Eine Woche nachdem das erste Auswärtsspiel des Jahres beim TV Willstätt knapp mit 27:29 verloren ging, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder wieder ein Heimspiel auf dem Programm. Am Sonntag, 30. Januar, 17 Uhr, soll für die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost gegen den Tabellennachbarn VfL Günzburg im neunten Anlauf der erste Heimsieg gelingen.
In der Ortenau waren die MadDogs über 60 Minuten auf Augenhöhe mit den favorisierten Gastgebern. „Es war eine gute Leistung“, blickt TSV-Coach Alexander Trost zurück, „die Mannschaft hat das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“
Dennoch hat es am Ende nicht ganz für Zählbares gereicht. „Wir waren knapp darunter, eine Topleistung zu bringen, über weite Strecken haben wir dagegengehalten und am Ende machen es Kleinigkeiten aus, so wie in der Liga in jedem Spiel gegen jeden Gegner“, weiß Trost, „in der Abwehr haben wir im Durchbruch in der zweiten Hälfte, so um die 48. Minute, zu einfache Tore aus der Nahdistanz bekommen. Wir waren nicht mehr aufmerksam genug, zu nachlässig und ein guter Gegner wie Willstätt bestraft das dann natürlich.“
Dennoch war eine deutliche Steigerung in der Verteidigung im Vergleich zum vorherigen Heimspiel gegen Blaustein zu sehen und das soll auch am Sonntag so sein. „Selbstverständlich wollen wir gegen Günzburg daran anknüpfen, denn die Abwehr ist der Grundstein für ein gutes Handballspiel“, erklärt der frühere Bundesligaspieler, „wir haben viele Angriffe und spielen einen schnellen Ball, aber es geht nur über die Verteidigung.“
Als Marschroute soll die Defensive aggressiv und unangenehm zu Werke gehen: „Wir wollen Ballgewinne provozieren, wir brauchen den Ball, um unser schnelles Spiel aufzuziehen und da arbeiten wir Woche für Woche dran, um die Abwehr stabiler zu kriegen. Das wollen wir natürlich auch gegen Günzburg so machen.“
Im Hinspiel in Günzburg waren die Filder-Handballer vor allem in der ersten Viertelstunde und in der kompletten zweiten Hälfte die spielbestimmende Mannschaft. Die Abwehr, um Torwart Josip Kvesic, ließ nach dem Wechsel nur noch acht Gegentore zu. Und wie wollen die MadDogs auch das zweite Aufeinandertreffen erfolgreich gestalten? „Am besten nochmal so starten“, lacht der 40-Jährige, „ob das natürlich so zu machen ist, werden wir schauen.“
Der Schlüssel liegt auf jeden Fall in der Verteidigung. „Wir müssen eine kompakte und gute Abwehr stellen und mit unserem schnellen Spiel von hinten raus den Gegner unter Druck setzen“, ist der Kaufmann überzeugt, „es wird sicherlich kein einfaches Spiel, auch Günzburg ist eine starke Mannschaft, wir sind auf Augenhöhe und sie sind unangenehm zu spielen. Mit ihrer 5:1-Abwehr müssen wir Ruhe bewahren im stehenden Angriff und schauen, was sie uns anbieten.“
Trainiert wird der frühere Erst- und Zweitligist vom Ungarn Gabor Czako, der jahrelang die TSG Söflingen coachte. „Über ihre 5:1-Abwehr wollen sie Ballgewinne generieren und schnell nach vorne spielen“, hat Trost beobachtet, „vor uns hat sich Willstätt schwer gegen sie getan und es gibt immer Mannschaften, die sich schwer gegen eine 5:1-Abwehr tun, weil es ein unangenehmes Spiel ist, weil es öfters Unterbrechungen gibt und der Spielfluss nicht so da ist.“
Doch seine Jungs haben in der Vorrunde trotz zahlreicher Ausfälle Lösungen gefunden und er ist sich sicher, dass sie es auch am Sonntag schaffen werden: „Da müssen und werden wir uns darauf einstellen und erwarten eine enge Partie. Wir werden alles reinwerfen, um die Begegnung so lange wie möglich ausgeglichen zu gestalten und am Schluss wieder für uns zu entscheiden.“
Ob er dann auch wieder auf Rückraumspieler Roman Fleisch zurückgreifen kann ist noch offen. „Bei Roman müssen wir abwarten, denn speziell beim ihm, aber auch bei jedem anderen Spieler geht die Gesundheit immer vor“, erklärt Alexander Trost, „es war nicht ohne, was da passiert ist, denn er war glaube ich sogar kurz bewusstlos und musste behandelt werden, durfte aber am gleichen Tag noch das Krankenhaus wieder verlassen. Aber da schon zu sagen, dass er wieder spielen kann, wäre zu früh. Es werden diese Woche noch Tests gemacht und erst wenn von allen Seiten hundertprozentige Entwarnung herrscht, müssen wir sehen, inwieweit er spielen kann oder ob wir ihn einsetzen.“
Ansonsten fehlen die Langzeitverletzten Moritz Hipp, Nik Wittke und Niklas Prauß. „Das Lazarett vergrößert sich gerade, das gehört aber dazu“, informierte Trost, „auch andere Mannschaften müssen mit Verletzungen klarkommen, das ist nun mal in unserer Sportart so. Wir sind gerade etwas mehr gebeutelt, aber alles jammern hilft ja nichts. Wir stehen noch enger zusammen, aber sowas kann auch eine Chance sein. Ich bin überzeugt, mit dem Spielermaterial, dass wir noch haben, sind wir immer noch stark genug, um Günzburg die Stirn zu bieten.“