Eine Woche nach dem erkämpften Derbysieg gegen die TSG Söflingen führt das letzte Auswärtsspiel der Vorrunde die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in die Ortenau. Am Samstag, 7. Dezember, 19.30 Uhr, gastiert die Mannschaft von TSV-Coach Markus Locher beim Aufsteiger und früheren Bundesligisten TuS Schutterwald in der Mörburghalle.
Mit 21:5 Punkten liegen die Filder-Handballer immer noch auf Platz zwei, während die Roten Teufel der Ortenau mit 15:11 Zählern als Aufsteiger eine starke Runde spielen. Auf dem Papier sind die MadDogs Favorit, das sieht Locher aufgrund der angespannten Personalsituation jedoch anders.
„Wir stehen in der Tabelle zwar weiter oben, aber Schutterwald ist extrem heimstark und wir haben Spieler zu ersetzen, deshalb können wir befreit aufspielen“, nimmt der TSV-Coach den Druck von seinem Team, „was die Jungs im Moment leisten müssen, ist schon Wahnsinn. Patrik Letzgus hat fast durchgespielt und auch Roman Fleisch musste zumindest im Angriff nahezu durchspielen. Das kann ja nicht lange so gutgehen.“
Über viele Jahre war der TuS in der ersten und zweiten Bundesliga aktiv. Aufgrund finanzieller Probleme ging man unter anderem eine Spielgemeinschaft mit dem TV Willstätt ein, aber auch diese war nicht von Erfolg gekrönt. Ab der Saison 2010/11 spielte das Team immer um die vorderen Plätze mit, der ganz große Coup gelang jedoch erst in diesem Frühjahr.
Auch in der laufenden Saison spielt das Team der Trainer Karlheinz Wolpert und Nico Baumann eine gute Rolle. „Sie haben eine sehr starke Mannschaft und gegen Pforzheim zu Hause nur mit einem Treffer verloren, das sagt schon einiges“, hat der TSV-Kommandogeber analysiert, „mit Tim Heuberger, Christoph Baumann und Felix Zipf haben einen extrem starken Rückraum. Zipf ist ein richtig starker Linkshänder, war zu Saisonbeginn verletzt und hat schon bei Balingen II und in Köndringen/Teningen gespielt. Auch im Gegenstoß sie sind richtig gut sowie am Kreis mit Rene Wöhrle gut besetzt.“
Zwar hatte der Kontrahent am letzten Samstag auch eine hohe Qualität, hat aber einen anderen Spielstil. „Es wird ein anderes Spiel als gegen Söflingen, die 3:2:1 verteidigt haben“, weiß der 47-Jährige was seiner Truppe bevorsteht, „Schutterwald agiert in der 6:0-Formation, ist sehr robust und körperlich stark. Sie spielen sehr schnell, was auch die vielen Tore in ihren Partien zeigen, deshalb sind viele Angriffe zu erwarten.“
Es wartet also eine einfache Aufgabe. „Es wird eine knackige Hausnummer für uns, zumal sich unsere Verletztensituation nicht so entwickelt hat, wie ich es mir gewünscht habe“, berichtet der Physiotherapeut, „sowohl Hannes Grundler als auch Luis Sommer mussten ihre Trainingsversuche abbrechen. Bei Julian Reinhardt und Philipp Bader sieht es dagegen so aus, als könnten sie wieder zur Verfügung stehen.“
In der Vergangenheit waren Fans der Roten Teufel dafür bekannt, heißblütig zu sein. Daran hat sich offensichtlich nichts geändert. „Die Stimmung in der Mörburghalle ist wie schon zu Bundesligazeiten überragend“, hat Locher beim Videostudium festgestellt, „die Jungs können sich darauf freuen. Außerdem ist es ein Spiel, wo wir aufgrund unserer Personalsituation nicht als Favorit hinfahren. In Neckarsulm hat man einen Sieg erwartet, aber in der Ortenau sind wir eher Außenseiter.“