Vor 800 Zuschauern haben die BWOL-Handballer des TSV Neuhausen in der heimischen Egelseehalle einen großen Schritt Richtung Drittliga-Aufstieg gemacht. Im Spitzenspiel gegen den bereits aufgestiegenen Spitzenreiter SV Salamander Kornwestheim setzte sich die Truppe von Ralf Bader verdient mit 29:24 durch. Durch die gleichzeitige Niederlage des TSB Schwäbisch Gmünd in Willstätt konnte der Abstand auf Platz drei ausgebaut werden. Weiter geht’s am Samstag, 1. April, 20 Uhr, beim TV Sandweier.
„Ich bedanke mich, dass heute so viele Zuschauer gekommen sind. Das war ein Klassespiel mit viel Dampf im Kessel. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, aber wir haben heute verdient verloren, weil wir die wichtigen Tore nicht gemacht haben. Sebastian Arnold hat stark gehalten und ist uns auf die Nerven gegangen. In den ersten sechs Minuten haben wir schon fünf gute Chancen vergeben und da haben wir gewusst, dass es schwer wird. Neuhausen war einfach bissiger und wir können natürlich mehr. Der Sieg von Neuhausen ist verdient, auf der anderen Seite ist es natürlich ein Riesending, dass wir schon sechs Spieltage vor Schluss aufgestiegen sind. Wir haben über die gesamte Saison konstante Leistungen gezeigt, nur heute nicht. Für die neue Runde bin ich mir sicher, dass sowohl Kornwestheim als auch Neuhausen eine gute Rolle in der dritten Liga spielen werden“, äußerte sich SVK-Trainer Hans Christensen nach Spielende.
„Auch ich freue mich über den großen Andrang. Es war ein Topspiel mit hoher Intensität. Kornwestheim ist verdient aufgestiegen und es ist auch unser Ziel, eine gewisse Konstanz abzurufen, auch wenn wir nicht immer so ein gutes Spiel machen. Wir haben gerade einen Superlauf, aber die Vorbereitung war speziell und ich war eigentlich nicht so zufrieden, denn das Knistern hat gefehlt. Aber meine Jungs haben es verstanden, deshalb bin ich zufrieden. Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt, denn wir hatten in der ersten Hälfte Fehler im Gegenstoß, aber das hängt natürlich auch mit der Qualität des Gegners zusammen. Wir können uns noch steigern und haben noch einen langen Weg vor uns, denn für die dritte Liga brauchen wir ein noch stärkeres Niveau“, erklärt Bader.
„Glückwunsch an Kornwestheim zum Aufstieg. Sie haben es uns schwer gemacht, aber wir waren bis in die Haarspitzen motiviert und wurden von Ralf gut auf die Partie vorbereitet. Bis zur Halbzeit war es eng, aber die Rote Karte war für uns Zusatzmotivation und danach waren wir fast durchweg vier bis fünf Tore weg. Alle haben ein starkes Spiel gemacht, wobei Sebastian Arnold und Julian Reinhardt natürlich herausragend waren. Das war heute ein großer Schritt Richtung Aufstieg“, ergänzt der Neuhäuser Spieler des Spiels, Timo Durst.
Zunächst hatten beide Teams Schwierigkeiten in die Partie zu kommen, nach 127 Sekunden brach SVK-Rechtsaußen Peter Jungwirth den Bann. Die MadDogs-Abwehr stand jedoch gut und ein 3:0-Lauf schloss sich an. Die Gäste antworteten auf die gleiche Weise und bis zum 7:7 (16.) wechselte die Führung hin und her. Nach einer Bader-Auszeit (18.) konnte sich der Tabellenführer erstmals auf zwei Tore absetzen und bis zum 10:10 (25.) durchweg vornebleiben. Der Schlussspurt bis zur Pause gehörte dann aber den Hausherren, die sich einen 14:12-Vorsprung herausarbeiteten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs konnte der Abstand schnell auf drei Treffer vergrößert werden, aber beim 15:16 (37.) hatte Kornwestheim wieder den Anschluss hergestellt. Danach sah TSV-Kapitän Timo Flechsenhar die Rote Karte, aber seine Teamkollegen ließen sich nicht von ihrem Weg abbringen, sondern waren sogar noch motivierter und zogen auf 23:17 davon (44.). Bis zum 25:19 (50.) blieb die Differenz konstant und Christensen zog die Time-Out-Karte. Mit einem 3:0-Zwischenspurt kam seine Truppe wieder ran, außerdem wurde in der Abwehr offensiver gedeckt. Nun reagiert auch Bader und die Filder-Handballer bewahrten in Person von Routinier Alexander Trost und Youngster Julian Reinhardt die Nerven und brachten einen 29:24-Erfolg ins Ziel.
TSV Neuhausen – SV Salamander Kornwestheim 29:24
TSV Neuhausen: Herrmann, Arnold; Durst (4), Pabst (2), Eisele (2), Fuchs, Grundler (8/3), Roos, Trost (3), Reinhardt (6), Flechsenhar (1), Sommer (1), Holder, Schmidt (2).
SV Salamander Kornwestheim: Tauderat, Beutel; Lorenz (1), Kolotuschkin (1), Schopf (4), Pflugfelder, Kugel (5), Tinti (3), Schoeneck, P. Jungwirth (8/5), Hämmerle (1), J. Jungwirth, Scholz (1), Flügel.
Schiedsrichter: Kolbach/Oestringer (St. Leon/Reilingen).
Zuschauer: 800.
Zeitstrafen: Pabst, Grundler, Trost, Flechsenhar, Sommer, Schmidt; Kugel, Tinti, Schoeneck, Scholz.
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Flechsenhar (38.) wegen einer Tätlichkeit.
Siebenmeter: 3/3, 5/5.
[Red. PS:] Das Spiel wurde übrigens zum ersten Mal live über einen Chat-Kanal auf der TSV App kommentiert. Wer also die App hat, sollte sich den Live-Ticker abonnieren und kann dann, auch wenn er es mal nicht in die Halle schafft, die meisten Spiele mit verfolgen. Und wer die App noch nicht hat ... schnell downloaden!