Im letzten Vorrundenspiel gewannen die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder ihre Heimpartie gegen das Schlusslicht SV Fellbach mit 31:30. Dabei konnte die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher nach schwacher erster Hälfte und einem 11:18-Rückstand die Begegnung durch eine deutlich stärkere zweite Hälfte zu ihren Gunsten drehen. Im ersten Rückrundenspiel geht’s noch vor Weihnachten am Samstag, 21. Dezember, 19.30 Uhr, zum TV Bittenfeld II.
„Das war ein Wechselbad der Gefühle. In der ersten Hälfte haben wir nicht gut gespielt und keiner hat sein Topniveau erreicht. In der zweiten Hälfte waren wir dafür umso besser. Wir sind vernünftig in die Partie gekommen, haben dann vor der Pause jedoch den Faden verloren und Fellbach nicht in den Griff bekommen. Sie haben es gut gemacht und sich über ihre Gegenstöße den Vorsprung herausgespielt, während wir im Positionsangriff nicht gut waren. Da hat man wieder einmal gesehen, wie stark die Liga ist, und dass man gegen jeden Gegner Schwierigkeiten bekommen kann. Fellbach hat gezeigt, warum sie ihre Spiele nicht hoch verlieren, weil sie einfach Qualität und eine gute Mischung haben. Meine Pausenansprache war ganz normal und ich habe auf die Dinge hingewiesen, die gut oder schlecht waren. Im zweiten Durchgang haben wir dann Gas gegeben und versucht, alles besser zu machen. Herausragend waren Magnus Becker, Timo Durst, Philipp Keppeler und vor allem Julian Reinhardt. Sie haben das Spiel gedreht, während es Fellbach nicht geschafft hat, uns den Todesstoß zu verpassen. Sie waren schon eine richtige Hausnummer und hatten einen guten Tag erwischt mit einem Lauf vor der Pause, aber unser Personal hat wieder gezeigt, welche Qualität es auch in der zweiten Reihe hat und dass es trotz Verletzungen auch in Schutterwald und nach einem deutlichen Rückstand gegen Fellbach gewinnen kann“, analysiert Locher die 60 Minuten.
Beide Teams starteten gut in die Partie, wobei Fellbach stets vorlegte. Beim 4:6 (9.) betrug der Vorsprung des Aufsteigers erstmals zwei Tore, aber nach einem Doppelschlag der Filder-Handballer zogen die Gäste die Grüne Karte. Allerdings sollten die MadDogs anschließend erstmals in Führung gehen, um danach jedoch zunehmend in ein schlechtes Fahrwasser zu geraten. In der Abwehr wurde nicht mehr konsequent verteidigt und im Angriff fand die Locher-Sieben nicht mehr die richtigen Lösungen. Fellbach zog auf 8:11 (18.) vorbei und der TSV-Kommandogeber reagierte seinerseits. Die gewünschte Wirkung blieb aber aus und der SVF baute seinen Vorsprung zunächst auf 9:13 aus (22.) und nach einem Doppelpack von Patrik Letzgus klingelte es gleich noch fünfmal nacheinander im TSV-Gehäuse. Mit 11:18 ging es in die Kabinen.
Kreisläufer Leon Pabst beendete schließlich die Durststrecke und es war zu spüren, dass nun ein ganz anderer Zug im TSV-Spiel steckte. Über 14:19 (34.) und 16:20 (36.) kamen die Gastgeber immer näher heran und hatten nach exakt zehn Minuten auf 19:21 verkürzt. Die Halle kochte nun förmlich und Fellbach versuchte den Lauf per Timeout zu unterbrechen. Allerdings wurde es immer enger für die Gäste und beim 22:22 (44.) durch den immer stärker werdenden Julian Reinhardt war erstmals seit dem 8:8 wieder der Gleichstand hergestellt. In Überzahl legte der Aufsteiger nochmals vor, ein 3:0-Zwischenspurt brachte den TSV aber zum ersten Mal mit zwei Toren in Front. Die Partie war nun absolut umkämpft, denn der SVF wollte sich partout nicht geschlagen geben, und so blieb es bis zum Ende spannend. Nach dem 31:29, 72 Sekunden vor der Schlusssirene, schienen die MadDogs schon als Sieger festzustehen, aber die Gäste bekamen nochmals einen Siebenmeter, der aber genauso wenig verwertet wurde wie die zwei vorhergehenden Versuche. Der Treffer zum 31:30-Endstand war dann nur noch Ergebniskosmetik.
TSV Neuhausen/Filder – SV Fellbach 31:30
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Becker; Durst (12/1), Bader, Pabst (3), Hipp (3), Fleisch (3), Elgeti, Reinhardt (4), Roos (1), Sommer, Keppeler (2).
SV Fellbach: Sedlacek, Krammer; Sawada (1), C. Schäfer (1), F. Wente (3), M. Schäfer (3), Brunner (2), T. Wente (7), Blodig (7), Pfeil (2), Freudenreich, Schuhbauer (2), Kapp, Toth.
Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (Gutach).
Zeitstrafen: Hipp, Roos, Brunner (2), Blodig, Pfeil, Freudenreich.
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Fleisch (59., TSV).
Siebenmeter: 1/1, 3/0 C. Schäfer, M. Schäfer und Blodig treffen nicht.