Tabellenführer am Rande der Niederlage - 24:27-Heimpleite gegen Konstanz

Tabellenführer am Rande der Niederlage - 24:27-Heimpleite gegen Konstanz

Trotz einer kämpferisch und spielerisch herausragenden Leistung mussten sich die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder in der heimischen Egelseehalle dem Tabellenführer HSG Konstanz geschlagen geben. Bei der 24:27-Niederlage hatte die Mannschaft von TSV-Coach Eckard Nothdurft den Zweitliga-Absteiger am Rande einer Niederlage, wurde aber für ihre Abwehraktionen deutlich härter bestraft, was schließlich das Pendel zu Gunsten der Gäste ausschlagen ließ. Die nächste Möglichkeit auf den zweiten Heimsieg besteht am Sonntag, 2. Dezember, 17 Uhr, in Duell mit den Rhein-Neckar-Löwen II.

„Wir haben gewusst, wie schwer es ist, hier zu gewinnen, denn wir waren schon oft hier und das kann ein richtiger Hexenkessel werden. Neuhausen hat eine gute Mannschaft und ein gutes Angriffsspiel, das sehr variabel ist. Wenn wir da nicht 100 Prozent geben, bekommen wir Probleme. Nach 15 Minuten waren wir dann darauf eingestellt, dass es ein Krimi wird. Zusammen hatten beide Teams insgesamt 40 Fehlwürfe und gute Torhüter in ihren Reihen. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, denn wir sind nicht blind und wissen, dass es in dieser Liga gegen jeden Gegner schwer ist. Danke an unsere Fans, die uns gut unterstützt haben“, fallen HSG-Trainer Daniel Eblen Steine vom Herzen über den hart erkämpften zehnten Sieg in Folge.

„Glückwunsch an Konstanz zum Sieg. Wir wussten, dass wir nur eine Chance haben, wenn sie nachdenken müssen, und wir hatten sie lange auf dieser Schiene. In der zweiten Hälfte hatten wir eine Phase, in der wir einige gute Möglichkeiten nicht machen, aber wir haben alles reingepfeffert, was wir haben, deshalb Kompliment an meine Mannschaft. Konstanz hat eben die Qualität und Fabian Wiederstein ist am Kreis kaum zu verteidigen, außerdem sind auch Paul Kaletsch und Tim Jud herausragend. Wir haben heute wieder solch eine Leistung gebracht, dass wir wissen was wir falsch machen, aber wir stehen deutlich stabiler. Wir müssen jetzt die Jungs bei Laune halten und sie sich selbst auch, das ist die größte Herausforderung. Wir müssen jetzt dranblieben, denn wir hatten noch kein Spiel, in dem es von selbst gelaufen ist. Wir müssen im neuen Jahr Stabilität zeigen und die nötigen Punkte für den Klassenverbleib holen“, erkennt Nothdurf die Stärke des Gegners an.

„Ich bin immer noch sprachlos und enttäuscht, denn das hätte heute auch in unsere Richtung gehen können. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass ich gut gehalten habe und ich hoffe, dass in jetzt in der Spielzeit angekommen bin, außerdem hatte ich ein längeres Gespräch mit dem Trainer. Wir haben eine Topmannschaft und werden noch unsere Punkte holen. Leider hatten wir heute ein paar Fehlwürfe zu viel“, ergänzt der TSV-Spieler des Spiels, Torwart Sebastian Arnold.

Von Beginn an war nicht zu sehen, wer der Tabellenführer ist und wer im Tabellenkeller steht. Bis zum 4:4 (8.) wechselte die Führung hin und her, wobei Arnold zu diesem Zeitpunkt schon einige Paraden gezeigt hatte. Allerdings mussten die Filder-Handballer schon früh zwei äußerst diskussionswürdige Zeitstrafen hinnehmen, was aber zunächst noch gut kompensiert wurde. Im Anschluss an einen gehaltenen Strafwurf starteten die MadDogs einen 3:0-Lauf und zwangen Eblen zur ersten Auszeit (16.). Danach begann die Zeit der vergebenen Siebenmeter und die HSG konnte trotz Unterzahl auf 7:8 verkürzen (21.) sowie wenig später zum 9:9 ausgleichen. Nun zog auch Nothdurft die Grüne Karte und seine Truppe konnte bis zum 12:11 jeweils vorlegen. Nachdem Kaletsch doppelt getroffen hatte und Konstanz erneut in Ballbesitz kam, hielt Arnold den Versuch der Gäste und traf zum 13:13-Halbzeitstand ins verwaiste HSG-Tor.

Nach dem Seitenwechsel traten die Unparteiischen Stefan Walter und Christian Staszek noch mehr in Erscheinung, schickten innerhalb von 110 Sekunden drei Spieler der Hausherren auf die Strafbank und handelten sich zurecht Pfiffe von den Rängen ein. Dennoch ließen sich die Nothdurft-Mannen davon nicht aus dem Konzept bringen, liefen aber fortan einem Rückstand hinterher. Dem 15:17 folgte eine weitere TSV-Zeitstrafe und kurz darauf das 15:18. Nachdem Timo Durst von Fabian Wiederstein in der Luft getroffen wurde, beschwerte sich dieser bei seinem Gegenspieler, jedoch mussten beide auf die Bank und weil Durst bereits zweimal dort war, wurde er vorzeitig zum Duschen geschickt. Beim 16:20 (41.) war der Zweitliga-Absteiger dann erstmals mit vier Toren vorne, aber die MadDogs trotzten nach einer Auszeit den Widrigkeiten und kamen mit einem Doppelschlag auf 18:20 heran. Wiederstein antwortete mit zwei Treffern und erneut musste ein TSV-Spieler auf die Bank. Nothdurft reagierte ein letztes Mal, seine Jungs schüttelten sich und kamen angetrieben von den Fans auf 21:22 heran (51.). Nun griff auch Eblen zum Timeout und das zu erwartende trat ein, eine weitere Zeitstrafe, auch für Luis Sommer die dritte. Konstanz konnte in der Folge zweimal auf zwei Tore erhöhen und nach dem 23:24 (57.) schwand auch die letzte Hoffnung, denn was gab es 2.20 Minuten vor Schluss, die insgesamt zwölfte Zeitstrafe. Diese Vorlage auf dem Silbertablett ließ sich der Tabellenführer dann nicht mehr nehmen und brachte der Filder-Sieben eine 24:27-Niederlage bei.

TSV Neuhausen/Filder – HSG Konstanz 24:27

TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Arnold (1), Gross; Mönch (3/1), Durst (4), Letzgus (2), Pabst (1), Hipp (1), Fleisch (2), Grundler (6/2), Reinhardt, Roos (1), Sommer (3), Lohmann, Holder, Keppeler.

HSG Konstanz: M. Wolf, Tölke; Stotz, Schlaich (5/1), Portmann, T. Wolf, Wiederstein (5), Kaletsch (8/1), Krüger (1), Braun (3), Jud (4), Keupp, Wendel (1).

Schiedsrichter: Walter/Staszak (Schmelz).

Zuschauer: 650.

Zeitstrafen: Durst (3) und Rote Karte (39.), Pabst, Fleisch, Roos (2), Sommer (3) und Rote Karte (52.), Lohmann, Keppeler, Stotz, Schlaich, Wiederstein (2), Braun.

Siebenmeter: 5/3 Grundler scheitert an Wolf und wirft vorbei, 5/2 Arnold hält zweimal gegen Kaletsch und gegen Wolf.

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