32:28-Heimsieg im ersten Heimspiel
Mit einem verdienten 32:28-Heimerfolg über die SG Pforzheim/Eutingen haben sich die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder erfolgreich für die Auftaktniederlage in Fürstenfeldbruck rehabilitiert und den ersten Sieg gegen die SG seit zehn Jahren klar gemacht. Die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch ließ sich auch durch die Ausfälle von Simon Kosak, Felix Zeiler und früh Niklas Prauß nicht aus dem Konzept bringen und entschied die Partie in der zweiten Hälfte zu ihren Gunsten. Weiter geht’s am Sonntag, 15. September, 17 Uhr, beim Zweitligaabsteiger und Aufstiegstopfavoriten EHV Aue.
„Glückwunsch zum Heimsieg, den ihr euch letztlich auch verdient habt. Wir gehen mit einer Halbzeitführung, die zu dem Zeitpunkt in Ordnung war, in die Pause, kommen aber desaströs raus, finden angriffsmäßig nicht mehr in die Spur und gehen dann folgerichtig mit bis zu fünf Toren in Rückstand. Auch kräftemäßig können wir den Gegner dann nicht mehr halten und zahlen nun schon das zweite Mal extrem Tribut, gegen eine Mannschaft, die mit ihren erfahrenen ersten sechs, sieben im Rückraum deutlich weniger Fehler macht als wir und das ist ein Prozess, denn wir bewusst auch so angestoßen haben. Momentan macht es sich schon bemerkbar, dass uns erfahrene Rückraumspieler weggebrochen sind oder verletzt sind und wir das nicht kompensiert bekommen. In den entscheidenden Druckphasen ist der Gegner cleverer und letztlich auch der verdiente Sieger“, erkennt SG-Trainer Alexander Lipps die Leistung der MadDogs an.
„Mir sind sehr viele Steine von der Brust gefallen, ich habe schon einen gewissen Druck verspürt, wenn man weiß, wo wir nächste Woche hinmüssen, zum absoluten Aufstiegsfavoriten aus meiner Sicht, dann hätte der Start schon ganz schön in die Hose gehen können. Wir haben versucht, den Druck so ein bisschen von der Mannschaft fernzuhalten, wir haben den jungen Spielern gesagt, dass sie es genießen sollen. In Fürstenfeldbruck waren nicht nur die 15 Tore ein Niederschlag sondern auch die Verletzung von Simon Kosak und auch die Verletzung von Felix Zeiler tut uns weh, aber manchmal gibt es auch die Möglichkeit, dass andere einspringen oder die Chance nutzen. Ich finde, dass Fabian Gross ein super Spiel im Innenblock macht, ganz anders als letzte Woche, Sören Hamann macht es super nach der Verletzung von Niklas Prauß, wo uns so ein bisschen das Herz in die Hose rutscht. Ich wurde immer gefragt, wie ich damit umgehe, dass ich drei so starke Mittelmänner habe, ich hatte heute Timo Durst auf der Bank, denn er heiratet und er ist mit dem Kopf schon in der Kirche, deshalb haben wir bewusst gesagt, dass wir nicht zu viel machen, dann hat es Lukas Fischer überragend in der Hand gehabt, hat es gesteuert und die Jungs so eingesetzt, dass wir am Ende auch in der Höhe verdient das Spiel gewonnen haben“, freut sich MadDogs-Coach Tobias Klisch über den ersten Heimsieg im ersten Heimspiel.
„Es tut gut, wieder zurück zu sein. Nach der letzten Woche hatten wir einiges gutzumachen, mir ist das Spiel in Fürstenfeldbruck fast bis Mittwochabend im Kopf geblieben. Demnach wollten und mussten wir im Training ein anderes Gesicht zeigen und im Spiel natürlich auch. Wir hatten schon einen gewissen Druck, ich glaube, dass hat man auch gemerkt, sind aber gut ins Spiel gekommen und wollten es über 60 Minuten mehr und haben deshalb auch verdient gewonnen“, ergänzt Rückkehrer Lukas Fischer.
„Ich bin echt froh, dass es heute so gelaufen ist, als ich reinkam. Ich war natürlich geschockt, dass Niklas Prauß sich verletzt hat und ich hoffe, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Ich bin relativ schnell reingekommen, aber nach dem ich den ersten Ball gehalten hatte, ist es besser für mich gelaufen und die Nervosität ist ein bisschen weniger geworden“, sagt Sören Hamann nach dem Spiel.
Die Filder-Handballer starteten gut ins Spiel, denn nachdem Niklas Prauß den ersten Pforzheimer Wurf gehalten hatte, traf Fabian Gross in der zweiten Welle zur Führung. Beim 4:2 (5.) konnten sich die MadDogs dann erstmals etwas absetzen und hielten den Vorsprung bis zum 7:5 (10.) konstant, allerdings hatte sich Prauß zwischenzeitlich bei einem Siebenmeter am Knie verletzt. Nun kam Sören Hamann aufs Feld musste aber gleich zwei Pforzheimer Tore zum 7:7-Gleichstand hinnehmen (13.). Lukas Fischer konnte nochmal für den TSV vorlegen, anschließend gelangen der SG jedoch trotz zwischenzeitlicher Unterzahl drei Tore in Folge und damit die erste Gästeführung. Danach waren jedoch die Abwehr und Hamann wieder im Spiel und nach einem Doppelschlag der MadDogs hieß es 10:10 (18.). In der Folge legten die Gäste vor, der TSV zog nach. Nach 25 Minuten hielt Hamann einen Siebenmeter von Ganz, der, nachdem der TSV-Torwart von einem Schultertreffer sprach, nicht als Kopftreffer mit anschließender Disqualifikation geahndet wurde. Dennoch zogen die Filder-Handballer wieder vorbei, gerieten aber noch vor dem Seitenwechsel erneut in Rückstand und nachdem Timo Durst nach der Pausensirene per Strafwurf nicht an Pforzheims Moritz Luckert vorbeikam, ging es mit 13:14 in die Kabinen.
Zurück aufs Feld kamen die MadDogs allerdings hellwach und drehten den Spielstand innerhalb von zweieinhalb Minuten, bis dahin hatte Hamann schon wieder einige Pforzheimer Würfe pariert. Vom 15:15 (35.) zogen die Gastgeber mit einem 3:0-Lauf davon und Lipps versuchte die TSV-Phase mit einer Auszeit zu unterbrechen. Die zeigte aber keine Wirkung und beim 20:16 (41.) war der Vorsprung erstmals auf vier Tore angewachsen. Beim 22:20 (44.) kam Pforzheim wieder auf zwei Treffer heran, und so blieb es auch bis zum 24:22 (47.). Nun legte auch Klisch die Grüne Karte auf den Tisch und Fischer traf neun Sekunden später zum 25:22. Erneut reagierte Lipps, doch der TSV baute den Abstand wieder auf vier Tore aus. Nochmals konnten die Goldstädter zum 25:27 verkürzen, aber ein weiterer 3:0-Zwischenspurt zog ihnen letztlich den Zahn. Am Ende brannte nichts mehr an und so stand am Ende ein verdienter 32:28-Erfolg, der erste gegen Pforzheim/Eutingen seit zehneinhalb Jahren.
TSV Neuhausen/Filder – SG Pforzheim/Eutingen 32:28
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Hamann; Durst (1/1), Scherbaum, Heydecke (3), M. Sprößig (1), Grundler (4), Gross (1), Schmid, Reinhardt (1), Bauer, Baumann, Sommer (5), Fischer (9/1), Keppeler (6), Höer (1).
SG Pforzheim/Eutingen: Luckert, Studentkowski, Tschentscher; Mauch (1), Bleh, Virzi, Löhmar (2), Broschwitz (10), Schneider, Anselm (3), Boschmann (3), Schnepf (1), M. Lupus (1), Catak, Ganz (6/5), Mikita (1).
Schiedsrichter: Ernst/Friedhoff (Freiburg).
Zuschauer: 550.
Zeitstrafen: Schmid, Sommer; M. Lupus, Catak, Mikita (3).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Mikita (SG) wegen drei Zeitstrafen (39.).
Siebenmeter: 2/1 Durst scheitert an Luckert, 6/5 Ganz scheitert an Hamann.