Ohne Druck zum Derby ins Ermstal

Ohne Druck zum Derby ins Ermstal

Das erste Lokalduell der Saison wartet auf die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen am Samstag, 30. September, 20 Uhr. Dann geht es für die Mannen von TSV-Coach Ralf Bader als Aufsteiger zum Zweitliga-Absteiger und Namensvetter TV Neuhausen/Erms in die Hofbühlhalle.
Auf dem Papier ist es das Spitzenspiel des sechsten Spieltags, wenn der Vierte (TVN: 6:2 Punkte) den Sechsten (TSV: 6:4 Zähler) empfängt. Allerdings ist die Favoritenrolle klar an den Zweitliga-Absteiger aus dem Ermstal vergeben. „Für mich wird es ein emotionales Spiel, da ich fast jeden in der Halle kenne, und noch vier Spieler dabei sind, mit denen ich zusammengespielt habe“, sagt Bader vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
Insgesamt neun Spielzeiten trug er das Trikot des TVN. „Das spielt aber am Samstag keine Rolle, denn es geht um zwei Punkte und wir spielen beim Topfavoriten auf den Aufstieg“, kennt der TSV-Kommandogeber die Qualität im Kader der Gastgeber, „deshalb können wir es uns auch erlauben, frech zu spielen, weg vom bisherigen Standard.“
In seinem Gegenüber Anel Mahmutefendic haben die Ermstaler einen Profitrainer unter Vertrag, der seine Jungs achtmal die Woche unter professionellen Bedingungen zur Einheit in die Hofbühlhalle bittet. „Das verursacht aber keine Probleme bei uns, denn wir können locker spielen, und werden alles dafür tun, um eine mögliche Siegchance zu nutzen“, versichert Bader.
In den bisherigen vier absolvierten Partien (das Derby gegen Pfullingen wird am 1. Dezember nachgeholt), von denen drei auswärts stattfanden, hat der frühere Erstligist maximal 26 Gegentore zugelassen. Diese datieren von der einzigen Niederlage am vergangenen Samstag beim TuS Dansenberg (22:26). „Sie sind äußerst abwehrstark und haben zwei richtig gute Torhüter“, hat Bader beobachtet, „in Dansenberg haben sie das direkte Duell erstmals nicht für sich entschieden, deshalb hat Dansenberg seine Chance gewittert und genutzt.“
Diese Partie hat der 37-Jährige aufmerksam im Video studiert: „Ich habe einige Ansatzpunkte gefunden, wo wir ihnen wehtun können. Diese müssen wir nutzen.“ Beeindruckt ist er von der Spielstärke der neu zusammengestellten Mannschaft: „Ihre gesamte rechte Seite mit Quentin Abadie und Mario Lourenco ist extrem stark und wird gut mit Anspielen versorgt.“ Der Franzose Abadie und der Portugiese Lourenco sind die besten Werfer von Neuhausen/Erms. „Deshalb müssen wir ihr Spiel im Ansatz verhindern und durch Fouls unterbrechen“, gibt Bader als Marschroute aus.
Sowohl der MadDogs-Coach als auch die Hausherren rechnen mit einer mit rund 800 Zuschauern gefüllten Halle. „Da wird ordentlich Druck auf uns gemacht, deshalb müssen wir darauf vorbereitet sein“, warnt Bader vor der Atmosphäre. Mitte August gastierten seine Jungs bereits zu einem Testspiel an gleicher Stelle und mussten sich knapp mit 26:27 geschlagen geben, aber damals war noch die Zeit, viel auszuprobieren.
Bislang standen sich beide Teams viermal gegenüber, dreimal siegten die Ermstaler klar, einmal konnten sich die Filder-Handballer deutlich durchsetzen. Vor allem das erste Aufeinandertreffen am 3. November 2007 hatte es in sich, denn damals kassierte der TSV eine 18:40-Klatsche. Von damals sind auf TVN-Seite noch Ferdinand Michalik und Daniel Reusch dabei. Ansonsten gibt es einige Spieler, die die Seiten gewechselt haben. TSV-Eigengewächs Lukas Fischer trägt seit dieser Saison das TVN-Trikot, Dominik Eisele spielte dagegen in der Bundes- und zweiten Liga beim TVN, außerdem trugen Julian Reinhardt, Luis Sommer und Philipp Keppeler das Leibchen der JSG Echaz-Erms.
Ob Eisele jedoch zum Einsatz kommen kann, ist noch offen. „Er hatte die Woche über Schmerzen, aber es ist kein Meniskusriss“, kann Bader die schlimmsten Befürchtungen beseitigen, „er testet, ob er trainieren kann und dann fällt eine Entscheidung. Momentan stehen die Chancen 50:50.“ Definitiv verzichten muss er nach wie vor auf Reinhardt.

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