Auch im zweiten Lokalduell der Saison gegen den TSV Zizishausen haben sich die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen klar durchgesetzt. Beim 34:25-Erfolg überzeugt die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher vor allem mit einer bärenstarken Abwehr vor einem stark haltenden Magnus Becker zwischen den Pfosten, sowie ihrem Tempospiel. Nun warten zwei schwere Auswärtsspiele in Teningen und Baden-Baden.
„Herzlichen Glückwunsch zum total verdienten Sieg. Ich hätte meinen Job komplett verfehlt, wenn ich sagen würde, ich bin hochzufrieden und die Neun-Tore-Niederlage stecken wir locker weg. Und nichtsdestotrotz habe ich sehr intensiv und akribisch Videostudium betrieben, insbesondere von den letzten beiden Spielen, insofern wussten wir genau, was personell auf uns zukommt. Aber dieses Abwehrbollwerk was uns heute hier entgegenstand, beeindruckt mich zutiefst. Dies in Kombination mit einem Tempo- und Konterspiel hintenraus, das ist wie gesagt beeindruckend und verdient Bestnoten. Natürlich hat Philipp Keppeler heute ein Superspiel gemacht, aber noch überraschter bin ich von dem konstanten Spiel, das Florian Distel mit seinen 18 Jahren hier abgeliefert hat. Aber ich habe es im Vorfeld des Spiels schon gesagt, was Markus aus der momentanen personellen Situation rausholt, ist der absolute Wahnsinn. Insofern ist es schade, dass die beiden Punkte von letzter Woche in Pforzheim fehlen, aber ich bin mir sicher, dass die noch Punkte liegenlassen werden und ihr denen ganz nah auf den Fersen bleiben werdet. Dazu hat natürlich unser Spiel im negativen Sinne gepasst, nach einem Gegentor schnelle Gegenangriffe mit Abschlüssen innerhalb weniger Sekunden und da sind wir Neuhausen schon in der ersten Hälfte ins offene Messer gelaufen, das darf man hier nicht machen und der Plan sah natürlich anders aus. So ist der Sport und wir hatten in der zweiten Hälfte nochmals die Hoffnung, dass wir zurückkommen können, aber dann hat zusätzlich noch Magnus Becker hundertprozentige Torchancen vereitelt und dann nimmt es so seinen Lauf hier“, muss Schnaken-Trainer Florian Beck die Stärke seines Ex-Clubs anerkennen.
„Die Mannschaft weiß im Moment sehr gut, wie wir uns einzuordnen haben. Die Liga ist unglaublich stark und meine Jungs wissen, dass wir momentan über die Abwehr und den Gegenstoß kommen müssen, um uns nicht zu lange in Positionsangriffen zu quälen. Heute war das extrem wichtig, weil Zizishausen eine nicht ganz einfache Abwehr spielt, eine 5:1-Abwehr, die nach einem Übergang auf 5:0-plus-1 nach vorne geht, das ist schwierig zu spielen, wenn man nicht gut eingespielt ist, aber wie das die Mannschaft im Angriff gemacht hat, war sensationell für mich. Nichtsdestotrotz hat die Abwehr das Spiel entschieden, so gut, wie in der ersten Hälfte, haben wir diese Saison noch nicht verteidigt. Da geht auch ein Riesenlob an Ferdinand Michalik, was er in der Abwehr noch an zusätzlicher Stabilität reinbringt, die wir eh schon haben, das war aus meiner Sicht unglaublich, es war schon in Pforzheim hervorragend, aber heute war es nochmal besser. Wie wir in der ersten Hälfte mit der ersten Welle zuschlagen, wie Magnus Becker die Bälle raushaut, das ist schon unglaublich gut und ich muss im Moment nicht viel schaffen, dass die Mannschaft das tut, sondern sie macht es von alleine“, ist Locher voll des Lobes über den Auftritt seiner Jungs.
„Wir haben von Anfang an super verteidigt, Magnus Becker hat wieder stark gehalten und dann sind wir in unser Tempospiel reingekommen haben viele Tore über die erste und zweite Welle mit Ferdinand Michalik und Florian Distel erzielt. Hinten war es richtig gut, auch vorne waren wir sehr konsequent, haben uns klare Torchancen erarbeitet und auch wenig verworfen, deshalb haben wir verdient gewonnen“, fügt Rechtaußen und Spieler des Spiels Philipp Keppeler hinzu.
Zu Beginn taten sich beide Teams schwer, deshalb stand es nach rund viereinhalb Minuten nur 1:1. Danach landeten die Filder-Handballer einen 3:0-Lauf innerhalb von 57 Sekunden, ehe die Schnaken in Überzahl auf 3:4 (9.) herankamen. Bis zum 6:5 (12.) blieb es eng, anschließend bissen sich die Gäste immer häufiger die Zähne an der MadDogs-Abwehr aus und die Hausherren erzielten fünf Tore in Serie. Beck musste nun reagieren, aber wirklich viel änderte sich nicht, denn der Abstand blieb nahezu konstant, erst beim 13:9 (23.) und 14:10 (25.) kam Zizishausen wieder etwas näher heran. Bis kurz vor dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Vorsprung sogar auf 18:11, mit 18:12 ging es in die Kabinen.
Nach dem Wechsel baute der Drittligaabsteiger seine Führung nach und nach aus und im Anschluss an das 25:17 (40.) erhöhte Beck das Risiko und setzte auf den siebten Feldspieler. Allerdings fanden seine Jungs auch mit diesem Mittel nicht die erhofften Lücken, sondern beim 28:18 (45.) war die Differenz erstmals zweistellig und die Partie somit vorentschieden. In der verbleibenden Spielzeit schalteten die MadDogs etwas zurück und Zizishausen durfte den Spielstand etwas freundlicher gestalten, mehr aber auch nicht. Am Ende stand ein verdienter 34:25-Derbysieg auf der Anzeigentafel.
TSV Neuhausen/Filder – TSV Zizishausen 34:25
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Becker (1), Distel (2), Trost, Letzgus (8/4), Pabst (1), Hipp (1), Maier, Fleisch, Reinhardt (5), Roos (4), Michalik (1), Sommer (4), Keppeler (7).
TSV Zizishausen: Augustin, Hauptvogel; Grote, Wolf (1), Cacic, Nothdurft, Muckenfuß, Schrief (3), Götz (5), Mönch (7/4), Maas (3), Fuchs (3), Gotthardt (3).
Schiedsrichter: Salles/Salles (Beilstein).
Zuschauer: 700.
Zeitstrafen: Pabst, Hipp, Roos, Sommer, Keppeler, Grote (3), Schrief, Gotthardt.
Siebenmeter: 5/4 Letzgus trifft die Latte, 4/4.