MadDogs bringen Zweitligaabsteiger Aue zu Fall

MadDogs bringen Zweitligaabsteiger Aue zu Fall

Schmid Pforzheim

Youngster Linus Schmid markiert den Siegtreffer und erkämpft in den letzten Sekunden in der Abwehr den entscheidenen Ball.

30:29-Auswärtssieg in Sachsen

Ein richtiger Auswärtscoup ist den Drittliga-Handballern des TSV Neuhausen/Filder beim Zweitligaabsteiger EHV Aue geglückt. Beim klaren Favoriten ließen sich die MadDogs weder von den Reisestrapazen noch von den 950 Zuschauern beeindrucken und feierten einen verdienten 30:29-Auswärtssieg. Neben einer starken Abwehr um den erneut überragenden Torhüter Sören Hamann war vor allem Rechtsaußen Philipp Keppeler mit neun Toren ohne Fehlwurf ein entscheidender Faktor. Weiter geht’s am Samstag, 21. September, 19.30 Uhr, im heimischen Egelsee-Zwinger gegen den Aufsteiger SV 04 Plauen-Oberlosa.

„Wir gewinnen am Ende auch absolut verdient, weil wir einfach 45 Minuten in Front liegen und der Glaube ich schon morgens irgendwo im Bus spürbar gewesen, dass etwas geht und ist dann aber auch über Spiele gewachsen. Wir haben einen überragenden Sören Hamann im Tor, der einen Riesenjob macht und von Till Elger und super von der Bank aus unterstützt wurde. Die zwei jungen Torleute haben das richtig, stark gemacht, wir haben eine super Abwehr, die im stehenden Angriff Aue fast durchgängig, vor allem in der zweiten Hälfte zu vielen Zeitspielaktionen gebracht hat. Da machen Hannes Grundler, Linus Schmid und Fabian Gross im Innenblock wirklich einen guten Job und vorne wirft Philipp Keppeler neun Tore aus neun Versuchen, das ist natürlich eine überragende Quote, wenn du das gegen einen niederländischen Nationaltorhüter machst. Dann kommt die Halle nochmal, sie gleichen zweimal nochmals aus, haben da jeweils auch die Chance, sogar in Führung zu gehen. Wir kriegen das dann aber hin, in den Aktionen mit Torhüter wieder defensiv so stabil zu stehen, dass sie nicht in Führung gehen und die Halle dann nicht überschwappt. Am Ende machen wir es schon sehr gut, haben dann die letzte Aktion in Unterzahl, versuchen, ihnen da Falle zu stellen, Linus Schmid wirft sich auf den Ball und dann müssen wir die letzten zwölf Sekunden runterspielen und kriegen das Ding somit nach Hause. Es ist als Mannschaft auch einfach brutal wertvoll, weil wir trotzdem noch ein paar neue zu integrieren haben sind und damit einfach durch solche Erfolge den Glauben an alles, was wir machen, wachsen lässt und wir natürlich so weiter“, nennt MadDogs-Coach Tobias Klisch die Gründe für den Auswärtscoup beim Zweitliga-Absteiger.

Beide Teams starteten in der Erzgebirgshalle nervös, denn in den ersten viereinhalb Minuten fiel kein Treffer, dafür gab es gleich einen von EHV-Spieler Francisco Pereira verworfenen Strafwurf (3.). Philipp Keppeler konnte die torlose Zeit schließlich beenden und Hannes Grundler legte das 2:0 nach (7.). Danach tauchten auch die Gastgeber auf der Anzeigetafel auf und glichen durch den Ex-HCOB-Spieler Jakub Strýc nicht nur aus, sondern zogen auch vorbei (10.). Anschließend konnte man das Gefühl bekommen, dass Aue nun alles in die erwarteten Bahnen lenkt und so zogen die Hausherren auf 3:6 davon (13.). Doch die Filder-Handballer konnten mit einem Doppelschlag verkürzen. Beim 5:7 (14.) bat Klisch seine Jungs zur Besprechung, die jedoch zunächst nicht fruchtete. Aue stellte den alten Drei-Tore-Abstand wieder her, der bis zum 7:10 (18.) bestand hatte. Anschließend verkürzten die MadDogs bis auf 10:11 (21.) und EHV-Trainer Philipp Braun sah sich gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Allerdings schlugen daraus nur die Gäste von den Fildern Kapital und drehten den Spielstand mit einem 4:0-Lauf. Bis zum Seitenwechsel konnte Aue wieder verkürzen, dennoch gingen die Filder-Handballer mit einer 16:15-Führung in die Kabine.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ man den Favoriten zunächst nicht zum Ausgleich kommen, sondern legte immer ein bis zwei Tore vor. Beim 19:19 (41.) vergab Robin Pfeil Aues zweiten Siebenmeter und so konnten die MadDogs wieder vorlegen. Im Anschluss an das 21:21 (44.) hatte der TSV seine beste Phase nach dem Seitenwechsel und legte drei Tore nach. Mit einer Auszeit stoppten die Hausherren den Zwischenspurt und kamen innerhalb von 70 Sekunden zum 24:24-Ausgleich. Doch auch davon ließen sich die Klisch-Mannen nicht beeindrucken und antworteten mit einem Doppelschlag innerhalb von 34 Sekunden. Eine Überzahl nutzte der Zweitligaabsteiger um erneut gleichzuziehen, während die MadDogs ihrerseits eine Überzahl nutzten um sich wieder mit 28:26 in Front zu bringen (56.). Bis drei Minuten vor Schluss blieb man vorne, dann konnte Aue in Überzahl wieder gleichziehen. Klisch zog schließlich seine letzte Grüne Karte und Youngster Linus Schmid konnte 36 Sekunden vor Schluss in Unterzahl das 30:29 markieren. Aue nahm daraufhin seine letzte Auszeit, aber Schmid war auch hinten im Bilde und in den letzten zwölf Sekunden brannte nichts mehr an und so konnte nach der Schlusssirene ein echter Auswärtscoup gefeiert werden.

EHV Aue – TSV Neuhausen/Filder 29:30

EHV Aue: Versteijnen, Prikus; Pfeil, Petkov (1), Sova (1), Leun (6), Simenas, Pereira (5), Strýc (9), Mubenzem, Bones (2/2), Paraschiv (4), Hofmann, Löpp (1).

TSV Neuhausen/Filder: Hamann, Elger; Durst (4/2), Heydecke (2), M. Sprößig, Grundler (4), Gross, Schmid (5), Reinhardt (1), Baumann, Sommer, Fischer (4), Keppeler (9), Höer (1).

Schiedsrichter: Majstrak/Obenauf (Halle).

Zuschauer: 950.

Zeitstrafen: Simenas, Strýc (2), Mubenzem, Grundler, Gross, Schmid, Sommer, Höer.

Siebenmeter: 4/2, 2/2.


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