MadDogs gastieren im Panther-Käfig
Am Samstag, 2. Dezember, 19.30 Uhr, steht für die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder das erste von zwei aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen auf dem Programm. Die Mannschaft von MadDogs-Coach Tobias Klisch gastiert als Tabellenelfter beim Sechsten TuS Fürstenfeldbruck.
Am vergangenen Samstag knüpften die Filder-Handballer an die zuvor gezeigten Leistungen gegen Pforzheim/Eutingen und in Östringen nahtlos an. Dennoch musste man sich am Ende knapp aber verdient dem Zweitliga-Absteiger HSG Konstanz geschlagen geben. „Wir haben das Spiel aufarbeitet und mussten schon sagen, dass wahrscheinlich Konstanz das Spiel auch einfach zu Recht gewinnt, weil sie den breiteren Kader hatten und die breitere Bank, die dann am Ende schon ein bisschen Ausschlag gegeben haben“, hat die Analyse von Tobias Klisch ergeben.
Hinzukam, dass einige Spieler nicht ihr volles Potenzial abgerufen haben. „Wir sind auf ein paar Positionen nicht an unser Maximum gekommen und damit wird es dann gegen Gegner wie Konstanz schwer“, betont der TSV-Kommandogeber. „Trotz allem waren wir finde ich lange im Spiel drin, haben in der 43. Minute die Gelegenheit auszugleichen, da treffen wir nur die Latte. Ich weiß nicht, wie so ein Spiel dann läuft, wenn wir da mal zwei, drei bessere Entscheidungen treffen. Stattdessen geht dann Konstanz erstmal wieder auf fünf, sechs Tore weg und dann wird es hinten raus sehr sehr schwer.“
Dennoch konnte er auch positives mitnehmen: „Wir haben auch ein paar Sachen mitgenommen, die uns gutgetan haben. Ich denke, Niklas Prauß hatte ein sehr, sehr gutes Spiel und ist damit auch mit einem guten Gefühl rausgegangen in die Woche. Timo Durst hat wieder ein gutes Spiel gemacht, Simon Kosak auch, deshalb gab es auch einige Dinge, auf die wir aufbauen können.“
Mit 15:9-Punkten könnte man meinen, liegt der von Martin Wild trainierte TuS Fürstenfeldbruck hinter den Erwartungen, den es gab schon vier Niederlagen und noch kein Spiel, in dem sie weniger als 28 Gegentore zugelassen haben. „Ich finde, dass die Panther schon eine sehr, sehr gute Tempospielmannschaft sind, sie kommen einfach gut aus der Abwehr raus”, hat der 36-Jährige beobachtet. „Auf diese 28 Tore will ich mich nicht darauf fokussieren, weil ich glaube, sie haben neben uns gerade auch den besten Angriff, also haben mit die meisten Tore geworfen. Wir wissen selber, durch eine offensive Abwehr kommt man einfach schneller ins Rennen. Die Angriffe, wenn du einen Zweikampf verlierst, sind halt deutlicher und dann gibt es auch schneller das Gegentor, aber das Spiel macht es auch einfach schneller. Ich glaube, dass ist schon ein großer Punkt, warum sie noch nicht unter 28 Toren rausgelaufen sind.“
Dennoch sieht der die Bayern im Soll, denn der Abstand zur Tabellenspitze beträgt gerade einmal vier Punkte. „Ich sehe sie gar nicht so hinter den Erwartungen“, meint der Berufsschullehrer, „ich finde, sie haben natürlich schon einen riesen Kader, sie haben auch ein bisschen Verletzungspech bisher gehabt und haben ihre Punkte dann auch wirklich gegen gute Mannschaften liegengelassen. Also, ich glaube, dass in Rimpar noch einige Mannschaften ihre Punkte liegen lassen, gegen Oppenweiler haben sie knapp daheim verloren. Das kann man schon, glaube ich, auch dort verkraften.“
Seit Wild die Mannschaft coacht, ist sie bekannt für ihre offensive Abwehr, die den Gegner teilweise schon kurz nach der Mittellinie stört. „Sie spielen große Phasen im Spiel schon sehr offensiv“, weiß der ehemalige Drittligaspieler. „3:2:1, 4:2, so Mischsysteme, je nachdem wie der Angriff agiert. Trotz allem haben sie aber auch die 6:0 in petto, weil es doch oft eine Kraftfrage ist, weil dann auch mache Mannschaften mit 7:6 dagegen reagieren, sodass sie auch mal defensiver stehen können. Aber ihre Mentalität ist, glaube ich, schon das 3:2:1, nach vorne in den Zweikampf, wirklich immer nah am Limit und an der Legalität so ein bisschen kratzen.“
Personell hat sich das Gesicht der Panther ein bisschen verändert und ist jünger geworden, da langjährige Leistungsträger wie die Gebrüder Luderschmid aufgehört haben oder gewechselt sind. Dennoch kann Klisch kaum einen Qualitätsverlust feststellen.
„Sie haben die Abgänge der erfahrenen Leistungsträger mit sehr viel Qualität aufgefangen“, berichtet er. „Wenn man sieht, dass mit Benedikt Kellner ein Spieler kommt, ich habe es nochmal nachgelesen, der schon 84 Bundesligaspiele hat und natürlich jung ist, aber bei Erlangen da schon eine gute Rolle gespielt hat. Mit Benedikt Damm kam letzte Saison in der Runde noch ein Kreisläufer, der wirklich viel Qualität mit reinbringt. Der Kader ist schon zum Zunge schnalzen finde ich, dass ist schon wirklich hohe Qualität und auch wenn sie da ein bisschen Erfahrung verloren haben, brauchen wir glaube ich nicht davon ausgehen, dass die Panther damit deutlich schwächer geworden sind.“
Schlüsselspieler hat er einige ausgemacht, auf die es ein besonderes Auge zu werfen gibt: „Ich glaube schon, dass man Benedikt Kellner gerade im Angriff so ein bisschen rausnehmen kann, der heraussticht, sehr gute Momente im Schlagwurf hat, das Spiel steuert, aber auch einen Jonas Link, der schon sehr erfolgreich unterwegs war bei anderen Vereinen, kann Spiele entscheiden, Sebastian Meinzer auch. Also, da gibt es ein paar im Rückraum, wo man den Fokus drauflegen muss, Kreisläufer auch, wobei der Kreisläufer natürlich auch immer auf seine Mitspieler angewiesen ist. Aber Kellner ist so der absolute Key-Spieler im Angriff, finde ich.“
An die guten Leistungen der vergangenen Wochen soll nun vor den Toren Münchens angeknüpft werden. „Also, wir wissen, dass wir einfach an einem absoluten guten Tag, glaube ich, alle Mannschaften schlagen können“, ist Klisch überzeugt, „aber wir wissen auch, dass wir dann immer ans Limit kommen müssen. Das haben wir gegen Pforzheim/Eutingen und gegen Konstanz gemerkt, dass wir phasenweise wirklich auf Augenhöhe agieren können, aber wir haben einfach so kleine Phasen von fünf, sechs Minuten, wo wir das nicht hinbekommen, wo dann Mannschaften mit dieser Qualität uns dann einfach auseinandernehmen und dann einfach mit drei, vier Toren aus so einer Phase plus rausgehen und dem laufen wir oftmals langfristig hinterher.“
Somit ist vor der Partie in der Wittelsbacher-Halle alles offen, auch wenn die Rollen natürlich klar verteilt sind. „Das nehmen wir mit, dass wir da selbstbewusst auftreten wollen, dass wir die Möglichkeit haben, auch in Fürstenfeldbruck zu bestehen, aber trotzdem sind wir natürlich absoluter Außenseiter“, betont Tobias Klisch.
Personell gibt es noch das eine oder andere Fragezeichen. „Wir hatten eine echt schwere Woche, muss ich wirklich sagen, wie es so gerade ist mit dem Wetter und Winterzeit, viele Erkältungen, viel Grippe, jetzt auch bisschen Corona in der Mannschaft gehabt, sodass ich aktuell keine Prognose abgeben kann, wer wirklich am Samstag alles dabei ist“, sagt der TSV-Coach schulterzuckend. „Ich hoffe, möglichst mit vollem Kader nach Fürstenfeldbruck zu fahren, aber wenn wir einen Ausfall haben, dann müssen die anderen dafür mehr tun und trotzdem werden wir sieben Spieler finden, die am Ende auf dem Platz stehen.“