1923 - 25 Jahre und ein neuer Name

1923 - 25 Jahre und ein neuer Name

Geschichtsjahr: 1923

Nachdem 1922 Paul Batzill I (bis 1933) den Vorstand übernahm, musste sich der Verein mit allerlei Problemen beschäftigten. Die Halle fehlte nach wie vor arg, die Wirtschaft lag am Boden und die damit verbundene Inflation hinterließ auch beim TSV ihre Spuren. Der Jahresbetrag stieg bereits 1921 bis 1922 von 3 auf 18 Mark um dann im Januar 1923 bei 480 Mark anzukommen. Man beschloss daraufhin den Beitrag vierteljährlich neu zu bestimmen und auf Monatsbeiträge umzustellen. Das fehlende Geld im Land wurde direkt aus der deutschen Notenpresse erzeugt und es begann jene Zeit der Hyperinflation, die noch Generationen von Deutschen als Beispiel für die Schrecken einer Inflation verfolgte. Immer schneller verfiel der Wert der Mark gegenüber dem US-Dollar, bis schließlich im November 1923 der Kurs für einen US-Dollar 4,2 Billionen Mark entsprach.  Im September 1923 erreichte der TSV Monatsbeitrag damit einen Höhepunkt: Satte 100.000 Mark mussten fürs Turnen aufgebracht werden. Mit Einführung der Rentenmark (spätere Reichsmark) wurde der Betrag wieder auf ein vernünftiges Maß gesenkt und betrug dann im Dezember 1923 wieder „nur“ 0,40 Mark pro Monat.

Auch die Frühjahrsunterhaltung 1923 war bereits ein „Luxusgut“. 500 Mark Eintritt wurden verlangt. Kein Wunder, dass dann dort nach einigen Freiübungen und Stabgymnastik als zweiter Programmpunkt das Stück „Der gepfändete Bürgermeister“ gezeigt wurde.

Zum Ende des Jahres gab es dann nochmal ein markantes Ereignis: Der Turnverein Neuhausen wird zum „Turn- und Sportverein Neuhausen e.V.“.

Das Sportjahr 1923

Sportlich war 1923 ein eher ruhiges Jahr. Wirtschaftlich ging es dagegen hoch her:

Obwohl im Herbst 1923 mehr als hundert Fremdfirmen Tag und Nacht für die Reichsbank Geldscheine druckten, kamen die Druckmaschinen dem durch den galoppierenden Wertverlust rapide steigenden Bedarf an Banknoten nicht mehr nach. Deshalb gingen Städte, Gebietskörperschaften (z. B. Banken) und große Firmen dazu über, selbst Notgeld zu drucken und in Umlauf zu bringen. In Esslingen gab es städtisches Notgeld seit dem Beschluss der „Inneren Abteilung des Gemeinderats“ vom 27.08.1923.

(Quelle: Schule-in-BW)

Programmplakat

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