45 starke Minuten haben den Drittliga-Handballern des TSV Neuhausen/Filder nicht gereicht, um ihr Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TSB Heilbronn-Horkheim für sich zu entscheiden. Bis zum 36:31 schien es, als könnte die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost einen verdienten Heimsieg einfahren, doch in der Schlussviertelstunde häuften sich die Fehler und vergebenen Chancen und die Gäste drehten die Partie noch. Am Samstag, 10. Dezember, 20 Uhr, geht’s zur SG Pforzheim/Eutingen.
„Eine Mannschaft, die sieben Tore zurückliegt, gegen so eine Mannschaft, die vor diesem Spiel, den besten Angriff der Liga stellt, noch gewinnt, spricht für zwei Sachen. Entweder eine gute Einstellung meines Co-Trainers und von mir oder von Herz, Wille und Leidenschaft. Jeder in meiner Mannschaft hat heute über 60 Minuten an diesen Sieg geglaubt und in dieser schweren Woche alles dafür getan, dass wir heute hier stehen, denn jeder trägt mit Stolz und Würde das TSB-Wappen und heute hat man gesehen, warum diese Spieler in Horkheim spielen“, freut sich TSB-Trainer und Ex-MadDogs Dragos Oprea über den Sieg seines Teams.
„Glückwunsch an Dodo und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Bis zur 45. oder 47. Minute haben wir super gespielt, danach haben wir den Fuß ein bisschen vom Gas genommen und zu viele Fehler gemacht. Das war nicht richtig, denn wir haben gesagt, wenn wir eine Chance haben wollen, gehen wir volles Risiko. Wir machen im Angriff zu viele Fehler, verlieren ein, zwei schnelle Bälle in der Vorwärtsbewegung, scheitern am Torhüter, werfen drei, vier freie Bälle weg und damit ist es schnell erklärt. Trotzdem kann ich unserer Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn sie haben heute wieder ein Wahnsinnsspiel geliefert, gegen einen Topgegner, der zurecht da oben steht, und ich denke, das ist auch die Stärke von Horkheim. Sie bleiben 60 Minuten bei sich, ziehen ihr Ding mit Louis Mönch durch, der das heute überragend gesteuert hat“, nennt TSV-Coach Alexander Trost die Gründe, warum die Partie in der Schlussviertelstunde noch gekippt ist.
Die Filder-Handballer legten gut los und führten schnell mit 2:0 (2.). Die Gäste glichen jedoch innerhalb von 43 Sekunden aus. Danach hatten die MadDogs die Nase vorne und führten zwischenzeitlich mit bis zu vier Toren (15.). Das lag zum einen daran, dass das Tempospiel gut funktionierte und die Abwehr vor Torwart Niklas Prauß gute Arbeit leistete. Beim 15:12 (17.) sah sich Oprea gezwungen, seine erste Auszeit zu nehmen. Doch diese verpuffte, denn der TSV konnte drei weitere Tore nachlegen. Beim 22:17 nahm dann auch Markus Locher sein erstes Timeout (26.). Kurzzeitig konnte der TSB auf 19:22 (27.) verkürzen, aber nach einer fälschlicherweise für Nick Fröhlich ausgesprochenen Disqualifikation konnten die Hausherren ihren Vorsprung bis zur Pausensirene wieder auf 25:20 ausbauen.
Horkheim erwischte den besseren Start nach dem Seitenwechsel, aber die MadDogs ließen sie nicht näher als auf drei Tore herankommen. Beim 35:30 (45.) war der alte Abstand wieder hergestellt und es war alles in der Reihe für den TSV. Plötzlich nahmen die Gastgeber jedoch den Fuß vom Gas und die Unterländer erzielten drei Treffer innerhalb von 62 Sekunden. In dreifacher Unterzahl mussten dann zwei weitere Tore hingenommen werden und vom Siebenmeterstrich hatte Gästespieler Daniel Grosser die Chance, den TSB erstmals in Führung zu bringen, er scheiterte allerdings am Pfosten. Auf der Gegenseite verwandelte Patrik Letzgus bei angezeigtem Zeitspiel seinen Wurf nach einem Freiwurf und sorgte für ein emotionales Highlight. Daraus konnte der TSV allerdings keine Kraft für den Schlussspurt ziehen, sondern es häuften sich die Unzulänglichkeiten in Abwehr und Angriff und auch die freien Chancen, die bis dahin sichere Tore gewesen waren, wurden auf einmal nicht mehr genutzt. Horkheim erzielte vier Treffer in Folge und die Filder-Sieben konnte das Blatt nicht mehr wenden. So stand am Ende ein 40:42 auf der Anzeigentafel.
TSV Neuhausen/Filder – TSB Heilbronn-Horkheim 40:42
TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Vogel, Kvesic; Distel (2), Durst (9/6), Sprößig (6), Maier, Fleisch (1), Grundler (8), Letzgus (3/1), Reinhardt, Sommer (1), Keppeler (3), Wittke (1), Kosak (1).
TSB Heilbronn-Horkheim: Malek, Grathwohl; Mönch (4), Alilovic, Reichert (3), Grosser (11/3), Fröhlich (7/2), Lübke, No. Matusik, Neudeck (2), Rebmann (8), Ni. Matusik (3), Uhl, Starz (4).
Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (SG Gutach/Wolfach).
Zuschauer: 300.
Zeitstrafen: Distel, Sprößig, Grundler (2), Sommer (2), Kosak (2), Grosser, Fröhlich, Neudeck, Ni. Matusik (2), Starz (2).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte Fröhlich (28., TSB) wegen groben Foulspiels.
Siebenmeter: 7/7, 6/5 Grosser trifft den Pfosten.