Nichts wurde es mit dem ersten Heimsieg für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder. Im Heimspiel gegen den TV Willstätt lag die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost über fast die gesamte Spielzeit zurück und musste deshalb eine knappe, aber verdiente 27:29 (11:16)-Niederlage hinnehmen. Weiter geht’s am Samstag, 9. Oktober, 20 Uhr, beim VfL Günzburg.
„Ich bin froh, dass wir hier gewonnen haben, denn es ist nicht das Leichteste, hier zu spielen, sonntags um 17 Uhr ist immer schwierig. Wir haben das ganze Spiel geführt, mit meiner Abwehr bin ich sehr zufrieden, auch wenn wir Durst, Grundler und Reinhardt nicht in den Griff bekommen haben, aber das kann man vielleicht auch nicht, denn das sind wahnsinnig gute Drittligaspieler. Wir haben immer wieder Lösungen gefunden, aber ein bisschen zu viel verworfen, und dadurch blieb es spannend. Ich habe mich auf Josip Kvesic gefreut, denn er ist ja ein alter Bekannter und was er in Blaustein gemacht hat, das war eine weltmeisterliche Leistung. Wir sind sehr froh und wissen, wenn wir uns nicht stark verbessern, werden wir in den Abstiegskampf reingehen und das war nicht unser Ziel. Aber so ist es im Moment, es ist unangenehm, aber nicht gefährlich“, äußert sich TVW-Trainer Ole Andersen nach der Partie.
„Glückwunsch Ole zum Sieg. Die erste Hälfte war nicht unsere beste, weil wir in den ersten zehn bis 15 Minuten Tore bekommen haben, wo wir einfach geschlafen haben. Ich kann mich an ein Tor erinnern, da war der Angriff noch nicht einmal aufgebaut und Schliedermann sieht den Kreisläufer, der neben einem von uns steht, der aber schläft und dann kommt der Pass, ohne dass das herausgespielt war. Aufgrund von Unkonzentriert sind wir schlecht gestartet, aber Willstätt hat uns aufgrund ihrer Abwehr dominiert, deshalb fand ich, dass die fünf Tore in Ordnung waren. Unser Fehler war einfach, dass wir das Spiel über den Kreis übertrieben haben, denn das wollten wir nicht so extrem machen. Vor allem nicht oben reinwerfen, wo viele Hände sind und die Abwehr von Willstätt im Schnitt 1,95 Meter groß ist, was nicht sehr clever war. In der Halbzeit haben wir uns neu sortiert und da haben dann die Angriffswege auch besser gepasst. Schade war, dass wir in der Phase, in der wir über Gegenstöße und die zweite Welle hätten noch näher herankommen können, dass wir das nicht so konsequent gespielt haben, wie wir es eigentlich können. Wenn wir das geschafft hätten, wäre bei Willstätt die Unsicherheit gekommen. Aber Willstätt hat es gut gemacht und in der ersten Hälfte war es eines ihrer besseren Spiele. Wer die ganze Zeit führt, der hat es auch verdient zu gewinnen, aber auch wir haben einen guten Job gemacht, sind in der Liga angekommen und können zu Hause mithalten, allerdings war Willstätt heute noch etwas zu stark. Der Weg, den wir gehen, ist gut, wir werden von Spiel zu Spiel besser und dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt“, erkennt TSV-Coach Markus Locher die Leistung des Gegners an, ist aber auch mit seinen Jungs nicht unzufrieden.
„Es war eigentlich ein richtig gutes Spiel von uns, wir waren taktisch gut eingestellt, sind aber leider nicht so gut ins Spiel gekommen. Zur Halbzeit sind wir unglücklich mit fünf Toren hinten, kommen in der zweiten Hälfte immer mal wieder auf zwei bis drei Tore heran und verpassen es, noch näher zu kommen, um Willstätt ins Grübeln zu bringen, die Halle abzuholen und die Wende zu schaffen“, ergänzt der Neuhäuser Spieler des Spiels, Julian Reinhardt.
Die MadDogs starteten schlecht in die Partie, konnten aber bis zum 2:3 (4.) noch dranbleiben. Die Ortenauer hatten sich in der Abwehr sehr gut auf die TSV-Angriffe eingestellt und unterbanden nahezu jedes Anspiel an den Kreis. Glücklich konnten die Gastgeber darüber sein, dass die Gäste einige freie Gelegenheiten liegenließen und sie deshalb beim 6:6 (11.) wieder ausgleichen konnten. In Unterzahl bestand dann sogar die Möglichkeit zur Führung, aber Julian Reinhardt scheiterte von Linksaußen am Pfosten. Willstätt hielt in der Folge seinen Ein- bis Zwei-Tore-Vorsprung und beim 9:10 (20.) baten Locher und Trost zur ersten Auszeit. Diese nützte jedoch den Gästen mehr und bis zum 11:16-Pausenstand wuchs der Rückstand.
Nach dem Wechsel waren die Filder-Handballer sowohl im Angriff als auch in der Abwehr wacher und besser eingestellt und verkürzten innerhalb der ersten knapp sieben Minuten auf 15:17. Im Anschluss pendelte der Abstand immer zwischen zwei und vier Treffern, aber sowohl Auszeiten als auch verworfene Strafwürfe auf beiden Seiten änderten nichts am Spielverlauf. Am Schluss versuchten es die Hausherren auch noch mit einer offenen Deckung, allerdings brachte auch diese nicht mehr die gewünschte Wende.
TSV Neuhausen/Filder – TV Willstätt 27:29
TSV Neuhausen/Filder: Kvesic; Distel, Durst (7/3), Böhm, Bader, Maier (1), Fleisch (2), Grundler (8), Kusche, Reinhardt (5), Scheffold, Sommer, Keppeler (2), Wittke (2).
TV Willstätt: Leon Sieck, Duchene; Kunde (1), Kirschner, Ludwig (5), Räpple, Dodig (2), Lennart Sieck, Fraggis (3), Matzinger (1), Krüger (4), Velz (3/1), Oßwald, Schliedermann (6), Valda (3), Veith (1).
Schiedsrichter: Jaros/Thrun (Lauterstein/Waldstetten).
Zuschauer: 250.
Zeitstrafen: Fleisch, Reinhardt, Sommer, Ludwig, Dodig, Matzinger (2), Velz.
Siebenmeter: 4/3 Durst scheitert an Duchene, 2/1 Velz scheitert an Kvesic.