Individuelle Klasse gibt am Ende den Ausschlag - MadDogs verlieren gegen Pforzheim/Eutingen knapp mit 33:35

Individuelle Klasse gibt am Ende den Ausschlag - MadDogs verlieren gegen Pforzheim/Eutingen knapp mit 33:35

Im ersten Heimspiel haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen/Filder die favorisierte SG Pforzheim/Eutingen über 60 Minuten gefordert und nur knapp mit 33:35 den Kürzeren gezogen. Die Mannschaft des Trainerduos Locher/Trost war über die gesamte Spielzeit mit den Goldstädtern auf Augenhöhe, konnte aber in den letzten fünf Minuten die Partie nicht auf ihre Seite ziehen.

„Bei Julian Broschwitz ist es die Nase und bei Leon Gerstner das Sprunggelenk, aber da werden wir erst morgen mitbekommen, wie die Situation ist. Wir führen über 60 Minuten, deshalb geht der Sieg auch in Ordnung, aber wir haben es nie geschafft, uns mal auf vier oder fünf Tore abzusetzen. Deshalb war ich in Hälfte eins mit meiner Mannschaft nicht zufrieden, weil wir auch in Überzahl nicht konsequent waren und zwei technische Fehler produziert haben, die Neuhausen ausgenutzt hat und sofort wieder da war. Sie sind dann auch zurecht nur mit minus ein in die Pause gegangen, danach ist das Zeitstrafenverhältnis gekippt. Am Anfang hatte Neuhausen mehr und in der zweiten Hälfte war die Konstellation dann, dass wir vermehrt in Unterzahl agieren mussten. Mit den beiden Ausfällen musste ich in den letzten zehn Minuten die Rückraumachse nochmal tauschen. Für meine Mannschaft war es nach der Niederlage gegen Leutershausen, wo wir chancenlos waren, wichtig, einen 0:4-Fehlstart zu verhindern, deshalb haben wir dieses Kampfspiel über 60 Minuten angenommen“, äußert sich SG-Trainer Alexander Lipps nach der Partie.

„Glückwunsch an Alex und Pforzheim, ich hoffe, dass es mit den Verletzten nicht so schlimm ist. Wir waren immer in Schlagdistanz, geben nicht auf, es war eine kämpferische Leistung, das war super. Hut ab vor unserer Mannschaft, was da heute wieder geleistet wurde, ohne aufzugeben, es waren immer mach wieder kleine Rückschläge da, aber da haben wir den Kopf behalten, haben uns wieder herangearbeitet und sind mit schwierigen Situationen umgegangen. Es ist eine wahnsinnig gute Abwehr mit Bastian Rutschmann dahinter, da muss man erstmal 33 Tore dagegen werfen. Wir schaffen es dann nicht, in der entscheidenden Phase hinten so stabil zu stehen, bekommen immer wieder so Nachläufer-Tore, wo wir Pforzheim ins Zeitspiel gebracht haben             und da macht dann die individuelle Klasse den Unterschied, warum Pforzheim um den Aufstieg gespielt hat und wir nach unten geblickt haben. Aber das, was wir uns vorstellen, wie wir Handball spielen wollen, wie wir mit unseren Jungs arbeiten möchten, war genau das, was wir heute gesehen haben. Das war Tempospiel über 60 Minuten, nicht aufhören und heute haben wir Pforzheim geärgert, einen Favoriten ins wanken gebracht und den nächsten stoßen wir um. Jannik Hohlweg und Glenn Baumann haben eine super Vorbereitung absolviert, arbeiten jede Woche demütig im Training. Jannik hat heute in der Abwehr wieder ganz stark gespielt, im Angriff müssen wir noch etwas Geduld haben oder er muss sich in der einen oder anderen Situation noch mehr zutrauen. Wenn Glenn Baumann gegen einen ehemaligen Bundesligatorhüter zwei verwirft, dann ist es ebenso. Zwischendrin hatte er einen getroffen, der leider mit einem Stürmerfoul abgepfiffen wurde. Es ist schön, dass wir so einen tollen Nachwuchs haben, den wir dann auch bedenkenlos reinwerfen können, weil Philipp Keppeler nicht 60 Minuten über die Saison spielen kann. Über die mannschaftliche Geschlossenheit wird es dieses Jahr gehen, von daher sind wir vorbehaltslos und die Jungs haben sich das Vertrauen von uns und von der Mannschaft erarbeitet, das ist schön, so gute Jungs zu haben“, ist TSV-Coach Alexander Trost voll des Lobes über den Auftritt und die beiden Nachwuchsspieler.

„Wir haben es geschafft, Pforzheim in die Situation zu bringen, in der sie sich bis kurz vor Schluss nicht sicher waren, ob sie das Spiel gewinnen und das gegen eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison kurz vor dem Aufstieg in die zweite Liga war. Die Leistung, die wir über weite Strecken gebracht haben, war sehr gut, und dann sind es einfache Fehler, die den Unterschied machen. Deshalb ist der Sieg für Pforzheim nicht unverdient, auch wenn wir uns einen oder zwei Punkte gewünscht hätten“, fügt Kapitän Hannes Grundler hinzu.

Beide Teams kamen ganz gut ins Spiel, aber nach einer frühen Unterzahlsituation mussten die MadDogs hinterherrennen. Zwar konnte immer wieder der Anschluss hergestellt werden, aber erst beim 11:11 (22.) war erstmals seit dem 1:1 der Ausgleich wieder hergestellt. Beim 12:12 (23.) bestand in Überzahl sogar die Chance, erstmal in Führung zu gehen, aber ein Fehlwurf und ein technischer Fehler machte dies zunichte. Bis zur Pause blieb es eng und so ging es mit 14:15 in die Kabinen.

Zurück auf dem Parkett glichen die Filder-Handballer schnell aus, mussten jedoch bis zum 19:18 (37.) warten, ehe sie erstmals vorne lagen. Beim 21:19 (39.) betrug die Führung sogar zwei Tore, allerdings zogen die Goldstädter mit einem 3:0-Lauf wieder vorbei. In der Folge erarbeiteten sich die Gäste wieder einen Zwei-Treffer-Vorsprung, beim 27:27 (49.) hieß es dann wieder Gleichstand. Erneut setzte sich Pforzheim etwas ab, aber zum wiederholten Mal war beim 32:32 (56.) der Ausgleich geschafft. In der Schlussphase hatte die SG schließlich das bessere Ende für sich.

TSV Neuhausen/Filder – SG Pforzheim/Eutingen 33:35

TSV Neuhausen/Filder: Prauß, Kvesic; Distel, Durst (9/6), Böhm, Hohlweg, Kosak (5), Maier (1), Fleisch, Grundler (10), Baumann, Reinhardt, Sommer (2), Keppeler (6), Wittke.

SG Pforzheim/Eutingen: Rutschmann, Studentkowski; Horchheimer (10/3), Hohnerlein (5), Reisinger, Wilhelm (1), Broschwitz (5), Schneider, Kirchenbauer (3), Schlögl, Faeser, Catak, Gerstner (5), Süsser (3), Ganz (1), Mikita (2).

Schiedsrichter: Gebele/Widmann (TB Kenzingen).

Zuschauer: 600.

Zeitstrafen: Distel, Reinhardt (2), Sommer, Hohnerlein, Catak, Ganz (2), Mitika (2).

Siebenmeter: 6/6, 3/3.

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