Spiel nach vorne war in Ordnung, die erste und zweite Welle und auch über die schnelle Mitte haben wir einige Tore geworfen. Ich denke der Knackpunkt zwar zum einen das Kreisläuferspiel und zum anderen aber auch, dass wir 20 technische Fehler gemacht haben. Das hat natürlich zwei Gründe, zum einen hat Pfullingen die Fehler gut provoziert, andererseits haben wir im Schnitt unter elf Fehler pro Spiel, deshalb waren es definitiv zu viele. In der dritten Liga kannst du mit 20 technischen Fehlern nicht gewinnen und das war für mich mit ausschlaggebend. Wir haben auch in der Abwehr nicht den Zugriff bekommen und da haben uns die Eins-gegen-eins-Aktionen im Zusammenspiel mit dem Kreisläufer kaputtgemacht“, nennt Markus Locher die Gründe, warum es trotz guter Leistung nicht für Punkte gereicht hat.
Zu Beginn hatten beide Teams zunächst Probleme ins Spiel zu finden, was den Gästen dann doch etwas schneller gelang und zum 0:2 (3.) führte. Ein von TSV-Torhüter Marc Vogel gegen den Ex-MadDog Lukas Fischer entschärfter Strafwurf leitete einen Doppelschlag von Roman Fleisch und Daniel Maier zum 2:2-Ausgleich ein (6.). Danach legte der VfL wieder drei Tore vor und die erste TSV-Auszeit folgte. Der TSV blieb anschließend dran. Danach konnte Pfullingen vier Treffer erzielen, während die Filder-Handballer nur einmal einnetzten. Im Anschluss an das 5:9 (14.) war Fischer allerdings kurz unachtsam und stieß ganz unglücklich mit Maier zusammen, der sich den Kiefer ausrenkte und nicht weiterspielen konnte. Davon ließen sich seine Mitspieler aber nicht aus dem Konzept bringen und verkürzten auf 9:11 (21.) und standen beim 12:13 (24.) sogar wieder kurz vor dem Gleichstand. Stattdessen verhinderten dies technische Fehler und beim 16:20 (30.) nahm Brack sein Timeout. Die MadDogs gewannen zwar das Spielgerät, aber ehe der Wurf von Neuzugang Simon Kosak die Torlinie überquerte, war die Zeit abgelaufen.
Die Gastgeber kamen hervorragend aus der Kabine und verkürzten schnell auf 18:20 (32.), doch innerhalb der nächsten sechs Minuten bauten die Echazkrokodile ihren Vorsprung auf 19:26 aus und zwangen das TSV-Trainerteam zur zweiten Auszeit. Da es anschließend eine doppelte Unterzahl gab, vergrößerte sich der Rückstand auf zwischenzeitlich zehn Tore. In der Folge ging ein Ruck durch die MadDogs und ein 6:0-Lauf ließ nochmals Hoffnung aufkommen. Beim 28:32 (51.) waren es dann sogar nur noch vier Treffer und so blieb es auch bis zum 32:36 (58.). Zu mehr reichte es allerdings nicht mehr und so stand am Ende ein 33:39 auf der Anzeigentafel.
„Bei Daniel Maier war der Kiefer zumindest kurz ausgekugelt, die Physiotherapeutin hat ihn zum Glück wieder reinbekommen. Da muss man mal abwarten, denn da habe ich gar keine Erfahrungen, was da gemacht werden muss, ob eine Verletzung da ist. Ansonsten bin ich froh, wenn kein weiterer dazukommt. Timo Durst wird vielleicht wieder spielen können, es ist eine muskuläre Oberschenkelverletzung, da ist immer die Frage, ob man ein Risiko eingeht, was wir eigentlich nicht wollen, weil die Abstiegsrunde jetzt das zentrale Thema ist. Deshalb wollen wir keine schwerwiegendere Verletzung riskieren. Wenn wir so spielen wie heute, egal war spielt, dann kommen wir Spiel für Spiel immer ein bisschen nach vorne und das tut uns unglaublich gut, für das was noch folgt dieses Jahr“, gibt Locher noch eine Einschätzung zur personellen Lage.
TSV Neuhausen/Filder – VfL Pfullingen 33:39
TSV Neuhausen/Filder: Vogel, Kvesic; Distel (7), Böhm, Bader (2), Letzgus (8), Kosak (4), Maier (1), Fleisch (2), Grundler (6/2), Reinhardt, Scheffold (1), Sommer.
VfL Pfullingen: Tölke, Schlipphak; Schiemann, Schmid (9), Schmidt (3), Roth (5), Prinz, Mager, Möck (5), Ilitsch (2), Fischer (6), List (9/4).
Schiedsrichter: Müller/Seeger (HSG Ermstal).
Zuschauer: 350.
Zeitstrafen: Böhm (2), Letzgus, Kosak (2), Grundler (2), Scheffold, Roth, Möck, Fischer, List.
Siebenmeter: 2/2, 6/4 Fischer scheitert an Vogel, Möck verwirft gegen Kvesic.