Mit 6:0-Punkten gehen die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder als Tabellenführer ins zweite Spiel der Klassenverbleibsrunde. Mit der mHSG Friesenheim-Hochdorf II gastiert die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost am Sonntag, 3. April, 18 Uhr, beim Nachwuchs des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen der TSG Ludwigshafen-Friesenheim im Sportzentrum Hochdorf.
Zum Auftakt hatten die MadDogs bei der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch verlustpunktfreien HSG Bieberau-Modau mit 34:31 gewonnen. „Wir haben uns gut und konzentriert auf das Spiel vorbereitet, die Jungs waren heiß und haben das umgesetzt, was wir von ihnen wollten“, erklärt TSV-Coach Alexander Trost im Rückblick, „wir haben auch im richtigen Moment das getan, was man tun muss und zwar bereit sein, bereit sein zu kämpfen und die Situation anzunehmen.“
Vor allem was die Einstellung betrifft sah er seine Truppe im Vorteil gegenüber den gastgebenden Falken, die ja vor der Saison eigentlich die Aufstiegsrunde als Ziel hatten. „Sie haben sich in jede Situation reingehauen und für jeden gewonnenen Zweikampf gefeiert und das war sicherlich ein Schlüssel, dass wir emotional einen Tick besser waren als der Gegner.“
Bemerkenswert war vor allem, dass die Defensive die HSG immer wieder ins Zeitspiel, schlechte Wurfpositionen oder zu Ballverlusten und technischen Fehlern zwang. „Der Grundstein ist diese Abwehr, da gallig zu sein und um jeden Ball zu kämpfen, diesen einen Schritt mehr zu machen, auch wenn es wehtut, das sind sicherlich die Attribute, die wir fürs Wochenende benötigen“, teilt der TSV-Kommandogeber mit, „da fällt es einem dann auch leichter, ein oder zwei Tore dazwischen zu bekommen.“
Allerdings weiß der frühere Bundesligaspieler auch, dass man sich das jedes Wochenende neu erarbeiten muss: „Das war natürlich vergangene Woche überragend, es wäre schön, wenn es immer so wäre, wir müssen uns aber darauf einstellen, dass man auch mal in Rückstand geraten kann, da muss man dann aber ruhig bleiben und konzentriert weiterarbeiten.“
Im Sportzentrum Hochdorf gastierten die Filder-Handballer bereits viermal, bislang gab es einen Sieg, ein Unentschieden und zwei Niederlagen, die letzte war mit 18-Toren-Unterschied ziemlich deutlich. 2020 hat sich der TV Hochdorf mit dem Nachbarn aus Friesenheim zusammengetan und firmiert unter HLZ Hochdorf-Friesenheim beziehungsweise mHSG Friesenheim-Hochdorf II.
„Die Kooperation ist sicherlich so gedacht, dass sie die Talentschmiede für die Bundesliga ist, ähnlich wie bei Balingen oder anderen Mannschaften“, hat der 40-Jährige beobachtet, „sie haben einen Riesenzugriff auf einen ganz breiten Kader und es ist gar nicht so einfach, sich darauf vorzubereiten. Aber wir nehmen die Situation an und erwarten einen sehr starken Gegner mit jungen, hungrigen Gegenspielern, aber das haben wir schon die ganze Saison und das macht uns jetzt nicht die Riesensorgen. Es ist Bundesliganachwuchs, deshalb sind wir gewappnet und gewarnt.“
In der Vorbereitung auf das nächste Auswärtsspiel waren die Spieler mit Freude beim Training dabei. „Mit einem Sieg im Rücken lässt sich natürlich leichter trainieren und es ist gute Stimmung“, weiß der selbstständige Kaufmann, „nichtdestotrotz wissen die Jungs, um was es geht, denn es ist die Klassenerhaltsrunde und das war nur der erste Schritt, der aber nichts bringt, wenn wir uns jetzt dafür feiern lassen.“
Deshalb wurde ab Montag der Fokus auf die nächste Aufgabe gelegt. „Natürlich darf man sich nach so einem emotionalen Sieg auch mal feiern und auf die Schulter klopfen lassen. Das gehört dazu und hat auch gut getan zu sehen, wie die Jungs gefeiert haben, da sind wir auch stolz drauf was sie da geleistet haben, aber es ist nur ein Schritt von acht, den wir gehen müssen und am Wochenende geht’s wieder bei null los“, erklärt Alexander Trost, „sicherlich kommt man mit einer breiteren Brust in solche eine Woche als mit einer Niederlage, darum muss man die Stärke mitnehmen, aber auch die Demut, dass es von vorne losgeht.“
Personell können er und sein Kollege Markus Locher aus dem Vollen schöpfen und gehen mit dem gleichen Kader ins Rennen wie am vergangenen Wochenende. „Bis auf die Langzeitverletzten sind alles an Bord, wir sind in einer sehr guten Form, auch körperlich“, versichert Trost.
Bevor es in die Klassenverbleibsrunde ging, wurde Nägeln mit Köpfen gemacht. Neben den beiden Trainern verlängerten auch elf Spieler für die kommende Saison unabhängig von der Ligazugehörigkeit. „Bernd Locher und Stefan Feyer haben schon im Vorfeld enorm viel gearbeitet, das ist toll und zeigt, was wir für ein Verein sind, wenn elf Spieler hierbleiben möchten, die wir auch hier haben möchten, ist das eine tolle Gemeinschaft“, lobt der ehemalige Rechtsaußen.
Auch den Zeitpunkt der Verkündung findet er richtig: „Natürlich ist es immer von Vorteil, wenn es keine Nebengeräusche gibt und man keinen unzufriedenen Spieler hat oder einen, der nicht weiß, wie’s weitergeht, sodass wir uns jetzt ganz auf unser Ziel konzentrieren können. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit zeigt auch, was der Verein TSV Neuhausen für einen Stellenwert hat, bei uns, bei den Fans, beim ganzen Umfeld, das ist toll.“