Der Tabellenzweite SG Pforzheim/Eutingen gastiert im Egelsee-Zwinger
Zwei Wochen nach dem letzten Heimspiel gegen den Zweitligaabsteiger Wölfe Würzburg wartet am Sonntag, 12. November, 17 Uhr, die nächste schwere Aufgabe auf die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder. Mit dem Tabellenzweiten SG Pforzheim/Eutingen gastiert ein absolutes Topteam bei der Mannschaft von TSV-Coach Tobias Klisch, weshalb die Rollen klar verteilt sind.
Rund ein Drittel der Saison ist gespielt und die MadDogs stehen mit 9:9-Punkten im Tabellenmittelfeld. Das vergangene Wochenende war spielfrei und so konnten die Spieler und Verantwortlichen mal kurzeitig den Kopf freibekommen und sich anderen Dingen widmen.
„Das Wochenende tat richtig gut. Nach neun Spielen in der Folge und anstrengender Vorbereitung habe ich den Jungs das Wochenende einfach freigegeben“, berichtet Kommandogeber Tobias Klisch. „Wir haben auch Donnerstag und Freitag nicht trainiert, nur individuelle Aufgaben. Das war ganz gut, auch, um das eine oder andere Wehwehchen loszuwerden und sicherlich für den einen oder anderen auch privat, um nochmal so ein bisschen durchzupusten. Ich habe das auch genutzt, bin zwei Tage weggefahren. Es tat auf alle Fälle gut und umso mehr hat man sich dann am Montag gefreut, als wir wieder zusammenkamen und hatten dann viel Elan, wieder ins Training einzusteigen.“
Nun kommt mit der SG Pforzheim/Eutingen ein Team in den Egelsee-Zwinger, das bislang nur zwei Minuspunkte auf dem Konto hat. Einzig in Oppenweiler musste sich das Team von SG-Trainer Alexander Lipps geschlagen geben und zwar deutlich mit 22:34.
„Wenn man sich den Kader von der SG Pforzheim/Eutingen anschaut, dann muss man schon sagen, da ist viel Qualität da“, zeigt sich der Berufsschullehrer beeindruckt. „Wir gehen als absoluter Außenseiter am Sonntag in das Spiel und sie haben bisher nur zwei Punkte liegen lassen. Das war wie ein Betriebsunfall, wie sie da in Oppenweiler aufgetreten sind. Das waren ein paar schlechte Minuten und Oppenweiler hat da wirklich auch sein bestes Saisonspiel aus meiner Sicht gemacht, was ich bisher gesehen habe.“
Interessant ist zu sehen, wie die Goldstädter den Abgang des ehemaligen Bundesligatorhüters und EHF-Cup-Sieger Bastian Rutschmann kompensier haben. „Bastian Rutschmann hat natürlich viel in den letzten Jahren dort bewirkt im Tor, aber sie haben das sehr gut mit drei jungen Torhütern aufgefangen. Sie haben eine unangenehme, aggressive Abwehr und spielen einfach immer ihren Stiefel so runter am konstanten Level. Sie haben nicht so wie wir es oft noch haben, so wellenförmige Ausschläge. Das ist schon das, was sie einfach richtig stark macht und was sie auch da oben zurecht stehen lässt.“
Was das Toreschießen betrifft, sind die Gäste sehr ausgeglichen besetzt, denn mit den Rückraumspielern Jonathan Buck und Torsten Anselm sowie Rechtsaußen Tim Ganz haben sie drei Spieler, die 48 oder 47 Tore erzielt haben und auf den Plätzen 13, 14 und 17 der Drittligatorschützenliste rangieren.
„Ihr bisheriges Abschneiden ist absolut eine Teamleistung, aber trotz allem gibt es natürlich Spieler, auf die man schon ein Auge werfen kann“, weiß der 36-Jährige. „Also mit Julian Broschwitz gibt es das absolute Herz ihres Angriffsspiels, der auch hinten, wenn wir die Variante offensiv decken, eine große Rolle einnimmt auf der vorgezogenen Position, der viel vorne initiiert. Ich denke momentan sticht schon ein bisschen Torsten Anselm aus, der Juniorennationalspieler ist und sehr, sehr viele Tore erzielt.“
In der Vorbereitung gab es ein Aufeinandertreffen beider Teams, das die Filder-Handballer für sich entscheiden konnten „Ich glaube auf das Testspiel, da dürfen wir uns nichts darauf einbilden, auf diesen Sieg, zumal gerade die beiden angesprochenen Spieler, in dem Spiel nicht dabei waren, bei uns hat Hannes Grundler an dem Tag gefehlt, also es waren einfach zwei unterschiedliche Mannschaften, wie sie jetzt am Wochenende aufeinandertreffen“, betont Klisch, dass man aus diesem Duell keine großen Schlüsse ziehen kann.
Um möglicherweise doch für eine Chance infrage zu kommen, für eine Überraschung sorgen, müssen sich seine Jungs in einigen Punkten im Vergleich zum letzten Heimauftritt verbessern. „Wir müssen es schaffen, wieder enger und mehr im Verbund hinten in der Defensive zu stehen. Nicht so wie wir es gegen Würzburg hatten, da waren die Lücken doch teilweise sehr groß.“, nimmt der frühere Drittligaspieler seine Truppe in die Pflicht.
Bislang haben es nur Oppenweiler/Backnang und Würzburg geschafft, der SG mehr als 25 Gegentore einzuschenken. „Wir müssen den Mut haben, aber auch nach vorne zu gehen, in die Zweikämpfe und die Kompaktheit zu verlassen, weil Pforzheim eine hohe Qualität aus dem Rückraum hat und dann müssen wir sehr diszipliniert angreifen“, fordert der TSV-Coach. „Sie kriegen selten mehr als 25 Tore, was natürlich bedeutet, dass sie gut verteidigen, damit gut ins Tempospiel kommen. Wenn wir effektiv angreifen, dann fällt ihnen das noch ein bisschen weg und wir machen uns das Leben leichter.“
Personell fehlen weiterhin Dustin Böhm und Philipp Keppeler und auch für Rückraumspieler Patrik Letzgus kommt ein Einsatz noch zu früh. „Bei Patrik wird es noch ein paar Wochen dauern, da sind zwei Bänder im Sprunggelenk ab“, berichtet Klisch. „Da ist einfach der Heilungsprozess noch nicht so weit vorangeschritten, auch mit der Pause nicht, dass er jetzt schon wieder spielen kann. Er hat auch noch nichts in der Halle machen können.“
Positiver sieht es dagegen bei Rückraumspieler Florian Distel aus. „Bei Florian habe ich die Hoffnung, dass es doch für ein paar Minuten reicht“, teilt Tobias Klisch mit. „Dem hat das spielfreie Wochenende sicherlich auch geholfen und er konnte es nutzen. Wir haben viel mit ihm in den letzten Wochen gearbeitet, haben das stetig gesteigert und ich denke, dass er das Go von unserem Mannschaftsarzt bekommt und dann auch am Sonntag auf der Platte stehen wird.“